Meschede. Astrazeneca gegen Corona stapelt sich in anderen Regionen aus Skepsis. Im Hochsauerlandkreis bleibt nichts übrig. Die Details.
Jetzt sind endlich Impfstoffe gegen das Coronavirus vorhanden - und plötzlich lehnen viele Menschen einen bestimmten Wirkstoff ab. Das Produkt von Astrazeneca stapelt sich in vielen Regionen ungenutzt, so dass bundesweit schon darüber nachgedacht wird, die Impfreihenfolge zu ändern. Im Hochsauerlandkreis heißt es hingegen: Es gibt kaum Probleme.
Nur Einzelfälle
„Bislang sind nur Einzelfälle bekannt, die sich wegen Astrazeneca nicht impfen lassen wollten“, berichtete Pressesprecher Martin Reuther. Allerdings räumt er ein, dass Berechtigte keinen Grund nennen müssen, wenn sie einen Termin absagen oder umbuchen. „Das kann letztlich viele Gründe haben“, so Reuther.
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Allein in dieser Woche erhält das Impfzentrum im Hochsauerlandkreis 1882 Impfdosen von Astrazeneca. Sie werden für Beschäftigte in priorisierten Berufen und für Mitarbeiter von Krankenhäusern verwendet. „Wenn am Ende des Tages Impfdosen übrig bleiben, ist es unproblematisch“, so Reuther, denn: Astrazeneca ist haltbar und kann auch am Folgetag noch verimpft werden.
Weitere Termine freigeschaltet
Restdosen werden nach seinen Angaben bei den neuen täglichen Bestellungen berücksichtigt und es können für Folgetage weitere Termine freigeschaltet werden. Insofern gilt: „Es bleibt kein Impfstoff übrig“, betont Reuther.
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Woher kommt der merkwürdige Ruf von Astrazeneca? Da sind zum einen Impfreaktionen, über die manche berichten: Fieber, Abgeschlagenheit, das Gefühl von Grippe - ein normales Geschehen, gerade bei jungen Leuten, das die Wirkung anzeigt, so die Meinung von Fachleuten. Auch im Hochsauerlandkreis hatte die Impfung zu einzelnen Krankmeldungen beim Rettungsdienst geführt.
Missverständnis bei der Wirkung
Zum anderen gibt es vielfach ein Missverständnis zur Wirkung: Während der Impfstoff von Biotech einen Schutz von mehr als 90 Prozent bieten soll, wird dieser Wert bei Astrazeneca mit 70 Prozent angegeben. Das bedeutet allerdings nicht, dass 30 Prozent doch noch schwer erkranken. In dem meisten Fällen führt bei ihnen eine mögliche Infektion dann nur noch zu leichten Beschwerden.
>>> Alle Daten und Fakten zu Corona im Hochsauerlandkreis gibt es hier.