Meschede. Das Mescheder Busunternehmen Müller möchte gern für zwei Wochen 30 Kleinbusse auf dem FH-Parkplatz parken. Es entspinnt sich ein Kleinkrieg.

Die Höhenbeschränkung an der Fachhochschule sei kein gezielter Affront gegen das benachbarte Reiseunternehmen. Das betont der Pressesprecher der Fachhochschule Südwestfalen auf Nachfrage unserer Zeitung. Nach einem Bericht über die neue Höhenbeschränkung hatte sich der Mescheder Busunternehmer Rüdiger Müller in der Redaktion gemeldet. Der sieht das nämlich ganz anders.

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Das sagt der Busunternehmer

Über der Einfahrt gibt es seit kurzem eine Art Tor, damit Lkw und Wohnmobile dort nicht parken. Rüdiger Müller ärgerte sich über die Aussage der FH in unserer Zeitung, dass es sich bei der Installation der Höhenbeschränkung und der Verbots-Beschilderung um eine landesweite Aktion gehandelt habe. Er dagegen sagt: „Es handelt sich wohl eher um einen Kleinkrieg zwischen mir und dem Gebäudemanager der FH.“ So habe dieser ihm jetzt angedroht zwei geparkte Pkw abschleppen zu lassen, „und das obwohl die Auslastung auf dem Platz zu dem Zeitpunkt quasi bei Null lag.“ Außerdem sei die „steuerfinanzierte Beschilderung“ fehlerhaft. Der Bestwiger Busunternehmer hat im Schwarzen Bruch den Verwaltungssitz seines Unternehmens. 350 Mitarbeiter und 210 Fahrzeuge werden von hier aus organisiert. „Ich zahle hier auch meine Steuern“, betont Müller.

Im Corona-Lockdown durften die Kleintransporter vom Busunternehmen Müller auf dem FH Parkplatz im Schwarzen Bruch parken.
Im Corona-Lockdown durften die Kleintransporter vom Busunternehmen Müller auf dem FH Parkplatz im Schwarzen Bruch parken. © Ilka Trudewind

Dieser Kleinkrieg wäre beinahe noch weiter eskaliert, weil Müller weitere 30 Kleinbusse für zwei Wochen zwischenparken musste. „Ich hatte einen Auftrag für den Transport von behinderten Menschen erhalten, dafür mussten die Busse am Schwarzen Bruch eingerichtet werden.“ Müller hatte beim Gebäudemanagement angefragt, ob er die Fahrzeuge dort parken dürfe. Später seien sie dann im Raum Dortmund unterwegs. Das aber hatte der Gebäudemanager mit dem Verweis auf Studienbeginn und Prüfungsphase abgelehnt, obwohl auf dem FH-Parkplatz jetzt in Corona-Zeiten kaum Betrieb sei.

Das sagt die FH

„Die Baumaßnahme richtet sich definitiv nicht gegen das Busunternehmen Müller“, erklärt dagegen FH-Pressesprecher Christian Klett. Die Schranke habe man bereits vor längerer Zeit beantragt. „Die Errichtung sollte eigentlich im April 2020 erfolgen. Die Bauarbeiten mussten aber aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden.“

Hintergrund sei der Stellplatznachweis, zu dem die FH als öffentliche Institution baurechtlich verpflichtet sei. In den vergangenen Jahren seien die Studierenden bei überfüllten Parkplätzen auf andere - private - Parkplätze ausgewichen. Lidl habe unter anderem deshalb eine Parkscheibenpflicht eingeführt.

Hinweisschilder und Schranke sollen jetzt grundsätzlich das Parken von Fahrzeugen verhindern, die nicht zum Betrieb der Fachhochschule Südwestfalen gehören. Klett: „Das ist ein übliches Verfahren für Hochschulen, das wir genau so auch an unserem Standort Hagen anwenden.“ Das bestätigt auch der Bau- und Liegenschaftsbetrieb.

Aufgrund der verschobenen Bauarbeiten im April und des Online-Betriebes im Sommersemester habe die FH das Busunternehmen Müller im Corona-Lockdown gern unterstützt und Parkflächen zur Verfügung gestellt. „Mittlerweile ist die Schranke aber - einfach wie ursprünglich geplant - errichtet.“ Tatsächlich verhindert sie nicht, dass dort Pkw falsch parken, wohl aber das Abstellen Klein-Transporter des Reisebusunternehmens Müllers.

>>>HINTERGRUND

Der Parkplatz im Schwarzen Bruch - gegenüber vom Lidl - ist langfristig an den BLB (Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes) und damit faktisch an die Fachhochschule Südwestfalen, Abteilung Meschede verpachtet. Das bestätigt Angelika Beuter, Pressesprecherin der Stadt.

Pachtzweck ist das „Abstellen von Kraftfahrzeugen“.

Verpachtet sei nur die Fläche der Stellplatzanlage. Somit sei die Stadt weiter für Pflege, Straßenreinigung, Winterdienst sowie Reinigung der Geh- und Fußwege zuständig.

Außerhalb des Hochschulbetriebes stehe der Parkplatz laut Stadt zur allgemeinen Verfügung. Die Nutzungszeiten der FH sind laut Beuter im Semester werktags von 7 bis 20 Uhr. Das Wintersemester begann offiziell am 1. September.