Sorpetal. Welches Tier tötete die drei Schafe im Sorpetal? Es folgte kein weiterer Hinweis, doch die Sache scheint klar.
Das Thema Wolf kommt in Schmallenberg nicht zur Ruhe, nachdem am 11. April drei Schafe gerissen worden waren und eine Wildkamera am 13. April ein Tier aufnahm, dass möglicherweise der Wolf sein könnte. Auch Wilhelm Deitermann, Pressesprecher des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), kann sich vorstellen, dass es sich um einen durchziehenden Wolf gehandelt hat. Er sagt aber auch: „Es lässt sich letztlich nicht beweisen.“
Keine DNA-Spur aus dem Sorpetal vorhanden
Da der Riss mitten in den Corona-Lockdown fiel, hatten die Schafe nicht schnell genug von einem Wolfsberater untersucht werden können. Eine DNA-Spur, die hätte zeigen können, dass es tatsächlich ein Wolf war, gab es damit nicht. Die Probe muss innerherhalb weniger Stunde genommen werden.
Der Wolf habe seine Daseinsberechtigung, betonte die betroffene Schafhalterin. „Aber ich wünsche mir einfach Klarheit.“ In den sozialen Medien wurde der Bericht unserer Zeitung heftig diskutiert. Für sie seien die Rissspuren eindeutig gewesen, so die Tierhalterin. Andere Nutzer meinten auf der Wildkamera nur einen Hund gesehen oder sogar einen großen Fuchs wiedererkannt zu haben.
Fuchs, Wolf oder Hund?
Was es letztlich war, ist nicht herauszufinden, betont Wilhelm Deitermann. „Ich habe keine weitergehenden Informationen.“ Doch auch das LANUV wertet die Indizien immerhin als so genannten C3-Nachweis, einen unbestätigten Hinweis. Der Grund: Es gibt keine DNA-Spur und auch das Kamerabild ist zu unscharf, um sicher einen Wolf zu bestimmen. Allerdings schließt Deitermann aus, dass ein Fuchs für den Tod der Schafe verantwortlich ist. „Der kann so große Tiere nicht jagen.“ Dagegen sei ein Hunderiss theoretisch weiterhin möglich. „Es sieht nach Wolf aus, aber ich kann es nicht beweisen.“ Wichtig für alle Betroffenen sei, „dass sie für den Verlust vom Land finanziell entschädigt werden.“ Das gelte eben auch für C3-Nachweise.
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Durchziehender Wolf ist möglich
Es sei nämlich durchaus möglich, dass es sich um einen durchziehenden Wolfes gehandelt habe, erklärt der Pressesprecher. „Vom Zeitpunkt würde das passen. Die Jungtiere verlassen meist im Winter ihr Rudel, wenn die Wölfin wieder läufig wird.“ Etwa ein halbes Jahr könne es dauern, bis sich die Tiere irgendwo niederlassen und dabei legten sie auch weite Strecken zurück. „Da es aber keine weiteren Sichtungen gab, gehe ich davon aus, dass der Wolf das Schmallenberger Sauerland wieder verlassen hat. Solche durchziehenden Wölfe wird es immer mal wieder geben.“ Das sei nichts Außergewöhnliches. „Und wenn sich irgendwann ein Wolf im Sauerland niederlässt, wird es schnell sehr viel mehr Hinweise geben.“ Und die sollten dann auch über die Wolfsberater ans LANUV gemeldet werden.