Meschede. Noch als Schüler hat sich Florian Breide selbstständig gemacht. Wie es dazu kam, erzählt er im Druckreif-Interview.
Ausbildung, Studium oder doch ein Jahr Pause?“ Diese Frage stellen sich viele Schüler nach dem bestandenen Abitur. An eine eigene Selbstständigkeit denken zu diesem Zeitpunkt die Wenigsten. Florian Breide aus Meschede hat jedoch genau diesen Weg gewählt. Schon lange gestaltet er Websites, designt Plakate und fotografiert. Zu seinen Kunden zählen auch Unternehmen aus der Region. Doch was sagen eigentlich die Eltern, wenn man sich mit 18 Jahren selbstständig macht?
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Sich selbstständig zu machen ist für Jugendliche in deinem Alter eher ungewöhnlich. Wann hast du das erste Mal daran gedacht, diesen Schritt zu gehen?
Florian Breide: In der neunten Klasse habe ich angefangen Plakate für die Theater-AG des Gymnasiums der Benediktiner zu erstellen. Im letzten Jahr ist es mehr geworden, ich habe beispielsweise für Musikgruppen gearbeitet. Nach einer Weile hat sich rumgesprochen, was ich anbiete. Da ich immer mehr Aufträge bekam, ohne Gewerbeanmeldung aber kein Geld damit verdienen konnte, kam mir die Idee, mich selbstständig zu machen. Im November 2019 habe ich den Gedanken dann in die Tat umgesetzt.
Wie haben deine Eltern auf die Idee reagiert?
Sie haben mich unterstützt und fanden mein Vorhaben gut. Eigentlich haben alle, mit denen ich gesprochen habe gesagt: „Mach das ruhig“. Ich weiß selbst, dass Selbstständigkeit auch manchmal schwierig sein kann, trotzdem habe ich viel Zuspruch bekommen.
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Welche Schwierigkeiten meinst du?
Es ist immer ein wenig schwerer, wenn man mal keine Aufträge hat. Man hat laufende Kosten, zum Beispiel bei der Software, das muss man wieder reinbekommen. Mit ein, bis zwei Aufträgen sollte man diese laufenden Kosten decken können und noch etwas verdienen. Ich bin momentan noch viel auf Werbung angewiesen und darauf, dass sich meine Arbeit herumspricht.
Wer zählt zu deinen Kunden?
Für die Band „Bogen, Blech und Taktstock“ habe ich Fotos und Plakate erstellt. Eine weitere Band, mit der ich zusammengearbeitet habe, ist „Jazzpolice“ aus Olsberg. Allerdings zählen auch lokale Unternehmen zu meinen Kunden. Früher habe ich, wie oben erwähnt, auch für die Schule gearbeitet.
Du hast ein Freiwilliges Soziales Jahr an der Musikschule absolviert. Warum nicht nur Selbstständigkeit?
Vor 2019 konnte ich nicht ahnen, dass meine Tätigkeit im Bereich Design sich einmal so entwickeln würde. Dann habe ich mich für das Freiwillige Soziale Jahr beworben, auch weil ich nicht wusste, wie meine Auftragslage sein würde. Damals wusste ich nicht einmal, ob sich die Selbstständigkeit überhaupt lohnt.
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Und wie sieht es mit der Selbstständigkeit heute aus?
Momentan ist es gut, auch, weil ich nicht abhängig bin von der Selbstständigkeit. Ich bin nicht auf Aufträge angewiesen. Dadurch habe ich viel mehr Spielraum, welche Aufträge ich annehme. Auch für die Kreativität ist das von Vorteil.
Wie stellst du dir deine berufliche Zukunft vor?
Ich möchte gern Medizintechnik studieren und meine Tätigkeit im Bereich Medien nebenbei ausüben. Medizintechnik ist zwar etwas völlig anderes, aber ich mag es breitgefächert zu sein. Außerdem habe ich mich schon immer für Medizin interessiert.
>>> Hintergrund
Florian Breide ist jetzt 19 Jahre alt.
2019 machte er sein Abitur am Gymnasium der Benediktiner und absolvierte im Anschluss ein Freiwilliges Soziales Jahr an der Musikschule des Hochsauerlandkreises.
Heute ist er Koordinator des Musikbildungszentrums des HSK in Bad Fredeburg.
Mehr über Florian Breide erfährt man auf seiner Homepage