Bestwig. Wie geht es nach der Kommunalwahl in Bestwig weiter? Die Fraktionen haben klare Vorstellungen worauf es nun ankommt.
Das hatte sich die SPD in der Gemeinde Bestwig etwas anders vorgestellt. Mit einem Ergebnis von 37,5 Prozent ist SPD-Fraktionschef Paul Theo Sommer nicht zufrieden. Das Wort „Verlierer“ nimmt er bei der Wahlanalyse zwar nicht in den Mund. Aber der Verlust eines Sitzes schmerze wirklich sehr, gibt er unumwunden zu. „40 Prozent plus x“ hatte sich die SPD im Vorfeld auf die Fahnen geschrieben. „Damit haben wir unser Wahlziel nicht erreicht, da muss man gar nicht lange drumherum reden“, so Sommer.
„Da gibt es nichts schönzureden“
Aber man habe sich nichts vorzuwerfen. Immerhin: Mit Blick auf die politische Großwetterlage könne sich das Bestwiger Wahlergebnis und der Verlust von „lediglich“ 2 Prozent noch sehen lassen. Die Mehrheitsverhältnisse in Bestwig sind eindeutig, da gibt es nichts schönzureden“, betont Sommer. Aber man respektiere dieses Ergebnis und müsse nun eben damit klarkommen.
Jetzt gehe es darum, wieder sachlich an die Themen heranzugehen. Im Sinne der weiteren Entwicklung der Gemeinde komme es darauf an, in einem verträglichen Miteinander und in einem respektvollen Umgang die Arbeit fortzusetzen - immer mit dem Blick aufs Machbare. Für seine Fraktion sei es nun außerdem wichtig, die jungen Leute aufzubauen - auch bereits mit dem Blick auf die nächste Kommunalwahl.
Das ist der neue Gemeinderat von Bestwig
Dass Matthias Scheidt als gemeinsamer Bürgermeisterkandidat von SPD und Grünen aus dem Stand 36 Prozent geholt habe, sei ein respektables Ergebnis. Man müsse bedenken, dass es in Corona-Zeiten extrem schwierig gewesen sei, einen weitgehend unbekannten Kandidaten wie Scheidt in der Gemeinde bekannt zu machen, wenn Feste und Feierlichkeiten nicht stattfinden dürfen. „Insofern sind diese 36 Prozent aller Ehren wert“, sagt Sommer. Und auch die deutliche Mehrheit von Ralf Péus erkennt Sommer an. „Da kann man wirklich nur gratulieren.“
„Ehrliche und transparente Politik“
Deutlich zufriedener sind die Bestwiger Christdemokraten. C DU-Gemeindeverbandsvorsitzender Holger Deutschbein freut sich nicht nur über das klare Wahlergebnis, sondern auch darüber, dass die CDU ihre 16 Sitze halten konnte. „Unsere Arbeit ist vom Wähler anerkannt worden“, sagt Deutschbein. Das gleiche gelte auch für das Ergebnis, das Bürgermeister Ralf Péus eingefahren hat. Insofern wolle er die Gelegenheit auch nutzen, um den Wählerinnen und Wählern der Gemeinde an dieser Stelle zu danken.
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Die CDU werde weiterhin ehrliche und transparente Politik für die Gemeinde Bestwig machen. Besonders erfreulich findet Deutschbein, dass es der CDU gelungen ist, gleich mehrere Wahlkreise zurückzugewinnen: Wie etwa Ramsbeck I mit Paul Schüttler, der 61,2 Prozent holte. Ebenso erfreulich sei das sehr deutliche Ergebnis von 69,4 Prozent, das Christian Hegener im Bezirk Bestwig 2 geholt habe.
Weniger groß ist die Freude der Christdemokraten allerdings mit Blick auf den Bezirk Nuttlar 2. Dort musste sich CDU-Kandidatin Barbara Besse mit 164 Stimmen gegen Franz-Josef Blüggel (SPD) mit 192 Stimmen geschlagen geben. Im nächsten Schritt werde sich die Fraktion nun neu sortieren, sagt Deutschbein. Dabei gilt es auch, den Fraktionsvorsitz neu zu regeln. Denn: Amtsinhaber Winfried Gerold hat - wie bereits berichtet - bei der Kommunalwahl nicht mehr kandidiert.
„Auf den Tisch hauen“
Matthias Scheidt, der als gemeinsamer Bürgermeisterkandidat für die Grünen und die SPD ins Rennen gegangen war, wird künftig neben Judith Clancy für die Grünen im Rat vertreten sein. „Dass wir im ersten Anlauf Fraktionsstärke erreicht haben, ist mehr als wir erwartet haben“, sagt Scheidt. Angesichts der Tatsache, dass man nur die Hälfte der Wahlkreise besetzt habe, sei das schon eine sportliche Aufgabe gewesen. Zufrieden ist Scheidt vor allem mit dem Ergebnis im Bezirk Velmede II.
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Dort holten die Grünen 17 Prozent. Und auch mit seinen eigenen 16 Prozent im CDU geprägten Bezirk Bestwig I sei er sehr zufrieden. Gewünscht hätte er sich allerdings, dass nicht die SPD, sondern die CDU ihren Sitz an die Grünen hätte abgeben müssen. Als Oppositionspartei setze er auf ein faires Miteinander - auch, wenn sicherlich nicht immer Einigkeit herrschen werde. „Als Opposition gehört es zur Aufgabe, auch mal kritisch auf den Tisch zu hauen, ähnlich wie die Grünen es im Kreistag machen - immer sachlich und zielbezogen“.
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Auch dort ist Scheidt übrigens wieder vertreten. Inhaltlich gehe es für die Grünen in Bestwig nun darum, die Themen des Wahlkampfs anzugehen. Dazu zählt unter anderem die Förderung des Ehrenamtes, die „nicht vorhandene Wirtschaftsförderung“ sowie der Bereich Umwelt und Klimaschutz.