Meschede. Unser Wochenrückblick: Pferd stürzt bei Eslohe in rätselhaftes Loch, „Angsthausen“ in Velmede - und Erinnerungen an mörderische Wölfe.
Über diese Themen berichteten wir vor 72 Jahren im Lokalteil.
Besatzung kostet viel Geld
Eine erste Bilanz nach dem Krieg: Seit dem Beginn der englischen Besatzung 1945 bis Juni 1948 hat der Kreis Meschede 6,7 Millionen Mark an Besatzungskosten - das ist ein Fünftel der gesamten Steuereinnahmen. Eine Million Mark hat es alleine gekostet, Lager zu unterhalten, in denen ehemalige ausländische Zwangsarbeiter leben konnten.
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Wenig Brennmaterial
Vor dem Winter wird jetzt bekannt gegeben, was die Menschen in Meschede verheizen dürfen: Ihnen stehen pro Haushalt nur 12,5 Kilo Kohle oder zweieinhalb Raummeter an Brennholz zu. Bei Kohle allerdings ist die Versorgung schwierig. Brennholz kostet aktuell 30 Mark je Raummeter.
Der letzte Wolf
Die Tageszeitung erinnert daran: Vor 130 Jahren ist der letzte Wolf in Westfalen erschossen worden - von Jodokus Hansen aus Oberfleckenberg. Bekannt wird, dass 1677 eine Wolfsplage herrschte: Alleine in Eslohe seien 20 Menschen angefallen und getötet worden. Im Totenbuch von Wenholthausen wird das Schicksal der 15-jährigen Anna Orban entdeckt, der ein Wolf den Kopf abgerissen habe.
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Das Loch von Beisinghausen
In Beisinghausen wird im Feld ein rätselhafter Abgrund entdeckt: Beim Pflügen bricht dort das Pferd eines Bauern ein. Es bleibt mit den Füßen über dem Höhlenrand stecken und kann über ausgelegte Baumstämme gerettet werden. Es handelt sich schon um die vierte Stelle im Feld, wo sich plötzlich ein Loch auftut.
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Totenläuten wieder erlaubt
Während des Krieges durfte die alte Sitte des Totenläutens in Meschede nicht ausgeübt werden. Jetzt darf wieder an die Toten erinnert werden: Jeweils am der Todesstunde folgenden Mittag wird zehn Minuten lang mit zwei Glocken geläutet.
„Angsthausen“ in Velmede
Jetzt wird bekannt, dass sich zum Kriegsende an der Veleda-Höhle zum Schutz bei Bombenangriffen eine Siedlung von Familien aus Velmede gebildet hatte - mit Wohnbaracken, 14 Betten und Herden. Kamen Flieger, flüchteten die Menschen in die Höhle. In Velmede heißt diese Siedlung „Angsthausen“.
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