Westfeld. In Westfeld tauchen vermehrt Schwarzstörche auf. Warum die Vögel als Unglücksbringer gelten und was man bei einer Begegnung beachten sollte.

Einen Überraschungsgast trifft Annette Albers aus Westfeld in den vergangenen Tagen immer wieder in ihrem Garten. Denn in Westfeld sind vermehrt Schwarzstörche, die als selten und äußerst scheu gelten, unterwegs. „Wo genau die Schwarzstörche ihr Nest haben, das wissen wir nicht genau“, sagt Annette Albers: „Aber jeden Morgen und jeden Abend kommt ein Schwarzstorch in die Nähe unseres Gartens, setzt sich auf den Strommasten und beobachtet von oben sein Umfeld.“

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Schwarzstörche gelten als Gegenspieler zum bekannten und weitverbreiteten Weißstorch, Mythen ranken sich sogar darum, dass der Schwarzstorch Unglück bringe. Während der Weißstorch durchaus in Menschennähe auftaucht, gilt eine Begegnung mit einem Schwarzstorch als deutlich seltener.

Etwa 20 Brutpaare in der Region

„Seit Anfang der 1980er Jahre taucht der Schwarzstorch wieder vermehrt im Sauerland auf“, sagt Werner Schubert als wissenschaftlicher Leiter der biologischen Station HSK. Aktuell schätze er die Population auf etwa 20 Brutpaare in der Region.

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Wenn man den Schwarzstorch in Ruhe lasse, dann fühle er sich im Sauerland aufgrund der dichten Wälder und Fließgewässer durchaus wohl. Er ernähre sich von Amphibien und zum Beispiel Nacktschnecken, errichtet seinen Horst in großen Bäumen - am liebsten in heimischen Buchen, in seltenen Fällen auch Fichten.

Besonders geschützte Tierart

Weil der Schwarzstorch als besonders geschützte Tierart gelte, solle man sich dem Brutstandort nicht mehr als 300 Meter nähern: „Er ist sehr empfindlich.“ Im Falle des Westfelder Storches vermutet Schubert, dass sich der Schwarzstorch auf dem Strommasten niederlässt, während er sich auf dem Weg zwischen Horst und Futtersuche befindet: „Die Gebiete, in denen die Schwarzstorche ihr Futter suchen, können schon mal 30, 40 oder 50 Quadratkilometer groß sein.“