Meschede/Hirschberg. Nach dem tödlichen Verkehrsunfall erklärt die Polizei, wie sie ihre Aufklärungsarbeit verbessern will. Ein Schritt waren Kontrollen am Sonntag.
Nach dem tödlichen Motorradunfall auf dem Hirschberger Weg stellt sich erneut die Frage, wie sich Unfälle in Zukunft verhindern lassen. Rüttelstreifen und Verkehrskontrollen scheinen nicht auszureichen. Sperrungen wurden bisher immer nur als letztes Ziel genannt.
Im HSK verunglückten bis zum 30. Juni 64 Motorradfahrer, zwei davon starben, 33 wurden schwer, 29 leicht verletzt. Im gesamten Jahr zuvor starben auf den Straßen im HSK 10 Motorradfahrer.
Unfall am Hirschberger Weg
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Bei dem schweren Unfall zwischen Hirschberg und Meschede war am Sonntag, 12. Juli, ein Motorradfahrer aus Kamen ums Leben gekommen. Der 29-Jährige war gegen 17.20 Uhr in einer sechsköpfigen Gruppe von Hirschberg in Richtung Stimmstamm unterwegs, als er in einer langgezogenen Rechtskurve die Kontrolle über seine 1000er Honda verlor.
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Er fuhr von seiner Fahrspur auf die Gegenfahrbahn und kam nach etwa 100 Metern kurz vor der Bankette zu Fall. Dabei wurde er in das direkt angrenzende Waldstück geschleudert und verstarb noch an der Unfallstelle. Die Staatsanwaltschaft hat ein Gutachten in Auftrag gegeben.
Von kreuzenden Autofahrern gefürchtet
Die Strecke ist bei Motorradfahrern wegen ihrer Kurven beliebt und bei allen, die mit dem Auto dort kreuzen müssen, weil sie zum Beispiel als Forstarbeiter aus dem Wald kommen, gefürchtet. Trotz Rüttelstreifen und regelmäßiger Verkehrskontrollen wird dort vor allem am Wochenende und nach Feierabend gerast.
Acht Unfälle haben sich laut Polizeipressesprecher Sebastian Held am Hirschberger Weg auf der HSK-Seite bis Ende Juni ereignet. „Neben sieben Pkw-Unfällen war darunter ein schwer verletzter Motorradfahrer.“ Der tödliche Verkehrsunfall taucht noch nicht in der Statistik auf.
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Auf der Seite des Kreis Soest gab es laut Pressesprecher Holger Rehbock von der HSK-Kreisgrenze bis Hirschberg in diesem Jahr noch keinen Unfall, bei dem sich ein Kradfahrer verletzte. „2019 gab es einen tödlichen Pkw-Unfall und einen verletzten Motorradfahrer.“ Er weiß, wie beliebt die Strecke bei Motorradfahrern ist und ihm ist klar, dass sich Geschwindigkeitskontrollen schnell herumsprechen. „Aber wir haben die Motorradfahrer im Blick.“
Auch über Aufklärungsarbeit versuche man sie zu erreichen, wie Held betonte. Dabei seien die Ziele klar: „Bereitet euch auf die Saison vor, fahrt nicht zu schnell, verändert nichts am Motorrad, seid vorsichtig!“ Das könne jedoch nichts fruchten, wenn man nicht über die Kreisgrenzen hinaus gucke, so Held. „Wir erreichen mit unseren Appellen nur die Motorradfahrer, die im HSK leben.“ Daher werde die Polizei versuchen ihre Kampagnen ab Herbst weiter zu streuen, „nach ganz Südwestfalen und bis ins Gebiet des Polizeipräsidiums Dortmund.“
Verkehrskontrollen am Sonntag
Am Sonntag hatten die Beamten im Westkreis des HSK auf beliebten Motorradstrecken verstärkt kontrolliert: Ein Hauptaugenmerk lag auf der Geschwindigkeit. Am Hirschberger Weg, am Sorpesee, im „Alten Feld“ und auf dem Ochsenkopf wurden zu verschiedenen Zeiten die Kontrollstellen aufgebaut. Neben der Geschwindigkeit wurde bei den Motorradfahrern auch der technische Zustand ihrer Maschinen überprüft.
Knapp 100 Motorradfahrer wurden am Sonntag so kontrolliert. 46 von Ihnen fielen mit zu hohen Geschwindigkeiten auf. Drei davon müssen mit einem Fahrverbot rechnen.
Bei einem Motorrad war der technische Zustand nicht in Ordnung. „Nach wie vor ist die Geschwindigkeit der entscheidende Faktor bei einem Verkehrsunfall“, schreibt Pressesprecher Sebastian Held. „Sie alleine entscheidet welche Folgen er hat. Deswegen werden wir weiterhin kontrollieren und konsequent Verstöße ahnden.“