Schmallenberg. Rund 100 Gäste unter Corona-Bedingungen in der Stadthalle, darunter Landrat Karl Schneider. So emotional verlief der Abschied des Bürgermeisters.
Zweifelsohne hätten sich alle Beteiligten in der Schmallenberger Stadthalle einen Abschied ohne Corona-Einschränkungen und mit einem anschließenden Beisammensein gewünscht. Doch der Würdigung Bernhard Halbes, seines Wirkens und Engagements tat das alles keinen Abbruch.
Auch interessant
Mit der höchsten kommunalen Auszeichnung, dem Ehrenbürgerrecht der Stadt Schmallenberg, wurde Halbe in der Stadthalle nach 21 Jahren als Bürgermeister und neun Jahren als Stadtdirektor in den Ruhestand verabschiedet.
„Eigentlich“, so Halbe, „habe ich doch immer nur meine Arbeit gemacht.“ Er sei möglicherweise ein großes Rad, aber dennoch nur eines von vielen im Getriebe der Stadt Schmallenberg gewesen: „Wir haben es immer geschafft, gemeinsam Schwung aufzunehmen.“
Sentimentaler Sauerländer
Es sei ein Tag, an dem er als Sauerländer auch einmal sentimental werde. Am Freitagmorgen bei der Verabschiedung im Rathaus, bei der Begegnung mit vielen Weggefährten und den zahlreichen Glückwünschen in der Stadthalle. Glück im Leben sei wichtig, so Halbe. Glück habe er in der Arbeit, aber vor allem in der Familie gefunden: „Danke.“ Die knapp 100 Gäste in der Stadthalle honorierten sein kommunalpolitisches Werk mit stehenden Ovationen.
Unter den Gästen auch Landrat Karl Schneider. Er dankte Halbe für sein Engagement, es sei „einfach und schwierig zugleich“, für einen 30-jährigen Dienst für die Stadt und die Menschen richtige Worte zu finden.
Auch interessant
Halbe sei immer ein dynamischer Kommunalpolitiker mit einer „Portion Sturheit im positiven Sinn“ gewesen: „Du hast beharrlich gearbeitet, um Ziele zu erreichen und der Stadt und den Bürgern zu dienen. Politik ist dein Hobby, du warst ein Bürgermeister mit Leidenschaft.“ Halbe habe die Entwicklung der Stadt vorangetrieben und eine Ära geschaffen: „Du hast in Schmallenberg Zeichen gesetzt.“
Alfons Brüggemann, als stellvertretender Bürgermeister, betonte das Engagement, die Kreativität und das Durchsetzungsvermögen des 62-jährigen Nun-Ruheständlers. Er erinnerte an Veranstaltungen wie das Bundesschützenfest in Schmallenberg, das Landesmusikfest, den Deutschen Wandertag oder das Stadtjubiläum, welche Halbe mit Elan vorangetrieben und gestaltet habe: „Das ist eine Lebensleistung, die nachhaltig Spuren hinterlassen hat.“ Im Namen der Bürgerschaft und der Stadtvertretung verlieh Brüggemann ihm die Urkunde mit dem Ehrenbürgerrecht der Stadt.
Dankesworte von Nachfolger König
Ludwig Poggel als Fraktionsvorsitzender der CDU sprach von spannenden und erlebnisreichen politischen Jahren mit Halbe. Man habe sich auch gestritten, aber immer konstruktiv und im Wohle der Stadt: „Nur im Doppelkopfspielen, da bist du mir nach wie vor überlegen.“
Auch interessant
Im Namen der politischen Opposition dankte Stefan Wiese (UWG) Halbe für dessen Arbeit und das Miteinander als politische Gegner, aber nie als politische Feinde. Dem Dank schlossen sich das Vorstandsgremium der Sparkasse Mitten im Sauerland, Dechant Georg Schröder und Jürgen Willmes von der Schmallenberger Schützengesellschaft an.
Nachdem Halbe dann endgültig die Bürgermeisterkette an seinen Nachfolger Burkhard König übergeben hatte, blieben dem Neu-Bürgermeister, der am kommenden Dienstag ins Amt eingeführt wird, die Schlussworte: „Diese Kette zu tragen ist ein überwältigendes Gefühl.“
Es seien mit Bernhard Halbe 30 Jahre der freundschaftlichen Zusammenarbeit als Büronachbarn im Rathaus gewesen, nun gehe es daran, mit Schwung und Elan in die neue Wahlperiode zu starten und „die gute Arbeit fortzusetzen“.
Das komplette Abschiedsinterview mit Bernhard Halbe gibt es hier.