Meschede. Wie es ist, als blinder Mensch durch die Stadt zu laufen, das können Mescheder am 15. Oktober erfahren.

Aus erster Hand sind Erläuterungen und Erfahrungen oft eindrucksvoller: Genau darauf setzt die Behinderten-Interessenvertretung am Tag des weißen Stocks am Donnerstag, 15. Oktober, in Meschede.

Tag des weißen Stocks in Meschede

Gabriele Borutzki, Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenvereins Meschede, erklärt: „Wir möchten die Bürgerinnen und Bürger darauf aufmerksam machen, wie es ist, mit einem weißen Stock durch die Stadt zu gehen.“ Das soll nicht nur mit Worten passieren: „Wir werden die taktilen Leitsysteme ablaufen und zeigen, wie wichtig sie für Blinde und Sehbehinderte sind.“ Denn auch in der Mescheder Innenstadt gibt es Leitsysteme – zum Beispiel am Winziger Platz, am Rathaus, in der Fußgängerzone und an vielen Fußgängerüberwegen. Diese können mit dem Stock ertastet werden und dienen im öffentlichen Raum zur Orientierung.

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Gabriele Borutzki lädt gemeinsam mit Hans-Joachim Picht, Vorsitzender der Behinderten-Interessenvertretung (BIV) Meschede, und Heinz Arenhövel, ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter des Hochsauerlandkreises, herzlich zu zwei Stadtrundgängen in Meschede ein. Mit dabei sind eine blinde Person mit dem Langstock und ein Rollstuhlfahrer. Sie wollen deutlich machen, wie sie mit den Barrieren umgehen und wie hilfreich das Leitsystem und die abgesenkten Bordsteine sind.

Blindenleitsysteme nicht zustellen

Gemäß dem diesjährigen Motto des Tags des weißen Stocks wird besonders darauf aufmerksam gemacht, dass die Leitsysteme freigehalten und nicht zugestellt werden sollten. Vor der Kommunalwahl hatte die BIV Vertreter der Parteien zum Rundgang eingeladen – und stieß dabei auf viel Verständnis, so Heinz Arenhövel. Doch vielen sei erst dabei deutlich geworden, wie Meschede sich in den letzten Jahren verändert hat und erlebbar auch für Menschen mit Beeinträchtigungen geworden sei. Viele seien gar nicht über das Blindenleitsystem informiert gewesen.

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Er lobt die „sehr gute Zusammenarbeit“ mit der Stadt Meschede: „Es läuft so, dass wir nicht nur Anregungen geben, sondern umgekehrt von der Stadt bei Bauvorhaben das Gespräch mit uns gesucht wird.“ Bürgermeister Christoph Weber stößt ins selbe Horn: „Für uns ist das selbstverständlich geworden, dass die Belange der BIV konsequent berücksichtigt werden.“ Zugleich gebe es aber auch noch Verbesserungsbedarf. „Das ist ja nur ein Anfang“, so Weber.

>>> HINTERGRUND

Der Rundgang findet statt am Donnerstag, 15. Oktober.

Um 14.30 Uhr ist Treffpunkt am Stadtrelief in der Ruhrstraße sowie um 16.30 Uhr auf dem Park-&-Ride-Parkplatz in der Lagerstraße. Jeder Rundgang dauert etwa 90 Minuten.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Teilnehmer werden gebeten, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.