Hochsauerlandkreis. Nur acht Paare haben sich im Jahr 2019 im Hochsauerlandkreis für eine Adoption beworben. Es waren einmal viel mehr. Das sind die Gründe.
Acht Paare haben sich im Jahr 2019 im Hochsauerlandkreis für eine Adoption beworben. Adoptiert wurden letztlich sogar elf Kinder. Darin enthalten sind auch Stiefkind-Adoptionen Das geht aus neusten Zahlen von IT.NRW, dem Statistischen Landesamt in Nordrhein-Westfalen, hervor.
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Im Vergleich zum Beginn der Datenerhebung im Jahr 2011 ist das nicht einmal ein Viertel der Paare wie vor neun Jahren. Für einen Analyseversuch hat diese Zeitung mit einer Jugendamts-Mitarbeiterin gesprochen.
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Dass sich immer weniger Paare für eine Adoption entscheiden, kann laut Jugendamt verschiedenste Gründe haben, einer ist aber mit Sicherheit der Fortschritt in der Reproduktionsmedizin. „Immer mehr Menschen gehen in Kinderwunsch-Kliniken und sind bereit, viel Geld dafür auszugeben, ein Baby zu bekommen“, berichtet die Mitarbeiterin. Das sei aber eigentlich kein neues Phänomen, die Bewerbungen in nahezu ganz NRW schon lange rückläufig. Zu berücksichtigen ist ihrer Aussage nach aber, dass in den Zahlen des Hochsauerlandkreises auch Stiefkind-Adoptionen eingeschlossen sind.
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Das können zum einen Adoptionen innerhalb ein Patchwork-Familie sein, in der Vater oder Mutter die Kinder des Partners adoptieren möchte. „Auf diesem Wege wollen Familien häufig die rechtliche Sicherheit wieder herstellen“, weiß man beim Jugendamt. Zum anderen kommen aber immer häufiger auch Adoptionen bei gleichgeschlechtlichen Paaren vor. Das seien in erster Linie Frauen, bei denen ein Partner das gemeinsame Kind ausgetragen hat und der andere es nach der Geburt adoptieren muss, um ein rechtlich anerkanntes Elternteil zu werden.
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Dafür, dass die Adoptionszahlen sich in den kommenden Jahren wieder nach oben entwickeln könnten, spricht ein neues Gesetz, das ab diesem Jahr auch unverheirateten Paaren eine Adoption ermöglicht. Die Ehe habe laut Jugendamt vor allem noch vor der Möglichkeit zur gleichgeschlechtlichen Ehe eine große Hürde für Paare dargestellt.