Meschede. Ab Montag dürfen sich nicht nur Reiserückkehrer, sondern weitere Risikogruppen testen lassen. Die Hausärzte reagieren mit einem Corona-Drive-in.

Ab dem kommenden Montag rechnen die Mescheder Hausärzte mit einer Vielzahl von Corona-Test. Um der Nachfrage Herr zu werden, haben sie sich zusammengeschlossen. Auch das Gesundheitsamt des Kreises unterstützt und begrüßt das Angebot. Doch nicht jeder ist willkommen.

Wer aus dem Urlaub zurückkommt, kann sich ab Montag freiwillig und kostenlos durch einen Abstrich auf das Coronavirus testen lassen. Wer aus einem Risikogebiet kommt, muss es ab Samstag tun, um der 14-tägigen Quarantäne zu entgehen.

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Lehrer und Kita-Mitarbeiter können sich testen lassen

Auch Lehrer, Schulangestellte und Kita-Mitarbeiterinnen können ab dann ihre Gesundheit alle zwei Wochen überprüfen lassen. Die Lehrer in den ungeraden, die Erzieherinnen in den geraden Kalenderwochen. Am Montag, 10. August, starten die Lehrer.

Dazu kommen Patienten, die Kontakt zu Erkrankten hatten oder zum Beispiel über ihre Corona-App gewarnt wurden. Diese melden sich beim Gesundheitsamt und werden dann von dort - wie die Rückkehrer aus Risikogebieten - zu einem Großteil zu den Hausarztpraxen geschickt.

Mit einem Ansturm all dieser Menschen rechnen die niedergelassenen Mediziner in Meschede. Um ihre Praxen nicht zu überfordern, richten sie daher ab Montag einen gemeinschaftlichen Corona-Test-Drive-in im Schwarzen Bruch ein. Sein Standort: der Parkplatz der Fachhochschule, gegenüber des Lidl-Marktes.

Dr. Christian Schaefer nimmt einen Corona-Abstrich in seiner Praxis. Ab Montag bieten Mescheder Hausärzte diesen Service auf dem Fachhochschulparkplatz im Schwarzen Bruch an.
Dr. Christian Schaefer nimmt einen Corona-Abstrich in seiner Praxis. Ab Montag bieten Mescheder Hausärzte diesen Service auf dem Fachhochschulparkplatz im Schwarzen Bruch an. © Ute Tolksdor

Vier Mescheder Praxen stehen zum Start bereit. „Wir hoffen natürlich, dass noch weitere Kollegen dazukommen“, sagt Dr. Christian Schaefer. Er gehört zur Praxis „Tigges, Schaefer, Ungemach“ aus der Lindenstraße, die gemeinsam mit anderen das Angebot koordiniert. „Immer montags, mittwochs und freitags übernimmt ein Kollege mit einer entsprechenden Zahl an Helferinnen dann dort die Abstriche.“

Versichertenkarte mitbringen

Alle Patienten am Drive-in müssen ihre Versichertenkarte mitbringen. Zettel und Röhrchen werden vorbereitet. Lehrer brauchen zusätzlich ein Formblatt der Schule. Reiserückkehrer können dieses vor Ort ausfüllen und unterschreiben oder es sich zuvor im Internet herunterladen.

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Einbahnstraßen-Regelung auf dem FH-Parkplatz

Schritt für Schritt soll das Prozedere ablaufen. „Wir werden eine Einbahnstraßenregelung einrichten“, berichtet Schaefer. Es soll ein Zelt aufgebaut werden, so dass die medizinischen Fachkräfte weder im Regen noch in der prallen Sonne stehen müssen. Jetzt hoffen die Hausärzte, dass auch Land und Bund sie nicht im Regen stehen lassen und es ausreichend Test- und Labor-Kapazitäten gibt. Bei einem positiven Ergebnis meldet sich das Gesundheitsamt direkt beim Patienten. Die negativen Test-Ergebnisse gibt es frühestens zwei Tage später bei der Hausarztpraxis, die an dem Tag getestet hat.

Bitte nicht aussteigen

„Wichtig ist, dass bitte niemand zu Fuß kommt oder aus dem Auto aussteigt“, appelliert Schaefer und erklärt gleichzeitig, wer auf keinen Fall zum Corona-Drive-in kommen sollte: „Alle, die bereits Erkrankungssymptome haben, müssen gewissenhaft untersucht werden. Das sollte in einer Arztpraxis geschehen.“ Nicht erwünscht sind auch die, die sich „nur mal so“ aus Interesse testen lassen wollen oder die von ihrem Arbeitgeber geschickt werden. „Dafür reichen unsere Kapazitäten wirklich nicht aus.“

>>>HINTERGRUND

Geplant ist das Angebot des Corona-Drive-in für jeweils 90 Minuten, montags ab 17.30 Uhr, mittwochs ab 15 und freitags ab 14 Uhr.

Alle Patienten müssen ihre Versichertenkarte vorlegen.

Die regelmäßigen Termine sind wichtig, weil die Rückkehrer aus Risikogebieten ihre Tests innerhalb von 72 Stunden machen müssen.

Die Hausärzte bitten darum, dass sich diese Rückkehrer unter den Suchbegriffen „kvwl Selbstauskunft“ das entsprechende Formblatt herunterladen und schon zu Hause ausfüllen, um die Wartezeiten zu verkürzen. Sie finden es hier: