Schmallenberg. Das Schiefermuseum in Holthausen, die Jugendkunstschule und die Besteckfabrik in Fleckenberg: Was es mit der Internet-Aktion auf sich hat.

Eng sei die Idee mit dem F örderprogramm „Dritte Orte“ verbunden, sagt Dr. Sandra Salomo vom städtischen Kulturbüro. Die Corona-Pandemie sei dann zusätzlich hinzugekommen. Gemeinsam mit dem Schmallenberger Sauerland Tourismus, Kameramann Roman Schauerte und Fotograf Klaus-Peter Kappest produzierte die Stadt drei Filme, die Schmallenberger Kultureinrichtungen kurz vorstellen. Kürzlich wurde der dritte und vorerst letzte Film vorgestellt: Das Museum „Besteckfabrik Hesse“ in Fleckenberg.

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Die Miniserie sei ein Pilotprojekt und bei Erfolg für den „Dritten Ort“ durchaus ausbaufähig, so Salomo. Zudem solle das filmische Projekt die Bewerbung für die zweite Förderphase unterstützen. Die Clips zeigen in wenigen Minuten das Schiefer- und Heimatmuseum in Holthausen, die Jugendkunstschule Kunsthaus Alte Mühle und eben die Besteckfabrik in Fleckenberg.

Noch etliche „Juwelen“ für Videoaktionen

„Ja, unsere Kultureinrichtungen haben ein tolles Angebot“, sagt Salomo. Umso bedauerlicher sei die corona-bedingte Schließung gewesen. Im April/Mai habe man sich überlegt, was möglich sei: „Und die Corona-Krise war dann der Funke, der das Ganze entfacht hat.“ Aber die Videos stünden bewusst nicht nur für sich. In Schmallenberg gäbe es noch etliche „Juwelen“, die sich für solche Videoproduktionen anbieten würden.

Schmallenberg sei eben eine spannende Kulturlandschaft. „Wir möchten nicht nur auf das reichhaltige Kulturangebot der Region aufmerksam machen, das jetzt wieder viele Touristen und Einheimische begeistern möchte, sondern vor allem im Sinne des dritten Ortes digitale Brücken zwischen der Kernstadt Schmallenberg und den Dörfern bauen. Das Sichtbarmachen des Kulturangebotes ist dabei ein grundlegender Baustein“, so Salomo weiter.

Interaktive Karte möglich

In das Holz- und Touristikzentrum als dritter Ort sollen die Filme später dann auch integriert werden - möglicherweise als interaktive Karte zum Anklicken und Anschauen, sagt Salomo. Bislang seien die Klickzahlen „toll und sogar für die Touristiker überraschend hoch“, sagt Salomo: „Man sieht, dass da Interesse vorhanden ist.“

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Für Fotograf Klaus-Peter Kappest, den Hauptakteur der Videoclips, seien die Filme ein Beweis, wie gut es Schmallenberg gehe: „Eine Insel der Glückseligkeit. Hier hat man die Vorteile des ländlichen Raums, lebt aber trotzdem in einer starken Wirtschaftsregion.“ Eingebunden seien die Videos auch in seine Reihe „So ein Kappest“. Es gäbe noch etliche Ideen für solcherlei Videoclips, sagt Kappest: „Denn diese Form der Präsentation kommt bei den Leuten durchaus an.“

Schiefer- und Heimatmuseum Holthausen

Holthausen, der Inbegriff der Idylle, so Klaus-Peter Kappest. Aber nicht nur. Denn in Holthausen zeige sich die Industriekultur des Schmallenberger Sauerlands. Wie Schiefer abgebaut, bearbeitet und vollendet wird. Hinzukommt im Museum die Textilverarbeitung, der Bereich der Hexenverfolgung und die Ausstellung zur Geschichte der Landwirtschaft. Kappest: „Hier sieht man auch, das wir in Sachen Kultur alles andere als provinziell sind.“

Jugendkunstschule Kunsthaus Alte Mühle

Zu Besuch bei Beate Herrmann, spricht Kappest über Kreativität und Entfaltungsspielräume in der Jugendkunstschule. Vorgegeben sei nichts, es gehe darum, zu probieren und seine eigenen Ideen zu verwirklichen. „Wenn du bei so etwas über die Schulter schauen darfst, das sind wirklich Geschenke“, sagt Hermann: „Jeder Tag ist neu. Und die Begegnung mit den Kindern ist auch für mich immer hoch inspirierend.“

Besteckfabrik „Hesse“

Am Ufer der Lenne besucht Kappest die 1982 stillgelegte Besteckfabrik in Fleckenberg. Den Weg der Besteckherstellung kann man dort von Beginn bis Ende verfolgen. Ulrich Brüggemann vom Fleckenberger Heimatverein erklärt, welche Schätze die Fabrik noch heute beherbergt. „Es war ein Glücksfall, dass 1982, als das Haus geschlossen wurde, nichts weggekommen ist.“ Selbst die Lohntüten im Büro seien noch da.

Die Filme sind auf der Internetseite der Stadt Schmallenberg sowie auf den Plattformen des Schmallenberger Sauerland Tourismus und direkt auf YouTube zu sehen.

Allen Kulturschaffenden in Schmallenberg, die Kultur und Digitalität gemeinsam denken und sich vorstellen können, den geplanten „Dritten Ort“ zukünftig mit Veranstaltungen und Aktionen zu beleben, erteilt die Leiterin des Kulturbüros, Frau Dr. Sandra Salomo, unter 02972/980 232 und sandra.salomo@schmallenberg.de gerne Auskunft.