Oberkirchen. Vor 25 Jahren wurden sie zur DHL-Partnerfiliale. Über den Erfolg ihres westfälischen Knochenschinkens und Pakete voll Toilettenpapier.
Es ist fast genau 25 Jahre her, dass das Oberkirchener Familienunternehmen „Feinkost Henke“ Partnerfiliale der Deutschen Post AG wurde. Damals gehörte die Familie zu Pionieren im Schmallenberger Sauerland. Heute, 25 Jahre später, können Werner Henke, Frau Susanna und Sohn Max viele Geschichten darüber erzählen.
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Dabei ist das Feinkostgeschäft der Familie schon um Jahre älter. Vor dem Krieg sei das Geschäft noch eine reine Metzgerei gewesen, erinnert sich Werner Henke. Doch während des Kriegsendes wurde Oberkirchen stark bombardiert, alles musste von Grund auf neugebaut werden. Aus der ehemaligen Metzgerei wurde ein Kolonialwarengeschäft, Ende der 1960er Jahre kamen auch Bekleidung und Gardinen hinzu. Werner Henke erinnert sich: „Wenn wir abends vor dem Fernseher saßen, mussten wir immer Häkchen an den Gardinen anbringen.“ Die ganze Familie war bei Vater Hermann Henke im Boot.
Der westfälische Knochenschinken
In den 1980er Jahren sei man auch noch zu insgesamt fünf Lebensmittelgeschäften in Oberkirchen gewesen. Schon damals der Renner: Der westfälische Knochenschinken. „Zu uns kamen Einheimische aber auch viele viele Auswärtige“, erinnert sich Werner Henke. Oft habe man umgebaut und erweitert, das Sortiment ergänzt und verändert. Und 1995 wurde man dann auch zur Postfiliale.
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Das sei noch ganz einfach gegangen, sagt Henke. Ein Vertreter der Post sei morgens in den Laden gekommen, habe die Idee der Filiale der Familie Henke vorgeschlagen, irgendwann habe man zugesagt. Auch, weil das Feinkostgeschäft davon profitierte - und es nach wie vor tut: „Wir schicken unseren Schinken überallhin. Da könnte es gar nicht einfacher sein, als die Post im Haus zu haben.“
Sohn Max übernimmt das Geschäft
Inzwischen sei man in Oberkirchen der einzige Nahversorger, mit der Post arbeite man nach wie vor gut zusammen, sagt Henke. Stammkunden habe man viele, manche kämen sogar täglich. Sohn Max, der das Geschäft übernehmen wird: „Im Frühjahr, als es mit dem Toilettenpapier eng wurde, da kamen die Leute hierhin und haben per Post Toilettenpapier zur Verwandtschaft in ganz Deutschland verschickt.“ Bis auf zwei oder drei Tage sei bei Feinkost Henke das Toilettenpapier nie ausgegangen: „Das war schon verrückt. Mal sehen, ob das jetzt wieder losgeht.“
Auch Vater Werner Henke erinnert sich an einen Kunden, der einen Ring verschickte und auf den Brief „An den Goldschmied...“ geschrieben hatte: „Ich hatte ihm schon vorher gesagt, dass der Brief aber wahrscheinlich mit einer solchen Adresse nicht ankommen werde.“ Denn für seine Kunden sei er da, helfe, berate und packe ein Paket auch problemlos um, wenn es mal nicht passt.
Das Postgeschäft nehme in letzter Zeit zu - auch aufgrund der Pandemie: „Wir merken das jetzt schon deutlich und langsam geht auch das Weihnachtsgeschäft los.“ Ein Jahr wie dieses, das habe Werner Henke noch nicht erlebt. Martin Kersting, Filialmanager der Deutschen Post: „Vor allem in ländlichen Regionen wie dem Sauerland sind zuverlässige Filialpartner gerade jetzt wichtig und ein Garant für das Erfolgsmodell Partner-Filiale.“
Informationen zu „Feinkost Henke“
Max Henke kümmert sich um den Social Media-Auftritt des Feinkostgeschäftes. Das Geschäft bei Facebook vertreten.
Die Öffnungszeiten: Montag 6 bis 18 Uhr, Mittagspause 12.30 bis 14.30 Uhr. Dienstag 6 bis 18 Uhr, Mittagspause 12.30 bis 14.30 Uhr. Mittwoch 6 bis 12.30 Uhr. Donnerstag 6 bis 18 Uhr, Mittagspause 12.30 bis 14.30 Uhr. Freitag 6 bis 18 Uhr, Mittagspause 12.30 bis 14.30 Uhr. Samstag 6 bis 13 Uhr. Sonntag geschlossen.
Im Schmallenberger Stadtgebiet gibt es insgesamt drei Packstation, vier DHL Paketshops und vier Post- und Partnerfilialen: Bauzentrum Köster in Schmallenberg, Getränke Quelle in Dorlar, In der Hochstr. 5 in Bad Fredeburg und bei Feinkost Henke in Oberkirchen.