Bestwig. Die Müllgebühren in der Gemeinde Bestwig sollen 2021 konstant bleiben. Soweit die gute Nachricht. Leider gibt es auch eine schlechte.

In der Gemeinde Bestwig sollen die Abfallgebühren im kommenden Jahr nicht steigen. Das hat der Haupt- und Finanzausschuss in seiner jüngsten Sitzung so beschlossen. Das letzte Wort in der Sache hat zwar der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung - bei dem dann endgültigen Beschluss, dürfte es sich allerdings um eine reine Formsache handeln.

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Soweit die gute Nachricht. Die schlechte: In den kommenden Jahren werden die Bestwiger sich auf eine üppige Erhöhung bei den Abfallgebühren einstellen müssen. Hintergrund sind die steigenden Deponiegebühren. „Spätestens ab dem Jahr 2023 ist eine drastische Anhebung der Abfallentsorgungsgebühren in der Gemeinde Bestwig voraussichtlich nicht mehr zu umgehen“, prophezeit die Gemeindeverwaltung mit Blick auf die Rücklage, die bei der befürchteten Entwicklung bis dahin aufgezehrt sein wird. Wie hoch die Erhöhung für die einzelnen Haushalte ausfallen wird, vermochte Jörg Stralka von der Gemeindeverwaltung zwar noch nicht konkret einzuschätzen. Aber es handele sich sicherlich nicht nur um wenige Cent.

Dem Vorschlag von Grünen-Fraktionschef Matthias Scheidt, statt einer großen Gebührenerhöhung in ein ein paar Jahren mehrere kleine ab sofort vorzusehen, um die Bürger nicht auf einen Schlag extrem zu belasten, musste Stralka eine klare Absage erteilen. „Solange noch Geld in der Ausgleichsrücklage ist, ist eine Erhöhung der Gebühren rechtlich unzulässig“, machte er deutlich.

Dunkle Wolken

SPD-Fraktionschef Paul Theo Sommer blickte zunächst auf den Beginn des kommenden Jahres und die dann anstehende Berechnung der Kosten für Familie Mustermann, bei der die Ausgaben einer vierköpfigen Familie für die Kommunen Bestwig, Meschede, Eslohe und Schmallenberg verglichen werden. „Da sehen wir immer schlechter aus als unsere Nachbarkommunen“, so Sommer.

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Man müsse aber immer wieder darauf hinweisen, dass die Vergleiche hinken, weil Äpfel mit Birnen verglichen würden. Er halte es für die Gemeinde Bestwig grundsätzlich für den richtigen Weg, mit dem Einwohnergleichwert zu arbeiten. So sei sichergestellt, dass kleine Haushalte, die weniger Müll produzieren auch tatsächlich weniger bezahlen. „Das sollten wir so beibehalten, denn es sind im Vergleich faire Gebühren“, so Sommer.

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Dass mit der Erhöhung der Deponiegebühren dunkle Wolken aufziehen, bereitet allerdings auch ihm Sorge. „Dann schmilzt unsere Rücklage wie Schnee in der Sonne“, formulierte es der SPD-Fraktionschef. Immerhin: Seit dem Jahr 2001 befinden sich die Gebühren für die Abfallentsorgung in der Gemeinde Bestwig auf einem konstanten Niveau. In den vergangenen Jahren konnte der Betrag sogar von ursprünglich 80,92 Euro auf aktuell 72,20 Euro pro Einwohner und Jahr gesenkt werden.

  • Die Gebühr für den Winterdienst, so die Beschlussempfehlung des Bestwiger Haupt- und Finanzausschusses, soll im kommenden Jahr ebenfalls unverändert bleiben. Sie liegt aktuell bei 3 Cent pro Quadratmeter.