Meschede. Die Arbeit am Corona-Drive-in hat sich eingespielt. Aber es gibt neue Bestimmungen, deshalb überlegen die Mescheder Ärzte, wie es weitergeht.

Mit dem Beginn der Herbstferien wird das Gesundheitsministerium die kostenlosen Testangebote für Lehrer und Kita-Mitarbeiter stoppen. Das hat möglicherweise auch Auswirkungen auf die Corona-Drive-in-Teststelle in Meschede.

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Von Ute Tolksdorf, Jürgen Kortmann, Oliver Eickhoff, Frank Selter, Alexander Lange, Christina Schröer

Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt das Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales, dass das kostenlose Testangebot für Lehrer und Kita-Beschäftigte – wie geplant – mit Beginn der Herbstferien am 9. Oktober ausläuft. „Die niedrigen Infektionszahlen bei diesen Personengruppen in den vergangenen Wochen lassen eine Fortführung von anlasslosen Reihentestungen nicht als zielführend erscheinen, um die Pandemie in den Herbst- und Wintermonaten wirksam einzudämmen“, schreibt das Ministerium.

In Zukunft anlassbezogene Tests

Man woll in Zukunft lieber verstärkt anlassbezogene Tests anbieten, „um Infektionsketten gezielt zu unterbrechen“. Außerdem setzt das Ministerium auf Schnelltests, „sobald diese zur Verfügung stehen“, um zeitnah Gewissheit über das Infektionsgeschehen zu erhalten und die Maßnahmen entsprechend anzupassen.

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Insgesamt wurden seit dem Beginn des kostenlosen Angebots landesweit 182.168 Tests durchgeführt (Stand 21. September), darunter waren 113.999 Lehrerinnen und Lehrer sowie 68.169 Kita-Beschäftigte. Nicht erhoben wird, wie viele Personen sich mehrfach haben testen lassen. Insgesamt waren 296 Testergebnisse positiv. Der Anteil halte sich mit 0,2 Prozent bei den Kita-Beschäftigten (130) wie auch bei den Lehrerinnen und Lehrern mit 0,1 Prozent (166) auf niedrigem Niveau.

Corona Drive-in in Meschede Enste überdenken

In Meschede werden Reiserückkehrer, Lehrer und Kita-Mitarbeiter seit dem 10. August auch an einem Drive-in auf das Corona-Virus getestet. Dafür hatten sich mehrere Praxen zusammengeschlossen, um den befürchteten Ansturm zu bewältigen. Anfangs testeten Ärzte und Medizinische Fachangestellte auf dem FH-Parkplatz am Schwarzen Bruch. Schon nach einer Woche wechselten sie an die Rettungs-Leitstelle des HSK, Steinwiese 3, im Gewerbegebiet Enste, weil dort eine große überdachte Fläche zur Verfügung stand.

„Wir hatten dort selbst Patienten aus Sunden und Schmallenberg“, berichtet Dr. Christian Schaefer, der gemeinsam mit Kollegen das Angebot koordiniert. Dreimal in der Woche, montags ab 17.30 Uhr, mittwochs ab 15 und freitags ab 14 Uhr, für je eine Stunde stehen Ärzte, Ärztinnen und Helferinnen bereit. Alle Patienten müssen ihre Versichertenkarte vorlegen und ein Formblatt ausfüllen. „Das hat sich gut eingespielt“, sagt Schaefer.

Blick auf das lokale Infektionsgeschehen

Allerdings müsse man das Angebot nun überdenken. „Wir brauchen einen anderen Ort, wenn das Wetter herbstlicher wird.“ Im Freien sei die Arbeit dann nicht mehr möglich. Und dass Lehrer und Kita-Mitarbeiterinnen nicht mehr umsonst getestet würden, werde sich sicher auch auf die Zahlen am Drive-in auswirken. Möglicherweise lohne es sich dann nicht mehr, an allen drei Tagen bereit zu stehen. „Das hängt natürlich auch immer vom lokalen Infektionsgeschehen und von den Anforderungen des Kreisgesundheitsamtes ab.“