Hochsauerlandkreis. Christiana Kuhnert ist Pädagogin an einer HSK-Schule. Welche Probleme sie bei der Maskenpflicht für Schüler sieht und welche Wirkungen das hat.
Nach den Sommerferien gelten angesichts der Corona-Krise strenge Hygieneauflagen an den Schulen. Öffentlich besonders heftig diskutiert wird zurzeit die Mundschutzpflicht, die deutlich ausgeweitet werden soll. So soll – zunächst bis zum 31. August - an allen Schulen eine Maskenpflicht auf dem Schulgelände gelten. Für Schüler ab Klasse 5 gilt das sogar im Unterricht. Wir haben darüber mit Christiana Kuhnert, Pädagogin aus dem Hochsauerlandkreis, gesprochen.
Maskenpflicht für Fünftklässler schwer vorstellbar
Sie ist Diplom-Sozialpädagogin in der Grundschule und Mitglied im HSK-Leitungsteam der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Sie sagt: „Ich persönlich kann es mir nur sehr schwer vorstellen, wenn Fünftklässler den ganzen Vormittag mit einer Maske im Unterricht sitzen sollen. Das ist schon sehr befremdlich und bringt sicher ganz unterschiedliche Probleme mit sich.“
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Sie sagt aber auch: „Ein Für oder Gegen die Maskenpflicht ist meines Erachtens zu kurz gedacht. In dieser Situation muss man abwägen zwischen dem Schutz aller Beteiligten, dem Recht auf Bildung und welche möglichen Alternativen zur Verfügung stehen. Das hat das Ministerium getan. Wir müssen jetzt damit umgehen. Umso wichtiger ist es, die Kinder aufzufangen, ihnen Sicherheit zu geben und eine gute Atmosphäre zu schaffen.“
Maskenpflicht ermöglicht „normalen“ Unterricht
Ganz klar sagt Christiana Kuhnert aber auch: „Das Ministerium hat eine sehr harte Entscheidung getroffen“, die aber zumindest die Chance der Teilnahme am Unterricht für alle Kinder biete. Denn für eine Aufteilung in Gruppen gebe es einfach nicht genug Personal. Sie erklärt, dass an den Schulen regelmäßig Abfragen zu der Anzahl der Kollegen laufen, die zur Risikogruppe gehören und keinen Präsenzunterricht erteilen können. Vor den Ferien haben, so die Gewerkschafterin, allein an den Grundschulen im HSK von rund 650 Lehrer/innen 65 gefehlt.
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Konzentration wird leiden
Froh ist die Mescheder Pädagogin, die seit 27 Jahren im Schuldienst ist, dass zumindest die Grundschüler im Unterricht von der Maskenpflicht befreit sind. Sie gibt aber zu bedenken, dass auch Kinder im 5. und 6. Schuljahr noch sehr jung mit dieser Situation konfrontiert sind.
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Sie befürchtet, dass nicht nur medizinische Probleme auftreten könnten, sondern, dass es auch psychisch für viele Kinder schwierig wird, unter diesen Bedingungen zu lernen. Denn selbst für ältere Schüler sei es schwer, so lange am Stück einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen – erst recht, wenn es im Sommer richtig heiß im Klassenzimmer werde. Für sie ist deshalb klar: „Die Schüler – gleich welchen Alters - werden nicht so konzentriert arbeiten können und was die Vermittlung des Lernstoffs angeht, wird man ganz klar Abstriche machen müssen.“
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