Nuttlar. In wenigen Tagen wird die neue Tagespflege der Caritas in Nuttlar öffnen. Dabei ist nicht nur die Lage der Einrichtung etwas ganz Besonderes.

Die Handwerker liegen mit ihren Arbeiten in den letzten Zügen. Die bequemen Sessel für die Senioren stehen schon in dem lichtdurchfluteten Raum, der durch seine großen Fenster den Blick aufs Außengelände des Nuttlarer Kindergartens freigibt. Am kommenden Donnerstag, 1. Oktober, soll die neue Tagespflege des Caritasverbandes Meschede im Schatten der Nuttlarer St.-Anna-Kirche öffnen. Bereits jetzt sind zwei Drittel der insgesamt 14 Plätze belegt. Für Peter Fuhrmanns, Vorstand des Caritasverbandes, ist diese Zahl der beste Beweis: „Es war genau die richtige Entscheidung“.

Drei Tagespflegen betreibt der Caritasverband Meschede bereits - im Haus Schamoni in der Mescheder Fußgängerzone, in Bad Fredeburg im alten Krankenhaus und im Esloher Kurhaus. Die Nuttlarer Tagespflege Sankt Anna wird die vierte und gewiss nicht die letzte sein. „Angebotsformen wie diese sind enorm wichtig“, weiß Peter Fuhrmanns.

„Am Tag in guten Händen, am Abend in gewohnter Umgebung“

Zum einen, weil die Tagespflege eine Entlastung für die pflegenden Angehörigen sei, vor allem aber auch, weil die Senioren dabei nicht aus ihrem häuslichen Umfeld herausgerissen würden. „Am Tag in guten Händen, am Abend in gewohnter Umgebung“, mit diesem Slogan wirbt die Caritas für ihre Tagespflegen. Und dieser Slogan bringe es auf den Punkt, betont Nadin Fleper. Sie leitet nicht nur die Einrichtungen in Bad Fredeburg und Eslohe, sie ist beim Verband auch stellvertretende Fachbereichsleiterin für die teilstationären Angebote.

Julia Spanakis und Nina Schneider (von links) in der Küche der Tagespflege. Sie stecken mitten in den Vorbereitungen. Am kommenden Donnerstag ist die Eröffnung.
Julia Spanakis und Nina Schneider (von links) in der Küche der Tagespflege. Sie stecken mitten in den Vorbereitungen. Am kommenden Donnerstag ist die Eröffnung. © Frank Selter

„Die Kostendeckung ist bei der Bewirtschaftung von Tagespflegen schon eine Herausforderung“, sagt Peter Fuhrmanns und ergänzt: „Aber gerade das hält uns nicht davon ab, es trotzdem zu tun. Es gehe darum, sinnvolle Angebote zu schaffen, die von den Senioren angenommen würden.

Und dass genau das auch in Nuttlar der Fall sein wird, daran haben weder Fuhrmanns noch Fleper den Hauch eines Zweifels. Da sei zum einen die optimale Lage - auf der einen Seite die unmittelbare Nähe zur Kirche, auf der anderen Seite die Nähe zum Kindergarten. So nah, dass die Senioren sich nicht nur beim Blick durchs Fenster an der Lebensfreude der Kleinen erfreuen können. Sie kommen bei Bedarf sogar durch die Terrassentür in den Außenbereich der Kindertagesstätte.

„Alt und Jung, das passt immer gut zusammen“

„Alt und Jung, das passt immer gut zusammen“, weiß Nadin Fleper aus Erfahrung. „Kinder und Senioren ergänzen und bereichern sich gegenseitig“. Durch Corona sei man hier aktuell zwar noch ausgebremst, was den Kontakt angehe. Aber es kommen schließlich auch wieder andere Zeiten. Und dann sei die Nähe zu den Kindern ein Segen.

Auch interessant

277 Quadratmeter werden den Senioren in der Nuttlarer Tagespflege zur Verfügung stehen. Hinzu kommt ein Außengelände, auf dem ebenfalls Angebote stattfinden werden. Im Inneren sind viele Dinge der Pfarrgemeinde bewusst erhalten worden. Dazu gehören die Vorhänge, die nach ihrer Reinigung wieder aufgehängt werden. Dazu gehört aber auch die Küche. „Wir wollen die Vergangenheit wertschätzen“, sagt Nadin Fleper. Schließlich wisse sie, wie wertvoll solche Erinnerungen seien. Geblieben ist auch der Grundriss. Durch Trennwände besteht die Möglichkeit, die Räume so zu gestalten, wie sie gerade benötigt werden. Die größte bauliche Veränderung sei die barrierefreie Umgestaltung der Bäder gewesen.

Auch interessant

An der Gestaltung und der Dekoration der Räume sollen die Seniorinnen und Senioren später selbst mitwirken. Schließlich solle die Nuttlarer Tagespflege auch eine individuelle Nuttlarer Handschrift tragen, sagt Nadin Fleper. Was für sie nach den Gesprächen in den vergangenen Wochen auf jeden Fall dazu gehören wird: Schiefer. Schließlich spiele der für Nuttlar eine große Rolle.

Im Ruheraum der Tagespflege sollen - sobald es die Corona-Beschränkungen zulassen - auch Therapieangebote stattfinden. Und auch der Besuch der Fußpflege wird früher oder später möglich sein. Zum einen sei auch das eine terminliche Entlastung für die Angehörigen. „Zum anderen profitieren aber auch unsere Mitarbeiter immer von den Besuchen und dem Wissen der Therapeuten“, sagt Fleper.

Auch interessant

Das Team, das sich ab dem kommenden Donnerstag um die Seniorinnen und Senioren kümmern wird, besteht aus elf Mitarbeiterinnen - darunter Betreuungskräfte, Pflegepersonal aus der Kranken- und der Altenpflege sowie hauswirtschaftliches Personal.

Eine offizielle Eröffnungsfeier wird es am 1. Oktober wegen der Corona-Situation zwar nicht geben. Ziel ist aber, die Feierlichkeiten im Frühjahr nachzuholen.

  • Der Besuch der Tagespflege steht grundsätzlich jedem frei. Ab Pflegestufe 2 übernimmt die Pflegeversicherung 698 Euro der anfallenden Kosten. Mit steigender Pflegestufe erhöht sich dieser Satz auf monatlich bis zu 1995 Euro bei Pflegegrad 5.
  • Die Tagespflege Sankt Anna Nuttlar ist bereits jetzt unter 02904/9769440 für weitere Informationen zu erreichen.
  • Betreut werden die Senioren montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr.
  • Wer nicht von seinen Angehörigen gebracht oder abgeholt werden kann, kann einen Fahrdienst nutzen, dessen Kosten ab Pflegegrad 2 ebenfalls übernommen.