Bad Fredeburg. Wem Radfahren zu langweilig ist, der kann auf dem Sauerland Radring in Bad Fredeburg jetzt wieder einen Abstecher in den Bike Park wagen.
Marode Holzelemente, gefährliche Kreuzungen: der Bike Park in Bad Fredeburg - direkt am Sauerland-Radring gelegen und im Jahr 2013 erstellt, war in die Jahre gekommen. Gemeinsam mit der Sauerland Radwelt haben Jugendamt und Bauhof einem ersten Streckenabschnitt neuen Schwung gegeben. Die Nutzer sind begeistert.
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Ideen der Sauerland Radwelt
Es ist gleich ein ganzer Pulk von Zehn- und Elfjährigen, die bei der Begutachtung auf der Strecke sind. Sie kannten auch den alten Park. „Die Holzelemente waren zu rutschig“, sagen sie. „Jetzt ist es gut, die Strecke ist ist schneller und macht richtig Spaß.“ Das freut auch Steffen Pokorski. Der Mitarbeiter vom Bauamt hat die zugewachsene Strecke vom Gestrüpp befreit, sie mit einem Minibagger neu modelliert und nach den Ideen der Sauerländer Radwelt gefährliche Kreuzungen geschlossen. „Es sollte alles möglichst naturnah sein.“
Auf den rund 400 Metern gibt es jetzt einen eindeutigen Rundkurs mit Rampen, Chicken-Ways - also Umfahrungen für die Ängstlichen - und einer Murmelbahn, ein kurvig angelegter Trail ohne Rampe. „Die Steilkurve habe ich ein wenig abgeflacht, das war mir zu hoch“, sagt Pokorski. Seine Arbeit wurde genau beobachtet. 15 bis 20 junge Biker seien schon bei den Bauarbeiten regelmäßig vor Ort gewesen. Pokorski fragte sie, was er besser machen sollte. „Ihnen soll es ja gefallen.“ Der städtische Mitarbeiter brachte dann zum Abschluss selbst sein Rad mit und wagte eine Fahrt über die neue Strecke. Auch er ist zufrieden.
„Die Fahrwege sind wieder klar erkennbar, die Routen eindeutig“, sagt auch Luisa van Ackeren vom Jugendamt, die die Neugestaltung von Beginn an begleitet hat. „Wir hatten Glück“, erklärt sie beim Ortstermin mit Pokorski und Bauamtsleiter Christoph Schöllmann, „dass bei der Sauerland-Radwelt ein Student aus Köln gerade sein Praktikum absolvierte, der selbst Biker ist. Der hat uns gut beraten.“
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Und dann waren es auch die Biker selbst, die an der Strecke Hand angelegt haben und es auch in Zukunft noch machen dürfen. „Das ist schon so gewollt, dass die Jugendlichen mit Schippe und Spaten selbst Rampen bauen und verändern“, betont van Ackeren.
Hoffen auf steigende Nutzerzahlen
Letztlich sei die Neugestaltung des Bike-Parks so relativ günstig zu realisieren gewesen, erläutert Bauamtsleiter Christoph Schöllmann.
Man-Power des Bauhofes und die Leihgebühr für einen Minibagger waren die Haupt-Kosten. „Hätte ein externes Büro die Planung und eine Fachfirma die Umsetzung übernommen, wäre das kaum zu finanzieren gewesen.“ So könne der Bauhof die Strecke jetzt zweimal im Jahr abfahren und, wo nötig, selbst ausbessern. Die Stadt hofft jetzt, dass auch die Nutzerzahlen wieder steigen. Über eine Zählschleife will das die Stadt schon bald kontrollieren. Der 16-jährige Mirko Lückel könnte dann darunter sein. Er ist gerade erst vor zwei Monaten nach Bad Fredeburg gezogen. „Da hat man mir den Bike Park empfohlen“, berichtet er. Er empfiehlt ihn gern weiter. Wer in der Nähe wohnt oder auf dem Sauerländer Radring daran vorbeifährt sollte auf jeden Fall mal eine Runde abbiegen, sagt er. „Der Trail ist anfängerfreundlich, aber es macht auch als besserer Fahrer noch Spaß über Tables und Doubles zu springen und durch die Steilkurven zu fahren.“
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Geplant ist, künftig noch einen zweiten Rundkurs anzulegen.
Außerdem soll noch ein neues Schild am Eingang des Bike Parks aufgestellt werden.
Für den Komfort der Biker will die Stadt zudem aus Haushaltsmitteln noch eine Bank und eventuell einen Unterstand aufstellen.