Meschede. Über 40 neue Baugrundstücke entstehen im Norden von Meschede. Darunter ist eine neue Kita - und auch Platz für ein medizinisches Zentrum.

In dem Neubaugebiet im Mescheder Norden im Bereich von Ziegelei und Waldstraße soll auch ein Zentrum für kindernahe Heilberufe entstehen. Dafür ist auf dem Gelände in dem geplanten neuen Kindergarten eine eigene Etage vorgesehen.

Die Vorarbeiten in dem Gebiet laufen auf Hochtouren. Noch im Oktober soll die Bodenplatte für die neue Kita gegossen werden. Wie berichtet, wird die Arbeiterwohlfahrt dort mit mit fünf Kita-Gruppen einziehen – zwei davon werden ganz neu sein.

Am Rand des Neubaugebietes wird auf dieser Fläche (rechts) die neue Kita entstehen, links am Rand liegt der große Teich.
Am Rand des Neubaugebietes wird auf dieser Fläche (rechts) die neue Kita entstehen, links am Rand liegt der große Teich. © Jürgen Kortmann

Sie wird Mieter und Betreiber der neuen Kindertagesstätte. Die Planungen sehen eine Übergabe des Gebäudes an die AWO zum 1. Juli 2021 und die Betriebsaufnahme zum 1. August 2021 vor, sagte Fachbereichsleiter Klaus Wahle im Ausschuss für Stadtentwicklung. In der Nachbarschaft ist ein Teich des alten Betonwerkes: Der bleibt erhalten, die Kita wird komplett eingezäunt, so dass kein Kind zum Teich gelangen kann.

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Neue Kita, dazu bis zu drei Praxen

Investor beim Kindergartenbau ist die Volksbank Sauerland. Volksbank, AWO und Hochsauerlandkreis (der für die Versorgung mit Kita-Plätzen in Meschede zuständig ist) haben einen zunächst auf 20 Jahre angelegten Mietvertrag unterzeichnet. Die Kita bezieht dabei das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss. Im zweiten Obergeschoss wiederum soll nach dem Willen der Volksbank, mit eigenem Zugang, das Zentrum für kindernahe Heilberufe entstehen können: Ansiedeln können sich darin bis zu drei Praxen für Kinderärzte, Logopäden oder Therapeuten, aber auch ein Zahnarzt zum Beispiel.

Im Rathaus geht man davon aus, dass die Flächen ein Selbstläufer sind: „Das Baugebiet erfreut sich extremster Beliebtheit“, sagte Klaus Wahle. Er hat schon „reichlich“ Verträge von Bauwilligen dort gesehen und meint: „Wir gehen davon aus, dass dieses Baugebiet in wenigen Jahren voll sein wird.“

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Über 40 Baugrundstücke entstehen dort. Ein Unterkellerungsverbot auf dem ehemaligen Betonwerkgelände wird nicht ausgesprochen: Altlasten werden bereits beseitigt - wer als Bauherr aber tiefer als die Planungen bauen möchte, muss dann eben wissen, dass er möglicherweise auf weitere Abfälle stoßen könnte: „Jeder Bauherr weiß, worauf er sich einlässt“, so Wahle.

Schwierige Suche nach Straßennamen

Und obwohl noch kein neues Haus steht: Die Straßennamen in dem Bereich sind jetzt festgelegt worden – das ist zwingend erforderlich, um Bauanträge stellen zu können. Deutlich wurde im Ausschuss: Langsam werden die Namen für neue Straßen knapp im Stadtgebiet. Daraus wurde eine lebhafte Diskussion: Wie soll die neue Haupterschließungsstraße heißen, über die man dann auch die neue Kita erreicht?

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Klaus Wahle hatte sich dafür schlicht den Namen „Im Norden“, wahlweise „Im schönen Norden“, ausgedacht – denn die Menschen im Mescheder Norden würden sich darüber definieren.

Hier von der Waldstraße aus war bislang nur eine schmale Zufahrt zu dem bereits abgerissenen Betonwerk. Es ist künftig die Hauptzufahrt.
Hier von der Waldstraße aus war bislang nur eine schmale Zufahrt zu dem bereits abgerissenen Betonwerk. Es ist künftig die Hauptzufahrt. © Jürgen Kortmann

Und andere nahe liegende Namen sind im Stadtgebiet schon vergeben, beispielsweise „Am Hang“ oder die „Teichstraße“ (beide in Remblinghausen). Dazu kommt: Neue Straßennamen sollen sich im Mescheder Stadtgebiet an unverfänglichen Flur- und Naturbezeichnungen orientieren – denn der Rat hatte 1999 (damals mit der Schwester-Luziana-Straße) die alte Gewohnheit aufgegeben, Straßen nach Persönlichkeiten zu benennen.

Durchgesetzt hat sich, auf Anregung von Hans-Werner Rötzmeier (UWG), als neuer Name die Bezeichnung „Am Ziegeleiteich“ – auch wenn die sachlich nicht stimmt: Denn der Teich diente gar nicht der damals angrenzenden Ziegelei, sondern dem Betonwerk. Christoph Menke (CDU) empfahl, den Ratsbeschluss zu überdenken, und auch Namen von Persönlichkeiten doch wieder zuzulassen: Er hätte die Straße nämlich sonst gerne nach dem verstorbenen Pfarrer Felix Hoppe, „dem Bischof vom Norden“, benannt – „wenn wir schon herausragende Persönlichkeiten in unseren Reihen haben!“

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