Meschede. Im HSK hat es Corona-Infektionen trotz Impfung gegeben. Das Phänomen heizt Impfgegner und -befürworter auf. Dabei gibt es Erklärungen.

Auch im Hochsauerlandkreis sind Menschen trotz einer Impfung an einer Corona-Infektion erkrankt. Solche Fälle hatten zuletzt in Hagen für Aufsehen gesorgt. Der Leiter des heimischen Gesundheitsamtes sieht allerdings keinen Grund zur Aufregung. "Das kann passieren und das sagt nichts über die Effektivität des Impfstoffs aus", erklärte Dr. Peter Kleeschulte auf Nachfrage dieser Zeitung.

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In drei Fällen waren Senioren im Hochsauerlandkreis wenige Tage nach der ersten Impfung positiv auf das Coronavirus getestet worden. Derzeit werden die ersten Impfstoffe in Alten- und Pflegeheimen verwendet. Der Leiter des Kreisgesundheitsamtes hat zwei Erklärungen dafür.

Die erste Möglichkeit: Die Betroffenen waren schon vor ihrer Impfung infiziert. "Es dauerte ja mehrere Tage, bis sich Symptome zeigen", so Kleeschulte. Bedeutet: Die Infektion war bereits vorhanden und kam zeitlich erst nach der Impfung zum Vorschein.

Noch kein Schutz

Die zweite Möglichkeit: Es war noch kein Schutz vor dem Virus aufgebaut. "Erst nach 10 bis 14 Tagen sind Antikörper nachweisbar", erklärt Kleeschulte. Bedeutet: Die Impfung konnte ihren Schutz noch nicht entfalten, deshalb kam es zu der Infektion.

In allen drei Fällen seien übrigens nur leichte Symptome feststellbar, betont der Leiter des Kreisgesundheitsamts. Ein Grund dafür könne sein, dass bereits nach der ersten Impfung eine begrenzte Immunität entsteht und immer mehr Antikörper gebildet werden. Derzeit wird bei dem Impfstoff von Biontech/Pfizer für den vollen Schutz eine zweite Dosis nach drei Wochen verabreicht.

Inzidenz unter 100

Die aktuellen Corona-Zahlen im Hochsauerlandkreis sehen wie folgt aus: Mit Stand von Freitag, 15. Januar, 9 Uhr, gibt es 40 Neuinfizierte und 58 Genesene. Aufgrund technischer Probleme am Donnerstag beim Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG) ist eine Abweichung des 7-Tages-Inzidenz-Wertes (LZG und RKI: 90,1) in der Statistik weiterhin sichtbar. Nach Berechnung des Hochsauerlandkreises liegt die 7-Tages-Inzidenz bei 98,3 (Stand: 15. Januar, 0 Uhr).

Die Statistik weist damit 319 Infizierte, 4192 Genesene und 4595 bestätigte Fälle auf. Stationär werden 43 Personen behandelt, 15 intensivmedizinisch und davon werden 5 Personen beatmet. Am 11. Januar ist ein 80-jähriger Mann aus Schmallenberg verstorben. Insgesamt gibt es somit 84 Sterbefälle in Verbindung mit einer Corona-Infektion.

Arnsberg, Sundern, Meschede vorn

Die Infizierten verteilen sich insgesamt wie folgt auf die Städte und Gemeinden: Arnsberg (87), Bestwig (7), Brilon (19), Eslohe (7), Hallenberg (6), Marsberg (23), Medebach (22), Meschede (49), Olsberg (10), Schmallenberg (22), Sundern (57) und Winterberg (10).