Bestwig. Es gibt neue Pläne für den alten Aschenplatz des TuS Velmede-Bestwig.
Aus dem Aschenplatz am Bähnchen in Bestwig könnte bald ein schmucker Kunstrasenplatz werden - und zwar ohne, dass die Gemeinde dafür auch nur einen einzigen Cent in die Hand nehmen muss. Hintergrund für dieses Vorhaben ist ein Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket, das der Bundes-Koalitionsausschuss im Juni beschlossen hat.
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Demnach würden die Gesamtkosten zu 90 Prozent gefördert - 75 Prozent würde der Bund übernehmen, 15 Prozent würde das Land tragen. Das ist aber nicht alles: Für das Programmjahr 2020 hat das Land NRW im Rahmen des „Nordrhein-Westfalen- Programms I“ beschlossen, auch noch den Eigenanteil von 10 Prozent zu übernehmen, der eigentlich auf die Kommunen entfallen würde. Damit erhöht sich der Landesanteil auf 25 Prozent. Und das bedeutet unterm Strich eine 100-prozentige Förderung.
Die Förderhöhe ist zwar gedeckelt und beträgt maximal 750.000 Euro. Das aber wäre kein Problem. Denn: Die Kostenschätzung für die Umwandlung des Tennenplatzes in einen Kunstrasenplatz liegt bei 650.000 Euro und damit in dem vorgegebenen Kostenrahmen.
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Einstimmer Beschluss
Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, sich diese Chance nicht entgehen zu lassen und die erforderliche Summe von 650.000 Euro außerplanmäßig im Haushalt bereitzustellen. Umgesetzt wird die Maßnahme in dieser Form allerdings nur dann, wenn es tatsächlich einen Zuschlag für die 100-Prozent-Förderung gibt. Denn: Sicher ist keineswegs, dass die Gemeinde in den Genuss einer solch üppigen Förderung kommt - schließlich werden auch viele andere Kommunen sich die Chance nicht entgehen lassen.
Bedarf vorhanden
Christdemokrat Markus Sommer lobte die Verwaltung ausdrücklich, so schnell auf den Programmaufruf des Landes reagiert zu haben. Nun müsse man die „Daumen drücken“, damit die Gemeinde Bestwig den Zuschlag erhalte und in den Genuss der Förderung komme. Er regte zudem an, im Nachgang der möglichen Umgestaltung auch Überlegungen zur Erneuerung der Laufbahn anzustellen.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Winfried Gerold verwies in diesem Zusammenhang außerdem auf die Notwendigkeit, das Sportstättenkonzept zu aktualisieren. In Gesprächen mit diversen Vereinen habe sich gezeigt, dass neue vereinsübergreifende Jugendmannschaften gebildet wurden. Der Bedarf zur Errichtung eines Kunstrasenplatzes sei also vorhanden. Das sieht Paul Theo Sommer, Fraktionsvorsitzender der SPD genau so. Er verwies auf neue Kooperationen und zum Teil neue sportliche Nutzungen.
Das sagt der TuS
Der TuS Velmede-Bestwig hatte in den vergangenen Monaten den „Austausch des Tennenbelags auf dem Fußballplatz durch ein Kunstrasenbelagsystem auf der Sportanlage am Bähnchen“ bereits ausgeschrieben. Abgabetermin war der 31. Juli. Als Auftraggeber hat sich der Verein allerdings vorbehalten, bei mangelnder Finanzierbarkeit keinen Auftrag zu erteilen. Bisheriges Ziel ist eine Projektumsetzung in 2021 im Zuge einer Förderung durch das Land NRW aus dem Programm „Moderne Sportstätten 2022“ über den Kreissportbund. Daher lag auch die konkrete Planung für das Vorhaben bereits vor. Auf dieser Basis könnte das Projekt entsprechend zeitnah umgesetzt werden.