Schmallenberg. Die Stadt Schmallenberg rechnet mit einer extrem hohen Zahl an Briefwählern. Zwei Gründe stechen hervor.

Die Wahlvorbereitungen der Stadt Schmallenberg liegen in den letzten Zügen. Vor allem die Briefwahlzahlen machen Eindruck.

„Die Zahl 6000 haben wir geknackt“, sagt Martin Dornseifer. Er ist bei der Stadt Schmallenberg für die Organisation der Wahl zuständig. „Wenn man die gleiche Wahlbeteiligung, wie vor fünf Jahren annimmt, dann hätten jetzt schon 50 Prozent aller Schmallenberger gewählt.“

Martin Dornseifer organisiert bei der Stadt Schmallenberg.die Wahl.
Martin Dornseifer organisiert bei der Stadt Schmallenberg.die Wahl. © Privat

Am 25. Mail 2014 hatten insgesamt 55 Prozent der wahlberechtigten Schmallenberger, also 11.500 Wähler, ihre Stimme abgegeben, 3700 nutzen damals die Briefwahl. „Das wird diesmal auf jeden Fall deutlich mehr.“ Die Gründe lassen sich nur vermuten: Zum einen schwebt über jedem Termin, die Angst vor dem Coronavirus, zum anderen ist der September aber auch die Hauptreisezeit der Menschen, die nicht auf die Schulferien angewiesen sind.

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„Je näher der Termin rückt und je knapper damit die Postlaufzeiten werden, desto mehr merken wir, dass die Schmallenberger direkt ins Wahlamt im Rathaus kommen, um zu wählen oder ihre Unterlagen abzugeben“, sagt Dornseifer. Noch bis Freitag um 18 Uhr kann dort gewählt werden. Alle anderen müssen dann zum Wahllokal kommen. Auch da gibt es in Schmallenberg ein Besonderheit:

19 Wahlbezirke und 29 Wahllokale

„Offiziell haben wir 19 Wahlbezirke, um aber Wahllokale auch in den Dörfern möglichst ortsnah anzubieten, gibt es insgesamt 29 Stimmbezirke“, erläutert Dornseifer. So hat der Wahlbezirk Rarbach, Oberhenneborn, Westernbödefeld zwar pro Partei jeweils einen Kandidaten, aber insgesamt drei Wahllokale.

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Gewählt werden neben dem Bürgermeister und der Stadtvertretung auch der Landrat und der Kreistag. Anders als bei der Bundestagswahl hat man für die Besetzung der Stadtvertretung nur eine Stimme. „Regulär besteht der Stadtrat aus 38 Ratsvertretern“, erläutert Dornseifer - 19 werden direkt gewählt, die übrigen ergeben sich aus den Reservelisten der Parteien. „Man wählt also mit seiner Stimme auch immer Kandidaten der Reserveliste.“ Und diese Stimmen kann man nur gewinnen, wenn man auch in jedem Wahlbezirk antritt. Die FDP, die nicht alle Wahlbezirke besetzen konnte, verzichtet zum Beispiel dadurch in Schmallenberg auf einen Teil der Stimmen.

Zuschauer zugelassen

Ausgezählt wird am Sonntagabend ab 18 Uhr. „Die Ergebnisse werden direkt übermittelt und sind auf der Homepage der Stadt Schmallenberg einsehbar.“ Zudem steht eine App mit dem Namen ‚Votemanager‘ in den entsprechenden Portalen zur Verfügung, mit der sich die Ergebnisse komfortabel auf dem Smartphone darstellen lassen. Außerdem bietet die Stadt ab 18 Uhr auch eine Wahlergebnispräsentation in der Stadthalle an. Es sei aber auch erlaubt, sich das genaue Vorgehen im Wahllokal anzusehen. „Die Stimmenauszählung ist öffentlich.“ Die rund 6000 Briefwahlunterlagen werden ab 18 Uhr im Gymnasium der Stadt Schmallenberg ausgezählt.