Eslohe. Die CDU Eslohe freut sich nach der Kommunalwahl. Die FDP hat dazu keinen Grund. Und bei der SPD steht eine spannende Personalie an.
Ein deutlicher Zuwachs von 4,4 Prozent und eine ebenso deutliche absolute Mehrheit von 65,2 Prozent. Es sind Zahlen, die Eslohes CDU-Gemeindeverbandsvorsitzenden Christian Siewers demütig werden lassen. „Die gute Stimmung in unserem Team hat sich nach Außen widergespiegelt.
Wir haben im Wahlkampf nicht angegriffen und diszipliniert alles abgearbeitet, was wir uns vorgenommen haben“, nennt er die Gründe für den Wahlerfolg. Besonders erfreulich sei die Tatsache, dass man sich den Wahlkreis Kückelheim zurückerobert habe, der bei der Wahl 2014 verloren und an Hubertus Wiethoff von der FDP gegangen war. Diesmal holte Christopher Babilon mit 58,4 Prozent das Direktmandat. Wiethoff erlitt mit 29,5 Prozent eine Schlappe. Auch die Zuwächse in Salwey (+13 Prozent für Thomas Tillmann) sowie in Reiste (+12 Prozent für Rita Sommer und +20 Prozent für Tobias Kremer) sprechen für Siewers eine deutliche Sprache.
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Dass die CDU mit 4,4 Prozent auch insgesamt ein deutliches Plus verzeichnet, sei für ihn keine Selbstverständlichkeit. „Man darf ja nicht vergessen, dass wir nicht allein auf weiter Flur sind“, sagt er. „Auch die anderen Parteien haben alle Wahlkreise besetzt und einen guten Wahlkampf betrieben“, betont der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende. Die mehr als vier Prozent Zuwachs seien im Prinzip die vier Prozent, die die FDP bei dieser Wahl verloren habe. Grund zur Häme ist das für Siewers keineswegs, wie er ausdrücklich betont. Er habe Respekt vor allen Kandidaten - ganz egal welcher Farbe.
Klarer Verlierer der Wahl
Klarer Verlierer der Kommunalwahl in der Gemeinde Eslohe ist die FDP. Daraus macht Fraktionschef Thorsten Beuchel auch gar keinen Hehl. Auf Eslohe bezogen müsse man das angesichts eines Minus von 4,72 Prozent und dem Verlust eines Sitzes ganz klar so sehen, sagt er am Tag nach der Wahl. Die Ursache für die Wahlmisere sieht er in der Tatsache, dass die FDP keinen Bürgermeisterkandidaten aufgestellt habe. Ob es nicht möglicherweise auch an falschen Inhalten gelegen haben könnte? „Das zu bewerten ist schwierig“, so Beuchel.
Der Gemeinderat Eslohe
Er persönlich glaube eher nicht, dass das schlechte Ergebnis auf die Inhalte zurückzuführen ist. Selbstverständlich werde man aber genau das in der weiteren Analyse hinterfragen. Das Hinterfragen aber sei ohnehin ein stetiger Prozess. Er könne sich vielmehr vorstellen, dass das Dilemma auf eine nicht optimale Vermittlung der Themen zurückzuführen ist. „Man darf nicht vergessen, dass wir als kleine Partei in Eslohe über deutlich weniger Manpower und Geld verfügen als etwa die CDU“, so Beuchel. Und mit Blick auf die Ergebnisse in den Nachbarkommunen liege die FDP in Eslohe ja auch gar nicht so schlecht. Der Verlust des einen Sitzes an die CDU sei zwar bedauerlich, dennoch könne die FDP die wesentliche Arbeit fortsetzen wie bisher, so Beuchel.
Abschied aus der Fraktion
Die Esloher SPD wird mit einem neuen Fraktionsvorsitzenden in die Legislaturperiode starten. Amtsinhaber Volker Frenzel hatte sich nach 16 Jahren im Rat - davon 14 Jahre als Fraktionschef - aus persönlichen Gründen bewusst weit hinten auf die Reserveliste setzen lassen. Für ein Engagement in der ersten Reihe fehle ihm die Zeit. Er werde aber weiterhin im Ortsverband mitarbeiten und selbstverständlich auch in Wenholthausen weiterhin für die Bürger ansprechbar bleiben. Welcher der sieben SPD-Ratsvertreter den Posten künftig übernehmen wird ist noch unklar.
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„Ich traue es jedem der sieben zu“, sagt Frenzel. Der Wenholthauser ist mit Blick auf das Gesamtwahlergebnis seiner Partei in der Gemeinde Eslohe zufrieden. Man habe alle Mandate gehalten und sei weiterhin zweitstärkste Kraft. Der Zuwachs von 0,2 Prozent sei zwar kaum nennenswert, angesichts des Trends in den Nachbarkommunen aber durchaus erfreulich. Dennoch, auch das sagt Frenzel, hätte er sich schon gewünscht, dass das Engagement der vergangenen Jahre vom Wähler stärker belohnt worden wäre. Gefreut hat sich Frenzel am Wahlabend vor allem auch für Ruth Reintke, die als Bürgermeisterkandidatin mit 27 Prozent ein wirklich tolles Ergebnis geholt habe.