Eversberg. Janine Kohnen ist Architektin. Seit Januar gibt es ihren Podcast „Kittybob“. Sie verrät, wie sie dazu kam und was sie gelernt hat.

Ein pinker Bauhelm, dazu der Name „Kittybob“ - Janine Kohnen spielt gern mit Stereotypen. Sonst schreibt die Eversbergerin vor allem Stücke fürs Burgtheater. Im ersten Beruf allerdings ist sie Architektin - und darüber macht sie nun den Podcast „Kittybob“. Ihre Zielgruppe: Alle Menschen, die mit privaten Baustellen zu tun haben: Handwerker, Architekten-Kollegen und vor allem Häuslebauer, die - so ihre Erfahrung - immer wieder die gleichen Fragen und Sorgen haben. „Wenn die morgens eine halbe Stunde ins Büro fahren, soll sie ,Kittybob’ begleiten“, wünscht sie sich.

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Lustige und skurrile Situationen auf der Baustelle

„Die Idee kam eigentlich von meinem Chef“, berichtet die quirlige Ingenieurin. „Er weiß, dass ich Theaterstücke schreibe, dass ich gern rede, und dass ich was Kreatives brauche, wenn die Theatersaison vorbei ist.“ Auf der Baustelle komme es immer wieder zu lustigen und skurrilen Situationen. Auch die sollen in den 10- bis 25-minütigen Podcasts verarbeitet werden. Daneben geht es natürlich um Fakten.

Wie in der ersten Aufnahme, die sich mit der Raumplanung des Eigenheims beschäftigt. Und die Häuslebauer erst in Traumsphären entführt, um sie dann wieder auf den Boden der Tatsachen runterzuholen. Dabei erzählt Janine Kohnen launig, wie sie mal ein Haus um ein Sofa herum geplant hat. „Alles möglich, wird dann nur eventuell teurer.“ Auch Tipps mit Augenzwinkern gibt es: „Wenn man die Toilette unter die Dachschräge plant, setzt sich jeder Mann - ganz von allein.“

Podcasts über Podcasts gehört

Neben fundiertem Inhalt braucht ein Podcast Lizenzen für die Musik, Schnitttechnik, Mikro, Aufnahmegerät: In das meiste hat sie sich allein reingefuchst. Dafür hat sie Youtube-Videos angeschaut und auch Podcasts über Podcasts gehört. „Ich bin schon ein bisschen stolz, dass das in meinem hohen Alter noch geklappt hat“, kokettiert die 36-Jährige. Bisher liest sie noch vom Skript ab. „Ich habe einen Hang zum Perfektionismus, hoffe aber, dass ich das bald freier hinbekomme.“

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Auch die Verbreitung des Podcast war leichter als gedacht. Man braucht dazu einen so genannten Podcast-Host, also einen Dienstleister, der dafür sorgt, dass man das Audiostück überall dort hören kann, wo Podcasts im Angebot sind, ob auf Spotify, Deezer oder Apple music. Außerdem ermöglicht der Host auch eine Auswertung der Streams und Abonnenten. Janine Kohnen hat sich für Podigee entschieden. Dafür zahlt sie dann 12 Euro im Monat, „eine überschaubare Summe“, findet sie, die sich offenbar auszahlt.

Gelistet in den Apple-Charts

Denn schon sechs Wochen nach der ersten Aufnahme ist Kittybob in den Apple-Charts auf Platz 18 in der Kategorie „Heim und Garten“ gelistet. Auch gestandene Berufskollegen hörten ihn schon und lobten, der Podcast sei „launig und fachlich toll auf die Bedürfnisse privater Bauherren abgestimmt“. Als i-Tüpfelchen gab es dann noch die Rezension im Podcast-Magazin PodMag. Das Fachmedium attestiert ihr, dass sie unterhaltsam und faktenreich berichtet. „Dank Witz und Wissen“ biete sie „Unterhaltung mit Niveau“ für alle, die sich mit Bauen, Immobilien und Architektur befassen möchten. „Die gute Produktion und Moderation machen Kittybob zu einem sehr schönen Beispiel für einen gelungenen Fach-Podcast.“

Die Eversberger Architektin Janine Kohnen startet mit ihrem Podcast Kittybob. Er richtet sich an alle Menschen, die mit privaten Baustellen zu tun haben: Handwerker, Architekten-Kollegen und vor allem an Häuslebauer, die - so ihre Erfahrung - immer wieder die gleichen Fragen und Sorgen haben.
Die Eversberger Architektin Janine Kohnen startet mit ihrem Podcast Kittybob. Er richtet sich an alle Menschen, die mit privaten Baustellen zu tun haben: Handwerker, Architekten-Kollegen und vor allem an Häuslebauer, die - so ihre Erfahrung - immer wieder die gleichen Fragen und Sorgen haben. © Privat

Geld verdienen kann sie übrigens damit - noch - nicht. „Als Architektin unterliege ich da auch weitreichenden Beschränkungen“, erklärt sie. „Werbung für alles rund ums Bauen ist laut Architektenkammer verboten, um Unabhängigkeit zu gewährleisten.“

Und Kittybob? „Das ist mein Spitzname auf der Baustelle“, verrät Janine Kohnen und schmunzelt, „eine Mischung aus ,Hello Kitty’ und ,Bob, der Baumeister’, weil ich einen pinken Bauhelm habe.“ Keine Frage - sie spielt mit Stereotypen, aber fachlich fundiert und launig.

Kittybob erscheint jeden ersten und dritten Freitag im Monat auf Spotify, Deezer, Apple Podcast, Amazon music - überall, wo es Podcast gibt. Außerdem findet man ihn über https://kittybob.podigee.io/

HINTERGRUND

Janine Kohnen hat Architektur in Dortmund studiert und arbeitet seit zehn Jahren als angestellte Architektin.

In ihrer Freizeit schreibt sie Theaterstücke, fotografiert und wandert mit Mann und Hund durch die Sauerländer Landschaft.

Selbst hört die 36-jährige Eversbergerin gern die Podcasts
„Baywatch Berlin“, „Verbrechen von nebenan“ und „Podcast-Helden“.