Meschede/Eslohe/Bestwig/Schmallenberg. Droht eine Maskenpflicht auch im Freien? Das sagen die Bürgermeister von Meschede, Eslohe, Bestwig und Schmallenberg dazu.

Weitere Einschränkungen in der Corona-Krise - und vielleicht auch noch eine verschärfte Maskenpflicht im Herbst und Winter? Der Städte- und Gemeindebund, er vertritt die Kommunen, forderte bereits eine Verschärfung für Deutschland. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes solle überall dort vorgeschrieben werden, „wo im öffentlichen Raum der Abstand nicht eingehalten werden kann – etwa bei Weihnachtsmärkten oder auf belebten Plätzen.“ Was sagen die heimischen Bürgermeister dazu?

Meschede

Christoph Weber von der Stadt Meschede: „Wenn wir uns den bisherigen Verlauf der Pandemie ansehen, dann sind wir in Deutschland – und auch in der Region – bislang vergleichsweise gut durch die Krise gekommen, was die gesundheitlichen Folgen angeht. Meine Meinung dazu: Die Menschen haben sich im Regelfall vernünftig und vorsichtig verhalten. Deshalb sollten wir auch künftig vor allem auf die Eigenverantwortung der Menschen setzen. Hier in Meschede haben wir im öffentlichen Raum ausreichend Platz, um Abstände einzuhalten. Es liegt an den Menschen, dies auch umzusetzen. Wenn sich alle verantwortungsvoll verhalten, haben wir nach meiner Einschätzung eine gute Chance, die Infektionszahlen in der Region im Rahmen zu halten. Dafür kommt es auf jeden Einzelnen an.“

Bestwig

Ralf Péus von der Gemeinde Bestwig: „Beim Umgang mit der Maskenpflicht ist aus meiner Sicht eine differenzierte Betrachtung richtig. Selbstverständlich kann es insbesondere in Großstädten in Fußgängerzonen oder auf belebten Plätzen recht eng werden. Bei uns in der Gemeinde Bestwig sind die Voraussetzungen aber anders: Hier gibt es im öffentlichen Raum genug Platz, dass die Menschen ausreichend Abstand einhalten können.

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Zudem verzichten wir auf Veranstaltungen, bei denen es zu größeren Menschenansammlungen kommen kann: Wir haben den diesjährigen Gastgarten abgesagt; der Bestwiger Weihnachtsmarkt soll ohnehin erst wieder im Dezember 2021 stattfinden. Und auch einen Neujahrsempfang wird es im Januar nicht geben. Aus meiner Sicht ist die Eigenverantwortung der Menschen wichtig: Wenn die bekannte AHA-Formel – Abstand halten, Hygiene beachten, Alltgsmaske tragen – beachtet wird, haben wir gute Voraussetzungen, mit geringen Folgen durch die Pandemie zu kommen. Man sollte nicht vergessen, dass man damit nicht nur sich selbst, sondern vor allem seine Mitmenschen schützt.“

Schmallenberg

Burkhard König, neu gewählter Bürgermeister der Stadt Schmallenberg: „Ich gehe davon aus, dass der Mindestabstand in Schmallenberg auf allen öffentlichen Flächen eingehalten werden kann. Ein Mund-Nasen-Schutz wird in aller Regel nicht erforderlich sein. Deshalb würde ich auf jeden Fall Regelungen vorziehen, die an die örtlichen Gegebenheiten angepasste sind. Zum Weihnachtsmarkt in Schmallenberg ist geplant, die räumlichen Möglichkeiten zu nutzen und so den notwendigen Abstand zu ermöglichen.“

Eslohe

Eslohes Bürgermeister Stephan Kersting sieht die föderale Struktur gerade in diesen Zeiten als Vorteil an. „Wir sollten durchaus auf unterschiedliche Infektionszahlen auch unterschiedlich reagieren. Allerdings in einem abgestimmten Rahmen der dann auch verbindlich für alle gilt“, sagt er und ergänzt: „Die Corona-Ampel wäre ein guter Rahmen.“

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Eine generelle Maskenpflicht im Freien und bundesweit ist nach Kerstings Einschätzung nicht wirklich hilfreich. „Aber die Forderung des Städte- und Gemeindebundes ist auch nach meinem Dafürhalten richtig und sinnvoll“, betont er. „Auf Wochenmärkten und ähnlichen Veranstaltungen ist das ja auch aktuell durchaus schon üblich.“ Wie häufig, sei es sinnvoll neben den notwendigen gesetzlichen Vorgaben auch auf den „gesunden Menschenverstand“ und auf Eigenverantwortlichkeit zu setzen. „Wir sollten eben auch an unsere Mitmenschen denken, besonders an die Risikogruppen.“