Bestwig . Die Einwohnerzahl der Gemeinde Bestwig schrumpft immer weiter. Eines der Dörfer entwickelt sich allerdings gegen den Trend.
Die Zahl schrumpft immer weiter: Die Gemeinde Bestwig hat inzwischen nur noch 10.953 Einwohner. Vor 18 Jahren waren es noch 12.567 und damit 1614 mehr. Das geht aus dem neuesten Demographiebericht hervor. Er hat aber noch viele weitere spannende Zahlen und Fakten zu bieten.
Bevölkerungsentwicklung
Bei der Bevölkerungsentwicklung in den größeren Ortsteilen der Gemeinde fällt auf, dass Ramsbeck inklusive Valme mit 22,8 Prozent in den vergangenen 18 Jahren den prozentual größten Einwohnerrückgang verzeichnen musste. Der Verlust betrug 482 Einwohner. Bei den kleineren Ortsteilen unter 500 Einwohnern haben Andreasberg (-22,3 Prozent) und Wasserfall (-32,8 Prozent) den größten prozentualen Verlust erlitten.
Den einzigen Zuwachs in diesem Zeitraum kann Ostwig inklusive Alfert und Borghausen verzeichnen. Die Einwohnerzahl stieg hier um 45 Einwohner (+2,8 Prozent). Der Hauptgrund liegt in der Besiedlung der Baugebiete „Im Westfeld“ und „Auf dem Schilde II“. Laut Verwaltung betrug die Einwohnerzahl der Gemeinde Bestwig im Januar 2002 exakt 12.567 Einwohner. Im Jahr 2020 waren es am 1. Januar nur noch 10.953 Einwohner.
Geburten
Die Zahl der Neugeborenen hat sich in den vergangenen Jahren bei durchschnittlich 80 Geburten pro Jahr eingependelt hat. Auffallend: Eine kurze Fahrzeit ist für die werdenden Eltern häufig ausschlaggebend. Nachdem die Geburtshilfe am Mescheder St.-Walburga-Krankenhaus im April 2017 geschlossen wurde, befindet sich die nächste Geburtshilfe in Brilon. Hier wurden 2019 die meisten der Bestwiger Babys geboren.
Altersgruppen
Die Zahl der 2- bis 17-Jährigen nimmt in der Gemeinde seit 2002 konstant ab (-37,09 Prozent). Auch die Zahl der 18- bis 30-jährigen Einwohner (-16,9 Prozent) und die Bevölkerungsgruppe der 31- bis 65-Jährigen (-9,45 Prozent) sinkt gering, aber stetig.
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Die einzige Bevölkerungsgruppe, die in diesem Zeitraum zahlenmäßig kontinuierlich zugenommen hat, jedoch in den letzten Jahren stagniert, ist die Gruppe „66 und älter“. Sie wuchs um 294 Einwohner(+14,94 Prozent) von 1968 Einwohnern am 1. Januar 2002 auf 2262 Einwohner zum 1. Januar 2020. Ein Indiz hierfür ist auch die Entwicklung des Durchschnittsalters in der Gemeinde Bestwig. 2013 lag das Durchschnittsalter bei 42,7 Jahren, heute bei rund 46 Jahren. Mit einem Anstieg rechnet die Gemeinde nach wie vor bei den „Älteren“. Die Zahl der Einwohner zwischen 65 und 80 Jahren soll in Bestwig von 1615 im Jahr 2017 auf 2468 im Jahr 2040 steigen. Die Zahl der über 80 Jahre soll sich in dieser Zeit sogar verdoppeln: von 652 auf 1312. Die „ältesten“ Ortsteile sind Andreasberg und Berlar mit rund 32 Prozent über 65 Jahre, der „jüngste“ Ortsteil ist Ostwig mit 17,91 Prozent über 65 Jahre.
Migration
Der Anteil Nichtdeutscher lag lange konstant zwischen 9 und 10 Prozent. Seit dem Jahr 2014 steigt der Anteil der Einwohner in der Gemeinde Bestwig mit einem Migrationshintergrund jährlich durchschnittlich um rund einen Prozentpunkt. Im vergangenen Jahr betrug der Anteil 12,73 Prozent. Wie sich die Flüchtlingszuwanderung künftig in der Gemeinde Bestwig entwickelt, ist laut Gemeindeverwaltung derzeit nicht abzusehen.
Zu-, Weg- und Umzüge
In den Demographieberichten der vergangenen Jahre ist deutlich geworden, dass es eine recht hohe Fluktuation in der Gemeinde Bestwig gibt. Diesem Thema ist die Gemeindeverwaltung Bestwig nachgegangen und hat die Daten aus dem Jahr 2018 ausgewertet. Danach stammen in 2018 von den insgesamt 838 Personen, die nach Bestwig zogen, 317 aus Deutschland und 521 aus dem Ausland. Bei den Zuzügen aus dem Ausland sind 393 Personen aus Polen, gefolgt von Rumänien (61) und Slowakei (25). Hierbei handelt es sich vermutlich um die Arbeiter für die Weihnachtsbaumsaison beziehungsweise in 2018 auch noch für den Bau der Autobahn A 46.
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Bei dein Umzügen innerhalb der Gemeinde wird deutlich, dass die Bürger aus den Randgebieten ins Ruhrtal (121 nach Velmede und 66 nach Bestwig) umzogen. Die Gründe hierfür liegen nach Ansicht der Gemeinde vermutlich in der besseren Infrastruktur. Zum einen sei der ÖPNV im Ruhrtal zwischen Arnsberg und Olsberg mit Bus und Bahn gut ausgebaut und zum anderen ist die gesundheitliche Versorgung und die Lebensmittelversorgung in Bestwig deutlich stärker.
Pflegebedarf
Die zunehmende Alterung der Gesellschaft geht unweigerlich auch mit einem Anstieg der pflegebedürftigen Bevölkerung einher. Rein rechnerisch wird für die Gemeinde im Jahr 2020 eine Unterdeckung von 25 Pflegeplätzen prognostiziert - zumindest laut Pflegebedarfsplan des Kreises aus dem Jahr 2018.
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Aufgrund der derzeitigen Auslastung der Senioreneinrichtungen ist laut Gemeindeverwaltung festzustellen, dass ein Bedarf an entsprechenden Heimplätzen in der Gemeinde Bestwig zwar vorhanden, der aktuelle Handlungsbedarf aber noch nicht so akut ist, dass die Einrichtungen über eine Erweiterung der Heimplätze nachdenken. Aktuell gibt es in der Gemeinde drei Pflege- und Senioreneinrichtungen: Die ambulant betreute Seniorenwohngemeinschaft „Wohnen am Kloster“ verfügt über 12 Plätze. In der Christophorus Seniorenresidenzin Velmede gibt es 67 Plätze und 4 Wohnungen. Der Margarethenhof Andreasberg bietet 35 Heimplätze an.