Schmallenberg. Schmallenbergs Ordnungsamt wünscht sich für das Schnee-Wochenende Polizei-Unterstützung. Derweil schließt auch das Olper Skigebiet.
Das sei kein Vorwurf an die örtliche Polizei, sagt Berthold Vogt, Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Schmallenberg. Aber er wünsche sich - vor allem mit Blick auf das kommende Wochenende - mehr Unterstützung bei der Bewältigung der Schnee-Chaos-Tage von der Kreispolizei in Meschede. Von dort heißt es: Die Stadt müsse ein Amtshilfeersuchen stellen. Während nun auch noch der Kreis Olpe ein Betretungsverbot für das Skigebiet Fahlenscheid ausspricht und Zufahrtstraßen sperrt, hat Bürgermeister Burkhard König „auf dem kleinen Dienstweg“ zumindest eine Unterstützungs-Zusage der Polizei erhalten.
Bis zum vergangenen Wochenende tobte das Schnee-Chaos vor allem in Winterberg. Dann, als dort die Pisten und Rodelhänge mit Polizei-Unterstützung geschlossen wurden, wichen die Menschen mehr und mehr in die umliegenden Orte aus. Zum Beispiel nach Schmallenberg. Die Stadt reagierte, sperrte die Zufahrt nach Schanze, richtete eine Einbahnstraßenregelung zum Höhenlift ein und verringerte die Höchstgeschwindigkeit am Rimberg auf 30 km/h, um die vielen Fußgänger beim Überqueren der Straße zu schützen.
Kontrolle der Polizei im fließenden Verkehr nötig
Doch all diese Maßnahmen nutzten nichts, wenn sie nicht kontrolliert würden, erklärt Berthold Vogt, Leiter des Schmallenberger Ordnungsamtes. Zwar habe man „gnadenlos“ Knöllchen verteilt, wenn Halte- und Parkverbote ignoriert wurden. Vor allem für diejenigen, die Rettungswege zugeparkt hatten, wird es teuer. Selbst der alte Bußgeldkatalog sieht dafür 100 Euro und einen Punkt in Flensburg vor. „Doch wir als Ordnungsbehörde dürfen nicht in den fließenden Verkehr eingreifen“, sagt Vogt. „Dabei wird zum Beispiel die Straßensperrung in Schanze regelmäßig einfach umfahren.“
Er sehe ein, dass auch die Kreispolizei mit der Situation in Winterberg überfordert gewesen sei. Deshalb habe es ja Unterstützung durch die Bereitschaftspolizei gegeben. Aber auch die Wache in Bad Fredeburg sei nur knapp besetzt. „Wenn dann noch winterliche Straßenverhältnisse mit Unfällen hinzukommen, haben die Beamten dort auf mehr als 300 Quadratkilometern Stadtgebiet schon genug zu tun.“
Ordnungsamt hat Kräfte verstärkt
Das Ordnungsamt Schmallenberg habe seine Hausaufgaben gemacht und am vergangenen Wochenende seine Kräfte bereits massiv verstärkt. Es hätten sich ausreichend Mitarbeiter in der gesamten Behörde gefunden, die freiwillig unterstützend tätig wurden. Immer ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes plus ein amtsfremder Kollege seien unterwegs gewesen - insgesamt sechs Teams, statt eines Mitarbeiters in normalen Zeiten. „Maximal sind wir eigentlich neun Kollegen, aber die kann ich ja nicht rund um die Uhr einsetzen. Wir arbeiten am Limit.“
Winter-Chaos als Lernprozess
Berthold Vogt sieht das Ganze als Lernprozess – für seine Kommune aber auch für die Polizei. „Wir haben am vergangenen Wochenende gesehen, was auf uns zukommen kann.“ Am kommenden Wochenende will er vorbereitet sein. Der Krisenstab des Hochsauerlandkreises sei informiert. Im Nachbarkreis Olpe ist mittlerweile auch das Skigebiet Fahlenscheid offiziell gesperrt.
Ein Amtshilfeersuchen brauche Schmallenberg nicht. Das sei in diesem Fall zu hoch aufgehängt, erklärt Bürgermeister Burkhard König. „Das war nötig für die extreme Situation in Winterberg.“ Er habe allerdings von der Kreispolizei die Zusage erhalten, dass sie die Straßensperrung in Schanze im Rahmen der üblichen Verkehrskontrolle mit im Blick haben werde.