Freienohl. Die Turnhalle in Freienohl brennt ab, der Stadtrat Meschede entscheidet sich gegen eine Erweiterung. Beginnt diese Debatte von vorn?

Nimmt die Debatte um eine größere Turnhalle für Freienohl nach 15 Jahren wieder Fahrt auf? Damals war das Gebäude an der Konrad-Adenauer-Schule abgebrannt. Um den Wiederaufbau wurde im Stadtrat Meschede erbittert gestritten: Sollte sie in denselben bisherigen Maßen saniert oder aber erweitert werden, was teurer gewesen wäre, allerdings mehr Möglichkeiten für die sportliche Nutzung ergeben hätte? Unter anderem der TuRa Freienohl hatte sich damals für diese Variante eingesetzt - am Ende vergeblich. Jetzt gibt es neue Argumente.

Städtisches Grundstück

Das Institut für kooperative Planung und Sportentwicklung - es berät Kommunen - hat in einer Stellungnahme zum Sportentwicklungskonzept in der Stadt Meschede den Bedarf „einer angemessenen Sporthalle oder einer Erweiterung der Sporthalle für Freienohl“ befürwortet. Dass solche Pläne auf dem städtischem Grundstück umsetzbar wären, hatte der TuRa Freienohl seinerzeit mehrfach betont. Das gilt auch heute noch grundsätzlich.

Wiederaufgebaut, aber nicht erweitert: Die Turnhalle an der Konrad-Adenauer-Schule in Freienohl.
Wiederaufgebaut, aber nicht erweitert: Die Turnhalle an der Konrad-Adenauer-Schule in Freienohl. © Stefan Pieper

Anlass eines möglicherweise neuen Vorstoßes: Bundes- und Landesregierung planen ein Investitionsprogramm, bei dem der bislang geforderte Eigenanteil der Kommune in Höhe von zehn Prozent der Baukosten ebenfalls übernommen werden soll.

Darauf reagiert hat bereits die Initiative „Meschede braucht Zukunft“, die mit einem Vertreter im Stadtrat sitzt: Sie erwarte nunmehr, dass umgehend mit dem Plan einer Errichtung einer angemessenen Sporthalle im westlichen Stadtgebiet begonnen werde, heißt es in einer Stellungnahme.

Bei der Stadt Meschede ist die Reaktion darauf zurückhaltend: Eine solche Sporthalle sei zum jetzigen Zeitpunkt kein Thema in den politischen Beratungen und könne es auch noch nicht sein, erklärte Pressesprecher Jörg Fröhling. Das Sportentwicklungskonzept sei in der Sitzung des Ausschusses für Generationen, Bildung, Freizeit und Soziales vom Institut für kooperative Planung und Sportentwicklung vorgestellt worden; die Ausschussmitglieder und später die Ratsmitglieder hätten dieses Konzept zunächst zur Kenntnis genommen.

Empfehlungen berücksichtigen

Die Empfehlungen des Konzeptes sollten aber bei künftigen Entscheidungen Berücksichtigung finden. Fröhling: „Sofern die Stadt Meschede Mittel für Maßnahmen bereitstellen muss, müssen die Mitglieder des Stadtrates dies in den Haushaltsplanberatungen, unter Berücksichtigung und Einhaltung des derzeitig von der Kommunalaufsicht des Hochsauerlandkreises genehmigten Haushaltssicherungskonzeptes und nach den Regelungen der Gemeindeordnung vorgeschriebenen Haushaltsausgleichs beschließen. Es ist also Sache der Ratsmitglieder, solche Projekte zu beschließen.“

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Allerdings, betonte der Pressesprecher: In der Ausschusssitzung habe auch der Vorsitzende des Stadtsportverbandes, Arnold Kotthoff, unterstrichen, dass die heimischen Sportvereine an der Sportentwicklungsplanung beteiligt werden wollen – was auch von allen Ausschussmitgliedern begrüßt worden sei. Zunächst sei daher eine Sportentwicklungsplanung unter Einschluss aller Beteiligten nötig, bevor über konkrete Projekte und deren Umsetzung gesprochen werden könne.

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Bei Sanierungsarbeiten an der Dachhaut war die Turnhalle der Konrad-Adenauer-Hauptschule am 15. September 2005 in Flammen aufgegangen.

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Der Schaden wurde auf knapp 600.000 Euro beziffert.

Eine Erweiterung der Halle war von der Stadt Meschede auf 1,5 Millionen Euro beziffert und als nicht finanzierbar abgelehnt worden.