Bestwig. Im Möbel-Markt Bestwig schätzt man sich glücklich über das Corona-Geschäft. Grund zur Klage gibt es aktuell nicht.
Trotz der Corona-Krise gibt es im Möbel-Markt Bestwig (MMB) keinen Grund zur Klage. Ganz im Gegenteil. Geschäftsführerin Derya Eroglu und der ehemalige geschäftsführende Gesellschafter und Marketingverantwortlicher Josef Klauke gehen sogar noch einen ganzen Schritt weiter: „Im Prinzip müssten wir hier vor Freude und Dankbarkeit auf allen Fingern pfeifen“, sagen sie.
Sagenhafter Jahresauftakt
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Allerdings waren in den Anfängen der Krise auch im MMB die Sorgen groß. Dabei hatte das Jahr doch so gut begonnen. Die Eröffnung der Autobahn bescherte dem Möbelhaus einen „sagenhaften Januar und Februar“, wie Klauke sagt. „An uns führt kein Weg vorbei, auch nicht mit der neuen A46“, hatte das Unternehmen damals geworben und sollte wohl Recht behalten. Der Wegfall des Staus auf der B7 habe viele neue Kunden beschert, sagt Derya Eroglu. Und ausgerechnet als es so richtig gut lief, kam Corona und brachte erhebliche Einbußen mit sich. Nach den Monaten März und April seien die positiven Effekte vom Jahresanfang zunichte gewesen, blickt sie zurück.
Zwar waren die MMB-Büros auch nach der verordneten Corona-Schließung ab dem 19. März regelmäßig besetzt und auch die Dispo und die Auslieferung konnte weitergehen. Weil die Verkaufsräume von Kunden nicht betreten werden durften, hatte der Lockdown aber auch bei MMB Kurzarbeit für die Hälfte des Verkaufsteams zur Folge.
Wiedereröffnung am 20. April
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Derya Eroglu erinnert sich noch genau an das Wochenende vor dem 20. April - jenem Tag, an dem in NRW die Einrichtungshäuser wieder öffnen durften. „Ich habe die Ausstellung mit Plakaten und Hinweisschildern quasi gepflastert“, sagt sie und lacht. Da waren die schützenden Plexiglasscheiben für die Beraterplätze längst bestellt.
„Man musste an so viele Dinge denken“, erinnert sie sich. Schließlich habe man nicht Gefahr laufen wollen, auf Anweisung des Ordnungsamtes wieder schließen zu müssen, weil etwas fehle oder falsch sei. War es nicht! Seit jenem Tag ist der Möbel-Markt Bestwig unter Einhaltung sämtlicher Hygienevorschriften wieder geöffnet. Die anfängliche Unsicherheit der Kunden habe sich schnell gelegt. Es läuft wieder gut im Möbel-Markt. „Etwa eine Woche später ging es wieder richtig los“, sagt Josef Klauke.
Küchen sind gefragt
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Vor allem Küchen seien schwer gefragt im Moment. „Das Küchengeschäft ist bei uns ohnehin seit jeher sehr stark, aber in der Corona-Zeit hat sich die Nachfrage noch einmal deutlich gesteigert“, so Derya Eroglu. „Und Polstermöbel laufen sehr gut“, ergänzt sie. „Die Leute haben ihren Urlaub gegen Möbel eingetauscht“, sagt Klauke - wohlweislich, dass das in vielen anderen Regionen völlig anders aussieht. „Hier im Sauerland geht es vielen noch gut“, weiß Josef Klauke, der dem Unternehmen immer noch beratend zur Seite steht. Das sehe etwa im Ruhrgebiet schon wieder völlig anders aus. Das Küchengeschäft läuft trotz oder gerade wegen Corona aktuell sogar so gut, dass MMB-Geschäftsführerin Derya Eroglu dazu rät, einen Beratungstermin zu vereinbaren. „Spontan kann das im Moment echt schwierig werden.“
Eroglu und Klauke sind vor allem auch deshalb dankbar, weil sie sehr genau wissen, wie hart die Krise auch ihr Haus hätte treffen können. Dazu müsse man sich nur andere Branchen oder Möbelhäuser in anderen Regionen anschauen, sagt Klauke. Die beiden wissen aber auch: Im schlimmsten Fall kann das dicke Ende noch kommen. „Corona ist noch nicht vorbei“, sagt Derya Eroglu.