Schmallenberg. Der Einfluss der Corona-Krise auf seine Musik, was ihn bewegt und wann er wieder auf der Bühne steht: Country-Legende Tom Astor im Gespräch.
Seine Zuhause ist die Bühne, seine Leidenschaft die Country-Musik, sein Sound unverkennbar: Tom Astor. Jetzt hat der Schmallenberger Musikstar eine neue CD rausgebracht: „Live am Nürburgring“. Ein Zusammenschnitt der Festival-Konzerte aus den Jahren 2018 und 2019. „Ich wollte die CD schon immer rausbringen“, sagt Astor: „Und jetzt war auch noch der passende Zeitpunkt.“
Denn Veranstaltungen, Konzerte, Auftritte, all das fällt momentan der Corona-Pandemie zum Opfer. Eine schwere Zeit für Musiker, aber genauso für die Fans: „Und so kann ich meinen Fans wenigstens ein bisschen Musik, ein bisschen Stimmung nach Hause bringen.“ Ein bisschen sei es das „Best of“ der Nürburgring-Jahre 2018 und 2019, sagt Astor: „Die Leute fragen nach den Titeln.“ „Junger Adler“ ist dabei, genauso wie „Hallo, guten Morgen Deutschland“ oder „14 Tage, 14 Nächte“.
Letzter Auftritt liegt Monate zurück
Astors letzter Auftritt liegt inzwischen mehr als vier Monate zurück. Am 8./9. März stand er in Dresden auf der Bühne: „Das war jetzt schon eine harte Zeit. Persönlich, aber natürlich auch wirtschaftlich.“ Open-Air-Konzerte, große Treffen, alles sei von 100 auf 0 heruntergefahren worden. Er selber habe die Zeit mit Dingen verbracht, die zuvor liegen geblieben seien, sagt der Schmallenberger.
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Ein neues Album sei in Planung, an einigen Liedern habe er in den vergangenen Corona-Wochen und -Monaten gefeilt. Manche Idee verfeinert, andere wieder weggeworfen. So eine Corona-Zeit, die biete sich durchaus an, um kreativ zu werden, sagt Astor. Zeit, Ruhe, wenig Ablenkung, das sei hilfreich.
Auf der anderen Seite fehle es aber auch an Eingebungen und Einflüssen und an der entsprechenden Stimmung: „Ich war durch viele Nachrichten, die ich bekommen habe, aber auch durch das, was man aus den Nachrichten erfährt, wirklich bedrückt.“
Zumindest ein kleines Zeichen mit neuem Album
Er habe ein Herz für die Betroffenen - die, die um ihre Arbeit bangen, denen es gesundheitlich schlecht geht, die unter der Krise leiden: „Und so etwas nimmt auch Einfluss auf die Texte, dagegen kann und will man sich gar nicht wehren.“ Das sei bei der Musik einfach so, es falle ihm aktuell schwer, fröhlich und lustig zu sein.
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Das Live am Nürburgring-Album sei jetzt zumindest ein kleines Zeichen zum richtigen Zeitpunkt. Aufgenommen in einer ganz anderen Situation, in der die Corona-Pandemie noch unvorstellbar gewesen sei: „Ich bin der einzige Künstler, der in diesem Jahr zum 35. Mal infolge am Nürburgring aufgetreten wäre.“ Der Truck Grandprix, geplant für den 19. Juli, fällt aus: „Dann eben im nächsten Jahr vom 16. bis 18. Juli.“
Nächstes Konzert am 22. August
Astor habe viel erlebt, viele Krisen mitgemacht, aber so etwas noch nicht: „Es geht ja nicht nur uns Künstlern schlecht, sondern auch denen, die dadran hängen. Techniker, Agenturen, Busfahrer, Rowdys.“ Eine Situation „am Limit“, sagt Astor. Doch sein nächster Auftritt stehe, soll sogar nach Plan stattfinden: Ein Open-Air-Konzert am 22. August in Neuruppin.
Er freue sich drauf, wenn es endlich wieder auf die Bühne gehe: „Denn wenn das Publikum fehlt, dann fällt einiges weg.“ Mit seinem neuen Album will Astor wenigstens ein wenig Live-Atmosphäre vermitteln. Bis es dann hoffentlich bald wieder auf die großen Bühnen geht.
Live am Nürburgring: Die CD
Die Titel:
1. Take it easy - Nimm’s leicht,
2. Wir woll’n leben solange wir leben,
3. 14 Tage, 14 Nächte,
4. Damit es so bleibt,
5. Freunde,
6. Irgendwie wird’s schon gehen,
7. Mit voller Kraft voraus,
8. Trucker Medley,
9. Brave Rebellen,
10. Hallo, guten Morgen Deutschland,
11. Junger Adler,
12. Auf Wiederseh’n, Good Bye
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