Niedersorpe. Seit Jahren wächst die Krippe von Hubert Wegener aus Niedersorpe. Welche Details sich verstecken und welche Tipps er Krippenbauern gibt.

Was haben ein Känguru, Pippi Langstrumpfs Pferd Kleiner Anton und das Jesus-Kind gemeinsam? Sie sind alle Teil der beeindruckenden Krippe von Hubert und Elisabeth Wegener aus Niedersorpe. Und auch wenn die Jesus-Figur natürlich der Mittelpunkt des Ganzen ist, so ist in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten eine ganz besondere Weihnachtswelt im Wohnzimmer des Ehepaars entstanden.

Auch eine Kirche aus Tiffany-Glas ist Teil der Krippe.   
Auch eine Kirche aus Tiffany-Glas ist Teil der Krippe.    © Alexander Lange

Das Miniatur Wunderland in Hamburg, die größte Modelleisenbahn der Welt, kennt Hubert Wegener gut. Ob er sich sein Weihnachts Wunderland im Wohnzimmer geschaffen habe?

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Darauf reagiert er nur mit einem Grinsen. „Ja vielleicht, hier in der Ecke kenne ich keine größere Krippe.“

Angefangen haben er und seine Frau Elisabeth wie alle anderen Familien auch. Eine einfache Krippe mit Stall und heiliger Familie, daneben der Weihnachtsbaum.

„Den Stall habe ich damals selber gebaut“, erinnert sich Wegener. Das war 1987: „Aus altem Eichenholz aus einem Giebel. Ich habe damals als Stuckateur gearbeitet.“

Mit dem Gesangsverein Oberkirchen in Wien

Doch bei der „Krippe und einem bisschen Drumherum“ sollte es nicht lange bleiben. Während eines Kuraufenthaltes stieß Wegener auf zahlreiche Krippen und Figuren, die ihm gefielen „und mit dem Gesangsverein Oberkirchen waren wir einmal in Wien. Von dort habe ich mir dann auch wieder Figuren und Teile mitgebracht.“

Das Herzstück der selbstgebauten Krippe: Die heilige Familie.
Das Herzstück der selbstgebauten Krippe: Die heilige Familie. © Alexander Lange

Aus Paderborn, Netphen oder Köln seien Figuren und Häuser, eine kleine Herde von Schweinen haben die beiden auf einem Polterabend geschenkt bekommen. „Ja so ist das dann“, lachen die beiden: „Als sich das Ganze dann rumgesprochen hatte, bekamen wir auch immer mehr Geschenke.“ Natürlich sei deshalb die Krippe nicht aus einer ganzen Serie, die Maßstäbe nicht überall gleich: „Manches ist auch noch aus der Puppenstube von früher.“ Das Känguru stamme von der Tochter, die in Australien lebt, ein Großteil der Gebäude sind selber gebaut, Dächer aus alten Eisstielen beispielsweise.

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Vor einigen Jahren, da haben die Wegeners Krippen-Inventur gemacht. Weit über 120 Tiere seien da zusammen gekommen und bestimmt mehr als 50 Figuren. Inzwischen sind die Zahlen weiter gestiegen: „Wir wissen gar nicht, wie viel es ist.“ Aber darauf komme es auch gar nicht mehr an. Es sei die Liebe zum Detail, zur Krippe und zur Weihnachtszeit, die die beiden animiere: „Zu Weihnachten gehört ein Adventskranz, ein Baum, dazu gehören Geschenke und auch eine Krippe. Denn die Krippe stellt die Weihnachtsgeschichte dar. Das, worum es eigentlich geht.“

Weihnachtsbaum mit Himmelstuch

Auch Wasser läuft in der großen Krippenlandschaft von Hubert Wegener aus Niedersorpe. 
Auch Wasser läuft in der großen Krippenlandschaft von Hubert Wegener aus Niedersorpe.  © Alexander Lange

Acht oder neun Quadratmeter sei die Krippe, die auf einem eigens angefertigten Gerüst steht, groß. Aufgebaut auf verschiedenen Ebenen, der Weihnachtsbaum mit Himmelstuch in der hinteren Ecke, umrandet von massivem Wurzelholz.

Sogar eine moderne Kirche aus Tiffany-Glas steht in der Landschaft, über Knopfdruck startet Hubert Wegener nicht nur das Glockengeläut, sondern auch die Wasserläufe und Brunnen: „Das lagere ich alles in der Garage oder auf dem Dachboden. Mit dem Tragen und Aufbauen bin ich bestimmt fünf Tage beschäftigt, aber dafür steht sie auch bis Lichtmess.“

Viele Nachbarn, Vereine und Bekannte kämen jedes Jahr vorbei, um sich die Krippe anzuschauen. „Hier in unser kleines Krippen-Museum“, so Wegener lachend: „Und alle hatten sie immer Pralinen oder Plätzchen dabei.“ Irgendwann seien es so viele Süßigkeiten gewesen, „da haben wir gesagt: Das ist genug.“ Seitdem steht eine kleine Spendenbox der Organisation „Mary’s Meals“ am Rand der Krippe. Die Organisation engagiert sich für hungernde Kinder und schenkt ihnen eine tägliche Mahlzeit: „Das fanden wir besser und da ist auch schon einiges zusammengekommen. Das passt ja auch einfach besser zu Weihnachten.“

Kleiner Anton, das Pferd von Pippi Langstrumpf, steht auch versteckt in der Krippenlandschaft.  
Kleiner Anton, das Pferd von Pippi Langstrumpf, steht auch versteckt in der Krippenlandschaft.   © Alexander Lange

Der materielle Wert sei hoch, genauso der ideelle Wert. Früher hätten die Kinder immer mit den Figuren gespielt, auch die Gästekinder in der Ferienwohnungen: „Das war immer der Anziehungspunkt im Wohnzimmer. Für die Kinder war das das Größte.“

Tipps für die Krippe zuhause

„Eigentlich sind dem Krippenbau und der Fantasie keine Grenzen gesetzt“, sagt Wegener.

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Er empfiehlt aber, die Krippe mit heimischen Materialien wie Hölzern oder Moos aus dem Welt zu erweitern: „Das Moos hole ich zum Beispiel immer schon vor Allerheiligen.“

Wichtig sei auch, dass die Figuren lebhaft wirken, sich Anschauen und in der Landschaft Situationen entstehen: „Dann macht es noch mehr Freude beim Anschauen.“