Meschede. Der 39-Jährige, der sich bei der Brandstiftung in Meschede selbst verletzt hat, ist aus dem Krankenhaus entlassen worden. So geht es jetzt weiter.

Der Mann, der am vergangenen Donnerstagabend Feuer in einem Mehrfamilienhaus an der Pulverturmstraße gelegt hat, sitzt jetzt in Untersuchungshaft.

Das bestätigte Staatsanwalt Klaus Neulken (Arnsberg) auf Anfrage. Der Haftbefehl wirft dem Mann derzeit erst einmal „nur“ Brandstiftung vor: Ob daraus juristisch auch ein versuchtes Tötungsdelikt wird, ist noch offen.

Nach Brand wieder in seine Wohnung

Der 39 Jahre alte Deutsch-Italiener ist selbst Bewohner des Hauses, in dem er das Feuer legte. Das Motiv des Mannes ist weiterhin völlig unklar:

nach dem Feuer ist das Mehrfamilienhaus an der Pulverturmstraße in Meschede unbewohnbar.
nach dem Feuer ist das Mehrfamilienhaus an der Pulverturmstraße in Meschede unbewohnbar. © Jürgen Kortmann

Er soll, nachdem er in dem in sich geschlossenen Kellerraum des Hauses gezündelt hat, wieder in seine Wohnung gegangen sein, so erste Ermittlungen. Das wiederum macht es derzeit erst einmal schwierig, ihm vorzuwerfen, dass er ausdrücklich und vorsätzlich anderen Menschen schaden wollte. Er war bei dem Feuer durch Rauchgas selbst verletzt worden und deshalb zunächst ins Krankenhaus gekommen.

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Ob er psychisch krank ist, das ist ebenfalls noch unbekannt: In der Untersuchungshaft wird jetzt ein psychiatrisches Gutachten erstellt. Käme das Gutachten zu dem Schluss, dass der Mann völlig schuldunfähig wäre und von ihm weiter eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht, könnte er über einen Unterbringungsbeschluss in die geschlossene Psychiatrie des Maßregelvollzugs eingewiesen werden. Ansonsten würde ihm vor Gericht der Prozess gemacht.

Haus amtlich versiegelt

Das Haus an der Pulverturmstraße ist amtlich versiegelt: Auch die Hausbewohner dürfen es nicht betreten. Es ist aktuell unbewohnbar, weil sich in Folge des Feuers massiv Ruß und Rauch in dem Gebäude niedergeschlagen haben. Es wird erst aufwendig gereinigt und gesäubert werden müssen. In dem Gebäude hatte sich der Qualm lange gehalten, weil sich in dem Kellerraum die Hitze so sehr aufgestaut hatte. In dem Kellerraum war kein Fenster, durch das der Qualm abziehen konnte - er konnte nur durch das Treppenhaus. Wegen der schwülen Temperaturen wiederum hatten viele Hausbewohner an dem Abend ihre Fenster aufgelassen - dadurch wiederum zog Rauch auch wieder in ihre Wohnungen.

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