Eslohe. Die Esloher Taxi-Untnernehmerin Michaela Wälter bietet dem Corona-Virus die Stirn. Mit einer besonderen Aktion.

Die Esloher Taxi-Unternehmerin Michaela Wälter wünscht sich vor allem eins: Dass endlich das normale Leben wieder zurückkehrt und die Corona-Krise endlich ein Fall für die Geschichtsbücher wird. Dazu will sie ihren Beitrag leisten.

„Wichtig ist, dass jetzt möglichst viele Menschen möglichst schnell geimpft werden“, sagt sie. Und genau hier kommt die Unternehmerin selbst ins Spiel. Sie bietet besondere Konditionen für Ü80-Senioren aus der Gemeinde Eslohe an, die zum zentralen Impfzentrum nach Olsberg gefahren werden müssen.

Immense Kosten

Denn: Die Kosten, die für eine normale Taxifahrt fällig würden, wären immens und seien für viele schlichtweg nicht bezahlbar. So würde etwa eine Taxi-Fahrt von Cobbenrode nach Olsberg mit 92,33 Euro zu Buche schlagen hat sie ausgerechnet und für eine Fahrt von Kückelheim oder Niedersalwey nach Olsberg wären es sogar 94,22 Euro. „Je nach Wartezeit können dann auch noch 30 Euro pro Stunde zusätzlich drauf gerechnet werden“, sagt sie. Hinzu komme, dass drei Wochen später die Impfung wiederholt werden müsse, um überhaupt wirksam zu sein. Das sei ein Unding und niemandem zuzumuten, der von einer kleinen Rente leben müsse.

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Aber es sei eben wichtig, dass sich jeder impfen lasse und nicht nur diejenigen die Fahrt zum Impfzentrum auf sich nehmen, die es sich leisten können oder die die Voraussetzungen für eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse erfüllen. „Im Interesse unserer Firma ist es, dass bald alles wieder zur Normalität zurückkehrt“, sagt Wälter. „Weil wir von Taxifahrten leben – von Schützenfesten, Stufenfeten, Karneval, Landjugendfeiern und Maifeiern“.

„Wir leben von den Fahrten von Restaurants, Kneipen und Hotels, wenn Gäste dort nach ihrer Einkehr wieder nach Hause gefahren werden möchten.“ Inzwischen aber liege das gesellschaftliche Leben seit nunmehr einem Jahr auf Eis. Und weil sie das als Taxi-Unternehmerin eben sehr deutlich spüre, wolle sie dem Virus unter anderem mit besonderen Konditionen zum Selbstkostenpreis die Stirn bieten. Über 80-Jährige, die von Cobbenrode nach Olsberg müssen, chauffiert Wälter für 70 Euro hin und zurück. Endpreis. „Die Wartezeit werden wir selbstverständlich nicht zusätzlich berechnen“, sagt sie. Von Eslohe aus werden 60 Euro fällig, von Kückelheim 70 und von Reiste 50 Euro. „Daran verdienen wir keinen Cent, aber darum geht es auch nicht“, sagt Wälter.

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Es gehe um Solidarität. Natürlich kämen in diesem Zusammenhang in erster Linie vermutlich Verwandte und Nachbarn ins Spiel, wenn es darum gehe, die Senioren nach Olsberg zu bringen. „Wir sind ja froh, für jeden, der uns nicht braucht“, sagt sie. Aber nicht jeder habe eben hilfsbereite Nachbarn, Verwandtschaft in der Nähe oder einen dicken Geldbeutel.

Unterstützung durch die Gemeinde

Angefragt hat Michaela Wälter auch eine mögliche finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde Eslohe, um die Fahrtkosten für die Senioren zum Impfen weiter zu drücken. Die wird es auch geben. „Allerdings nicht pauschal“, wie Bürgermeister Stephan Kersting sagt. Die Verwaltung könne nicht pauschal Gutscheine für alle Senioren ausstellen. Wenn allerdings eine entsprechende Bedürftigkeit nachgewiesen werde, sei die Unterstützung durch die Gemeinde definitiv gesichert, verspricht er.

Er gehe allerdings davon aus, dass es sich um Einzelfälle handeln wird. Ebenso wie Wälter geht auch Kersting davon aus, dass es in erster Linie Nachbarn, Verwandte und Freunde sein werden, die sich darum kümmern, dass die Senioren zum Impfzentrum gebracht werden.

  • Michaela Wälter will mit ihrem Angebot anderen Taxi-Unternehmern ausdrücklich keine Konkurrenz machen. Sie verweist dabei auf ihr Monopol in der Gemeinde Eslohe und darauf, dass ihr Angebot ausschließlich für Senioren gilt, die auch in der Gemeinde leben. Zumal sie die Fahrten ausschließlich mit dem Mietwagen übernimmt und eben nicht mit dem Taxi.