Meschede/Freienohl/Wennemen. Alles auf Anfang. Der Toilettenpapier-Wahnsinn hat Meschede erreicht. Erste Supermärkte melden: Es wird knapp. Wo es nun noch etwas gibt.

Es geht wieder los: Im Gegensatz zum Ruhrgebiet ist der Hochsauerlandkreis zwar noch weit davon entfernt, den Inzidenz-Wert von 50 Infizierten pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen zu knacken, doch alte Ängste kommen schon jetzt wieder zum Vorschein. Die Jagd auf Klopapier ist eröffnet.

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Das bestätigen einige Lebensmittelgeschäfte im Stadtgebiet. Bei Edeka Simon in Freienohl ist in den letzten Tagen vermehrt Klopapier gekauft worden, wie Inhaber Johannes Simon bestätigt. „Es fängt so langsam an und ja, langsam werden auch die Bestände knapper“, so der Händler.

Da sind sich alle Marktleiter einig: Wenn nicht gehamstert würde, käme es auch nicht zu Lieferschwierigkeiten.
Da sind sich alle Marktleiter einig: Wenn nicht gehamstert würde, käme es auch nicht zu Lieferschwierigkeiten. © dpa | Jens Kalaene

Der Wunsch nach reichlich Toilettenpapier scheint auch die Wennemener umzutreiben: Josef Meier vom örtlichen Lebensmittelgeschäft musste bereits am Montagmittag eine ganze Europalette Klopapier nachlegen. „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Es geht wieder genauso los, wie im Frühjahr“, berichtet Meier. Schon damals hatte er ordentlich aufgerüstet und sein Lager stets gut gefüllt. „Nachdem Radio Sauerland mal ein Foto von unseren Vorräten veröffentlicht hatte, sind die Menschen von Warstein und Olsberg bis zu uns gekommen, um noch Toilettenpapier zu bekommen“, berichtet Josef Meier.

Und auch aktuell ist sein Geschäft an der Dorfstraße eine gute Adresse, sollte es woanders knapp werden: „Ich habe wieder einen guten Vorrat und der wird auch erst einmal ausreichen. Wie zuletzt wird es bei uns auch keine Rationierung geben.“ Verständnis hat Josef Meier für die hohe Nachfrage zwar nicht, aus rein kaufmännischer Sicht freue ihn der Wahnsinn aber durchaus.

Zwei Pakete pro Person

Das sieht im Mescheder HIT-Markt schon ganz anders aus. Um nicht wieder in die Situation zu kommen, über mehrere Tage kein Toilettenpapier, Nudeln oder Mehl anbieten zu können, hat Marktleiter Armin Schnüttgen vorgesorgt. Schilder an den betroffenen Regalen weisen darauf hin, je nach Warengruppe nur ein oder zwei Pakete pro Einkauf mitnehmen zu dürfen.

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„Ein Anstieg in der Nachfrage nach Toilettenpapier ist auf jeden Fall spürbar, deshalb gibt es bei uns schon jetzt Restriktionen“, berichtet Schnüttgen, der noch einmal versichert, dass kein Grund dafür bestehe, Toilettenpapier, Nudeln und Mehl zu hamstern. „Wenn weiterhin normal eingekauft würde, könnten Engpässe wie im Frühjahr verhindert werden.“ Um auf Nummer sicher zu gehen, hat er bereits die Frequenz der Toilettenpapier-Lieferungen der Nachfrage angepasst.