Meschede. Seit dem Sommer haben sich in Meschede Ärzte zu einem Drive-in zusammengeschlossen. Immer noch stehen sie dreimal pro Woche parat.
Um den Publikumsverkehr in den hausärztlichen Praxen zu reduzieren gibt es auch weiterhin einen Corona Drive-in in Meschede. Fünf Praxen aus dem Stadtgebiet haben sich dabei zusammengeschlossen und führen abwechselnd die Tests auf dem Gelände der Feuerwehr im Gewerbegebiet in Enste durch.
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Arbeit an der frischen Luft
Bei unsrem Besuch war das Team der Gemeinschaftspraxis von Dr. Ewert, Dr. Wahle und Dr. Haarmann an der Feuerwehrleitstelle. Angst, sich selbst bei dieser Aktion anzustecken, habe er nicht, erklärte Dr. Ralf Haarmann, der auch die Abstriche nahm: „Zum einen sind wir draußen an der frischen Luft, zum anderen sind wir mit Kitteln, Handschuhen und Masken wirklich gut geschützt. Die Ansteckungsgefahr dürfte bei einem normalen Einkauf in einem Supermarkt bedeutend größer sein.“
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Nachdem der Andrang am Drive-in zu Anfang der Pandemie bedeutend größer war, ist die Anzahl der Personen, die jetzt einen Test durchführen lassen müssen, inzwischen deutlich gesunken. „Reiserückkehrer müssen sich nicht mehr zwingend testen lassen, und auch bei Lehrern und Erziehern besteht keine Testpflicht mehr“, erläutert auch Bianca Stork, die in der Gesundheitspraxis Ewert-Haarmann-Wahle angestellt ist. Es gilt sowieso: Menschen mit Symptomen sollten zuerst ihren Hausarzt aufsuchen. „Normalerweise sind die Leute auch wirklich nett und verständnisvoll, wenn sie hierhin zum Test kommen.“
Meist friedliche Atmosphäre am Corona-Drive-in
Dennoch hat es auch kürzlich wieder einen Fall gegeben, bei dem die Polizei letztlich eingreifen musste. Ein Besucher habe nicht einsehen wollen, dass er nicht berechtigt war, am Corona Drive-in einen Test zu erhalten. Grundsätzlich gilt: Personen, die nicht vom Gesundheitsamt geschickt werden oder aus anderen triftigen Gründen getestet werden müssen, werden dort nicht angenommen. „Normalerweise läuft aber alles friedlich ab.“
Damit nicht an einer Praxis die gesamte Arbeit der Testungen hängenbleibt, haben sich fünf Mescheder Praxen zusammengeschlossen. In einer Online-Gruppe finden die Absprachen statt, wer an welchem Tag den Drive-in übernimmt.
Nach der eigentlichen Sprechstunde findet er jetzt montags von 17 bis 18 Uhr, mittwochs von 15 bis 16 Uhr und freitags von 14 bis 15 statt. Eine vorherige Anmeldung ist sinnvoll, aber nicht zwingend erforderlich.
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Von 10 bis 100 Patienten
Am Mittwoch hatten sich zehn Personen vorher angemeldet, es ist jedoch auch schon vorgekommen, dass mehr als 100 Patienten in der Warteschlange standen. Unberechtigte Personen werden in jedem Fall weggeschickt. „Ein großes Problem ist derzeit die Unsicherheit darüber, wie die Vorgaben jeweils aussehen, da sich dabei fast täglich etwas ändert“, bedauert Dr. Ralf Haarmann. „Es wäre einfach besser, wenn da endlich mal eine einheitliche Lösung gefunden würde.“
>>>HINTERGRUND
Der Corona-Drive-in ist geöffnet montags ab 17.30 Uhr, mittwochs ab 15 Uhr und freitags ab 14 Uhr.
Folgende Praxen übernehmen die Corona-Tests am Drive in:
Gemeinschaftspraxis Tigges und Schaefer
Gesundheitspraxis Meschede, Ebert, Haarmann und Wahle
Praxis Dr. Kramer
Praxis am Henneufer, Inez Aengenheyster
Gemeinschaftspraxis Jellentrup, Moser.
Testen lassen können sich Lehr-/Schulpersonal (noch maximal dreimal bis Jahresende,Einreisende aus ausländischen Risikogebieten (frühestens am fünften Tag der Einreisequarantäne), Kontaktpersonen, geschickt vom Gesundheitsamt oder über die Corona-App, Voraussetzung mindestens 15 Minuten naher Kontakt. Nicht möglich sind Selbstzahler-Wunschabstriche.
Es gilt weiterhin: Wer Corona-Symptome hat, muss sich in seine Hausarztpraxis testen lassen.