Olpe. Radfahrer müssen bislang eine gefährliche Landstraße benutzen - das soll sich im Mescheder Stadtgebiet aber künftig ändern.

Im Mescheder Stadtgebiet soll eine weitere Lücke im Radwegenetz geschlossen werden: Die beiden Ortsteile Olpe und Berge werden für Fahrradfahrer miteinander verbunden. Bislang müssen Radfahrer die gefährliche, vielbefahrene Landstraße nutzen. Im Ausschuss für Stadtentwicklung ist jetzt eine Lösung gefunden worden.

Zwei Ideen kombinieren

Bei der Umsetzung hilft zufälligerweise ein anderes Vorhaben, dass die Stadt Meschede angehen will: Wie andere Flüsse und Bäche, soll auch die Wenne renaturiert werden. Bei den Verhandlungen zum nötigen Grunderwerb an der Wenne kam die Idee auf, beide Vorhaben - Renaturierung und Radweg - zu kombinieren. Denn für die Arbeiten an der Wenne, so Fachbereichsleiter Heinz Hiegemann im Ausschuss für Stadtentwicklung, muss ohnehin eine Zufahrtsmöglichkeit geschaffen werden. Die kann danach dann für den Ausbau des Radweges genutzt werden.

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Künftig entsteht deshalb südlich von Olpe ein neuer Radweg durch die Felder. Der Radfahrer würde am Ortsausgang Olpe von der Landstraße abgeleitet und dann über einen landwirtschaftlichen Weg östlich zur Wenne und dann zum Sauerland-Radring geleitet. Das ist zwar kein direkter Weg nach Berge, dieser wird aber aber durch die Mitbenutzung des Radrings auf der alten Bahntrasse deutlich kürzer. Außerdem gibt es künftig dann eine direkte Verbindung nach Wennemen.

Neue Brücke über die Wenne muss her

Für eine Radwegverbindung hatten sich in der Vergangenheit schon die SPD-Fraktion und die CDU Olpe stark gemacht: Die SPD hatte sich für einen Radweg entlang der Landstraße ausgesprochen, die CDU hatte bereits eine Verlegung in die Feldflur angeregt. Kornelius Kuhlmann (SPD) lobte zwar den künftigen „wunderschönen Radweg“ – der allerdings „eher den Touristen als der Bevölkerung in Olpe und Berge dient“. Denn die ursprüngliche Idee, angeregt von Eltern aus Olpe, sei ja gewesen, eine Verbindung zu schaffen, mit der Schüler aus Olpe direkt nach Berge zur Grundschule fahren könnten. Thomas Jostes (CDU) sprach dagegen von einer „optimalen Lösung“: „Das Radfahren wird fürs ganze Stadtgebiet attraktiver.“

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Technischer Nachteil bei der jetzt gefundenen Lösung: Über die Wenne muss für den Radweg eine neue Brücke gebaut werden. Wie beim Radweg von Olpe nach Frenkhausen soll dieses Vorhaben aus dem Bürgerradwege-Landesprogramm bezahlt werden. Die Verbreiterung des Wirtschaftsweges und den Grunderwerb muss die Stadt Meschede bezahlen, rund 215.000 Euro. Eine Verbindung entlang der Straße hätte für die Stadt zwar gar keine Ausgaben, sie steht auf einer Radwege-Prioritätenliste aber weit, weit hinten - würde also nicht einmal mittelfristig umgesetzt.

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