Meschede. Wie geht es Menschen im Corona-Lockdown? Hier kommt Petra Schäfer aus Meschede zu Wort. Sie erinnert sich an eine denkwürdige Hochzeit.

Petra Schäfer betreibt in Meschede ihren Unverpackt-Laden „Petras Ökoeck“. Sie erzählt, wie die Pandemie sie und ihre Familie betrifft.

Gefahr zu groß

„Wir sind eine große Familie mit drei Kindern, jeweils mit Anhang, und hängen normalerweise eng zusammen. Jetzt müssen wir besonders auf die älteren Familienangehörigen aufpassen, damit sie sich nicht anstecken, was uns sehr schwerfällt, da wir sonst sehr viel zusammen machen. Besonders, dass ich den Kontakt zu meinem Lieblingsonkel stark einschränken muss, tut mir sehr leid, aber die Gefahr, dass bei so vielen Leuten einer etwas anschleppt, ist einfach zu groß.

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Auch die Hochzeit meines Sohnes Pascal konnte vor Kurzem nur mit einer Sondergenehmigung in engstem Kreis stattfinden, was dann nur mit Eltern und Geschwistern 18 Leute waren. Bei so einem wichtigen Ereignis ist die Kontaktbeschränkung schon sehr einschneidend und auch nervig, denn eine Hochzeit hat man ja nicht alle Tage. Das hätten wir gerne richtig groß gefeiert, wie man es eigentlich gewohnt ist. Hoffentlich können wir die Feier demnächst mit allen Freunden, Bekannten und Familienangehörigen nachholen. Geschäftlich merkt man die Krise natürlich auch.

Geld sitzt nicht mehr locker

Die Leute kaufen meist nur das Nötigste, weil das Geld nicht mehr so locker sitzt. Da wird dann doch eher im Supermarkt gekauft, und der ökologische Aspekt, nämlich Bioprodukte und möglichst ohne Verpackung zu kaufen, verliert dann an Wichtigkeit. Man weiß ja auch nicht, wie es auf dem Arbeitsmarkt weitergeht. Da durch hat man dann im Geschäft öfter mal Leerlauf zwischendurch, was anstrengender ist, als wenn man ständig etwas zu tun hat.

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Positiv an der Krise sehe ich allerdings, dass das Ganze der Natur zugute kommt. Das merkt man wirklich, gerade beim ersten Lockdown, als gar keine Flieger mehr am Himmel und nur wenige Autos unterwegs waren.“