Schmallenberg. 40 neue Wohneinheite, 21 Tagespflegeplätze und ein Gesundheitskiosk. Was in den kommenden Monaten im Gebiet „Hohe Fohr“ passieren soll.

Eigentlich hätte eine große Veranstaltung für alle Interessierten in der Schmallenberger Stadthalle stattfinden sollen. Corona-bedingt war das aber nicht möglich. „Deshalb werden wir jetzt die Gespräche eben auf persönlicher Ebene nachholen“, sagt Josef Lumme vom Vorstand der Siedlungs- und Baugenossenschaft Meschede.

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Denn in Schmallenberg soll im Bereich „Hohe Fohr“ ein Wohnprojekt mit insgesamt 40 Wohneinheiten, einer Gästewohnung sowie 21 Kurzzeitpflegeplätzen entstehen. Alles werde, so Lumme, unter dem Titel „Nachbarschaftliches Wohnen“ stehen - ähnlich wie es auch in Meschede mit dem Projekt „Rinschen Park“ (45 Wohneinheiten) und in Eslohe mit dem Projekt „Wohnen im Park“ (24 Wohneinheiten) stattfindet.

So soll das „Nachbarschaftliche Wohnen“ aussehen, das in Schmallenberg entsteht.
So soll das „Nachbarschaftliche Wohnen“ aussehen, das in Schmallenberg entsteht. © Siedlungs-und Baugenossenschaft

Gebaut wird in Schmallenberg auf dem ehemaligen Gärtnerei-Gelände an der Hohen Fohr 2a. Das Grundstück sei zentrumsnah und füge sich gut in das bisherige Wohnquartier ein, so Elmar Reuter von der Genossenschaft. Bereits im Herbst 2018 seien rund 2500 Ü60-Wohnhaushalte im Stadtgebiet angeschrieben worden. Gefragt wurde nach Wohnbedürfnissen, Wünschen und Planungen für das Wohnen im Alter.

Rund 110 Antworten

Rund 110 Antworten kamen zurück und mit ihnen das Interesse an dem sogenannten „Nachbarschaftlichen Wohnen“. Man habe die Planungen dann konkretisiert, einen Architektenwettbewerb gestartet. Und eigentlich hätte man allen 110 Interessierten nun die Pläne in der Stadthalle gerne vorgestellt. Corona sei Dank, wird daraus nichts.

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Nun aber stehe der Plan für das Projekt: Vier eigenständige Baukörper sollen auf dem Grundstück entstehen, die aber miteinander verbunden sein werden. Ähnlich dem bisherigen Bestand. Die 40 Wohneinheiten sowie die Gästewohnung werden eine Größe zwischen 50 und 90 Quadratmetern haben, so Reuter. Auf dem Gelände soll ebenso eine Tagespflegeeinrichtung, betrieben durch die Caritas, mit 21 Plätzen eingerichtet werden. Besonders Augenmerk liegt auf dem sogenannten Gesundheitskiosk - „wir betreten damit Neuland“.

Bauantrag bis Ende des Jahres

In dem Kiosk könnten besondere Pflege- und Hilfsdienste eingerichtet werden, die Möglichkeit für Telemedizin oder Sprechstunden geschaffen werden. Bis Ende diesen Jahres solle der Bauantrag gestellt werden, im Sommer 2021 solle es mit den Baumaßnahmen beginnen. Und nach 18 Monaten, also etwa im Frühjahr 2023, können dann die ersten Bewohner einziehen, so Lumme.

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Von Alexander Lange und Lars-Peter Dickel

Wichtig sei allen Beteiligten der Begriff des „Nachbarschaftlichen Wohnens“. „Bei diesem Projekt ist das Alleinsein nicht gegeben. Wir wollen ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter fördern“, so Josef Lumme. Kleinere Arbeiten könnten von den Bewohnern selbst getätigt werden, Gemeinschaftsräume sollen dem Miteinander der Bewohner dienen und auch Platz für zum Beispiel Geburtstagsfeiern bieten.

Falls man keine Interessierten für alle 40 Wohneinheiten fände, wolle man eventuell auch mit SUZ in Kontakt treten: „Dann könnten man die Wohnungen für Arbeitnehmer von Auswärts und für temporäres Wohnen nutzen.“

Hintergrund

Die Siedlungs- und Baugenossenschaft ist in Schmallenberg bereits jetzt mit 300 Wohnungen vertreten und bietet im Wohnquartier Hohe Fohr/In der Tränke mit über 100 Wohnungen genossenschaftliches Dauerwohnrecht.

Für das neue Wohnprojekt ist ein Investitionsvolumen von 11 Millionen Euro angedacht.

Die Gärtnerei wurde im Sommer diesen Jahres abgerissen.

Die Bruttomiete soll inklusive der Nebenkosten bei circa 10 Euro liegen.

Auch E-Ladesäulen sollen auf dem Gelände installiert werden.

Zum 31. Dezember diesen Jahres scheiden Elmar Reuter und Josef Lumme aus dem hauptamtlichen Vorstand der Siedlungs- und Baugenossenschaft aus. Ihre Nachfolge wird Peter Simon antreten.