Olpe. Seit einem Jahr kämpfen die Eltern in Olpe für die besser Schulweg-Sicherung ihrer Kinder. Jetzt könnte Bewegung in die Sache kommen.

Die Zahl der Pkw und Lkw ist hoch - täglich fahren werktags rund 10.000 durch Olpe, davon 1200 Lkw. Wenn sich Sattelschlepper und Langholztransporter begegnen, wird es eng und gefährlich für Fußgänger. Die Olper Eltern machen sich nun Sorgen vor allem, nachdem gerade erst wieder die Sicherungs-Absperrung, die Fußgänger schützen soll, umgefahren wurde. Es sind mehrere Dinge, die sie beunruhigen. Unterstützt werden sie von der CDU Ortsunion, deren Vorsitzende Eva Geuecke sowie den Ratsmitgliedern Dieter Berger und Thomas Jostes. Jetzt scheint Bewegung in die Sache zu kommen.

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Die Bushaltestelle

„Die Bushaltestelle liegt so im Kreuzungsbereich, dass im Winter ein Motorradfahrer oder ein Auto das ins Schleudern gerät, geradewegs in die Kindergruppe schlittern würde“, erklärt Katrin Wiesemann, ihre Tochter Anisa ist elf und fährt von der Bushaltestelle aus morgens nach Eslohe zur Realschule. Ihr Vorschlag: Die Bushaltestelle wieder rund 100 Meter zurück in den Ort verlegen, dahin, wo sie früher war. Bleibt sie an der Stelle, so sagt Nicole Regber, wäre es gut, wenn sie beleuchtet würde. „Die Kinder stehen hier morgens in völliger Dunkelheit. Wir geben ihnen schon Taschenlampen mit.“ Punkt drei besorgt die Eltern aber besonders: Begegnen sich zwei Lkw im Kreuzungsbereich holen sie weit aus und fahren dafür auch über die eigentliche Bushaltespur, viel zu nah an den Kindern vorbei.

Die Kidner zeigen es: Auf dem Gehweg ist nicht viel Platz. Diesen zu verbreitern, könnte ein Ziel des Behördengesprächs sein.
Die Kidner zeigen es: Auf dem Gehweg ist nicht viel Platz. Diesen zu verbreitern, könnte ein Ziel des Behördengesprächs sein. © Ute Tolksdorf

Der Fußweg

Hinzu kommt:Die Kreuzung von L541 / L686 ist so eng, dass Lkw regelmäßig über den Fußweg fahren. Um das zu verhindern, sind dort Sicherheitsstreifen und rot-weiße Poller und Ketten angebracht, die aber regelmäßig umgefahren werden. Für Fußgänger bleibt da schon jetzt wenig Platz. „Aber was, wenn ein Lkw ausschwenkt und gerade unsere Kinder dort hergehen, fragen die Eltern. Sie wünschen sich, dass der Gehweg ab Kurve - vor allem auf der gegenüberliegenden Seite der Bushaltestelle - verbreitert oder deutlicher abgegrenzt wird. Der anliegende Landwirt sei auch bereit, Teile seines Grundstücks für Verkehrsberuhigung zu verkaufen. Das könnte noch einmal Schwung in die Diskussion bringen.

Neuer Behördentermin zwischen Stadt Meschede, Landesbetrieb und Polizei

Auch Rainer Schütte, Abteilungsleiter Betrieb und Verkehr beim Landesbetrieb Straßenbau, hat sich die Kreuzung auf Bitten von CDU-Ortsunion, des Landtagsabgeordneten Matthias Kerkhoff und unserer Redaktion noch einmal angesehen. „Wenn sich alle dort an die Geschwindigkeitsbeschränkungen halten, ist genug Platz für den Begegnungsverkehr“, sagt er. Ein Ausweichen auf die Busspur oder den Bürgersteig sei für die Lkw eigentlich nicht nötig. „Aber natürlich halten sich nie alle daran.“ Die Straße zu verbreitern, sei sicherlich nicht sinnvoll, „denn dann wird nur schneller gefahren.“

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Tatsächlich habe die letzte interne Verkehrszählung des Landesbetriebs gezeigt, dass die meisten Fahrzeuge in der Kurve nicht schneller als 50 km/h fahren. Der graue Schutzstreifen, auf dem die Pfosten stehen, so erklärt er, sei als Sicherungsstreifen gedacht, falls Lkw ausschwenken. Werden sie umgefahren, hat der Streifen also quasi seinen Pflicht erfüllt. Schütte gibt aber trotzdem zu Bedenken: „Der nur ein Meter breite Gehweg ist im Kurvenbereich tatsächlich ziemlich schmal.“ Diesen jedoch zu verbreitern sei Sache der Stadt.

Und da könnte jetzt das Angebot des Landwirtes entscheidend sein. Die Stadt erklärt, sie wolle mit Blick auf den Antrag der Ortsunion zu einem Behördentermin mit dem Landesbetrieb Straßenbau und der Kreispolizeibehörde einladen, um – erneut – Möglichkeiten herauszufinden, wie die Verkehrssituation verbessert werden kann.

>>>HINTERGRUND

Schon vor einem Jahr hatten sich die Eltern mit ihren Sorgen an Stadt, Landesbetrieb und diese Zeitunggewandt.

Darauf hatte der Landesbetrieb auf Anfrage der Ortsunion erklärt, ein Umbau der gesamten Kreuzung sei nicht möglich, weil man dann auch das Brückenbauwerk über den Kesselbach erneuern müsse und das sei nicht geplant. Damit war für den Landesbetrieb die Sache damals erledigt.

Auch vonseiten der Stadt war seitdem nichts weiter passiert.