Hochsauerlandkreis. In Meschede werden vier besonders schwere Covid-Fälle mit einer besonderen Therapie behandelt. Insgesamt steigt die Zahl der Intensiv-Patienten.
Die 7-Tage-Inzidenz in der Region sinkt, im Vergleich zum Dezember müssen jedoch etwa doppelt so viele Menschen aufgrund einer Covid-19-Infektion intensivmedizinisch behandelt werden. Die vier so genannten Ecmo-Therapie-Plätze für besonders schwer erkrankte Patienten im Mescheder Walburga-Krankenhaus sind belegt.
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Den Anstieg zeigt eine Gegenüberstellung der Intensivbetten-Belegung zwischen dem 10. Dezember 2020 und dem 2. Februar 2021. Waren in der Vorweihnachtszeit noch zwölf der insgesamt 118 Betten mit Covid-Patienten belegt, sind es inzwischen 22. Neun der 22 Intensivpatienten werden invasiv beatmet. Somit liegt der Anteil der an Covid-19 erkrankten Personen auf den Intensivstationen des Hochsauerlandkreises aktuell bei knapp 19 Prozent.
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Die Zahlen stammen aus dem frei zugänglichen Intensivregister, in dem Kapazität der Intensivstationen nachgehalten wird. Dort soll möglichst in Echtzeit die Belegung auf den Intensivstationen bundesweit abgebildet werden, auch der Anteil der Corona-Patienten wird dort aufgeführt.
30 zusätzliche Betten
Aufgrund der steigenden Auslastung hat das Klinikum Hochsauerland, wozu auch das St.-Walburga-Krankenhaus in Meschede zählt, die Strukturen zur Behandlung von Corona-Patienten des St.-Marien-Hospitals in Arnsberg ausgebaut. Dort sollen künftig bis zu 30 zusätzliche Betten - nicht intensiv - zur Verfügung stehen. Für den Fall einer weiter ansteigenden Inanspruchnahme kann das St.-Marien-Hospital so auch weiterhin maßgeblich für die stationäre Covid-Behandlung im Hochsauerlandkreis zur Verfügung stehen.
Vier besonders schwere Fälle
Im Mescheder St.-Walburga-Krankenhaus werden aktuell fünf Corona-Patienten behandelt. Vier von ihnen sind als besonders schwer erkrankt einzustufen und werden zusätzlich an den vier verfügbaren ECMO-Therapie-Plätzen des Krankenhauses behandelt. Dabei wird Blut aus dem Körper geleitet, von Kohlendioxid befreit, mit Sauerstoff angereichert und wieder zurückgeführt. Am Klinikum Hochsauerland ist dieses komplizierte Verfahren möglich. Dr. Gießmann, Chefarzt der Kardiologie, hatte es am St.-Walburga-Krankenhaus in Meschede eingeführt.
„Oft ist es die letzte Hoffnung. Die Patienten, bei denen es zum Einsatz kommt, stehen mit dem Rücken zur Wand. Aber: Wir haben damit eine zusätzliche realistische Chance ihr Leben zu retten“, erklärt Dr. Fatjon Saliu, Oberarzt in der Kardiologie in Meschede und zusammen mit Chefarzt einer der Spezialisten für die ECMO-Therapie.