Meschede. In Jerusalem wird ein Mönch aus Meschede erschossen, „unbekannte Flugzeuge“ sollen Kartoffelkäfer abgeworfen haben - die Woche vor 72 Jahren.

Über diese Themen berichteten wir vor 72 Jahren im Lokalteil unserer Zeitung.

Feuergefechte im Kloster

Bei den Kämpfen zwischen Juden und Arabern in Jerusalem wird der aus Meschede stammende Benediktinerpater Beda Stroth angeschossen. Der 35-Jährige stirbt im Lazarett an den Folgen seiner Verletzungen. Stroth, Sohn eines Mescheder Bauunternehmers, war 1935 in die Abtei Sionsberg eingetreten. Jüdische Kämpfer hatten das Kloster besetzt und liefern sich von dort aus Feuergefechte mit Arabern.

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Erste Kirmes nach dem Krieg

Erstmals nach zehn Jahren findet in Meschede wieder eine Kirmes statt. Kinder bekommen eigens schulfrei.

Richter solidarisch

Vor dem Amtsgericht Meschede muss sich ein Mann verantworten, der vom Flüchtlingslager aus eine beliebte Abkürzung über eine Wiese in die Stadt genommen hatte. Der Eigentümer hatte das Grundstück einzäunen lassen und zeigte ihn an. Der ältere Flüchtling soll 10 Mark Strafe bezahlen. Der Richter senkt die Strafe auf 2 Mark - der Richter räumt nämlich ein, dass er diese Abkürzung auch schon benutzt habe.

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„Unbekannte Flugzeuge“

Das ist ein mysteriöser Fall für die Polizei: Zwischen Meschede und Warstein werden Gummibeutel gefunden. die „von unbekannten Flugzeugen“ abgeworfen worden sein sollen. Solche Beutel, mit Kartoffelkäfern gefüllt, waren auch in Niedersachsen gefunden worden. Die Bevölkerung soll bei weiteren Funden sofort die Polizei verständigen.

Wohnungsnot überall

Es herrscht breite Wohnungsnot, auch in Bestwig: Eine Baracke an der Grubenbahn wird für Notwohnungen hergerichtet.

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Waffen sind abzugeben

In einer Scheune in Bracht findet ein junger Mann ein Kleinkaliber- und ein Jagdgewehr, und gibt damit mehrere Schüsse in die Luft ab. Das bringt ihn vor das Militärgericht der Engländer in Meschede. Denn Waffen Waffen müssen den Besatzungstruppen übergeben werden.

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