Schmallenberg. Fehlende Gewerbesteuer, Kurzarbeit, Anschaffung von Schutzausrüstung: So teuer ist die Corona-Krise für die Stadtkasse.

Dass die Corona-Pandemie Spuren im städtischen Haushalt hinterlassen würde, das war schon längerfristig bekannt. Im Haupt- und Finanzausschuss gab es jetzt auch entsprechende Zahlen. Bundesweit geht die Regierung von einem Einbruch des deutschen Bruttoinlandsproduktes von 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus.

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Aktuell weise der Ergebnisplan des Schmallenberger Haushalts 2020 eine Unterdeckung von 500.000 Euro aus, die mit Rücklagen aber ausgeglichen wird. Eine Endjahresprognose sei aktuell noch nicht möglich. Klar ist aber: Die Corona-Pandemie hat die Stadt jetzt schon rund 170.000 Euro gekostet: Beschaffung von Desinfektionsmitteln, Schutzausrüstungen etc., sowie Zahlungen an die Tochtergesellschaften Akademie Bad Fredeburg und SauerlandBad, um deren Liquidität zu sichern.

Höhere Arbeitslosigkeit

Bis zum 30. Juni diesen Jahres konnten in Schmallenberg mit 30,9 Millionen Euro nur knapp die Hälfte der geplanten Erträge realisiert werden. Grund dafür sind unter anderem geringere Gewerbesteuererträge, die höhere Arbeitslosigkeit und steigende Zahl an Beschäftigungen in Kurzarbeit.

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Im Bereich der Aufwendungen sind mit rund 28,7 Millionen Euro bislang etwa 45 Prozent der geplanten Aufwendungen verbucht worden. Während sich die Aufwendungen aus dem Budget Gebäudebewirtschaftung planmäßig entwickeln, wird zu erwarten sein, dass das Budget der Gebäudeunterhaltung (Anfang des Jahres 700.000 Euro, dann um 180.000 Euro aufgestockt) bis Ende des Jahres aufgrund größerer Investitionen in Kindergärten, Grundschulen und Glasfaseranschlüsse aufgebraucht sein wird.

Personalaufwand wird unterschritten

Der Personalaufwand von rund 14,4 Millionen Euro wird vermutlich am Jahresende um 550.000 Euro unterschritten. Mit Mehraufwendungen in Höhe von 80.000 Euro ist in der Kinder- und Jugendhilfe zu rechnen. Gespart wurde bei den Schülerbeförderungskosten aufgrund zwischenzeitlicher Schulschließungen, genaue Zahlen gibt es in diesem Bereich aber noch keine.

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„Einigermaßen unbeschadet“ werde die Stadtkasse die Corona-Pandemie überstehen, lautete das Fazit des Zwischenberichtes. Das aber nur, sofern die von Land und Bund zugesicherten Förderprogramme schnell umgesetzt werden und frühzeitig in den Kommunen ankommen werden: „Als größtes Risiko für den Haushalt 2020 aber auch künftiger Jahre ist die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, die weiterhin durch die Corona-Pandemie stark beeinflusst ist, zu nennen. Weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens, schlimmstenfalls ein weiterer Shutdown, hätten massive Auswirkungen auf die Wirtschaft.“

Sorge bereite zudem die Borkenkäferplage im heimischen Forst, weil der Holzpreis falle und das vorhandene Schadholz schnell und konservativ aufgearbeitet werden müsse.

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