Bad Fredeburg/Berghausen. Sieben Verletzte, zwei davon schwer. Der Unfall bei Bad Fredeburg im vergangenen Jahr sorgte für Aufsehen und landete jetzt vor Gericht.
Schon damals hatte der Unfall für Aufruhr und Erschrecken gesorgt. Ein verunfallter Pkw, sieben verletzte Personen - vier saßen teilweise nicht-angeschnallt auf der Rückbank des nigelnagelneuen Seat Leon, ein Mädchen saß im Kofferraum. Ihr Ziel: Eine Abifeier im benachbarten Berghausen. Kürzlich landete der Fall vor Gericht. Mit einem erneuten glimpflichen Ausgang für den Unfallverursacher, wie Richter Ralf Fischer klarstellte: „Denn dieser Unfall hätte durchaus auch tödlich enden können.“ Was war passiert?
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Fünf junge Frauen und ein junger Mann treffen sich in Oberberndorf zum „Vorbrennen“, ihr späteres Ziel ist die Abifeier im benachbarten Berghausen. Auf die Frage, wie man dort hinkommen könne, zückt eine der jungen Frauen ihr Handy und kontaktiert einen Freund.
Unfall nach 300 Metern
„Ich konnte an dem Abend noch fahren, hatte am nächsten Tag Spätschicht, davor trinke ich nichts“, wie der Freund vor dem Amtsgericht angab. Er willigt ein, wies die Gruppe aber noch daraufhin, dass sie zu viele seien, er aber problemlos zweimal fahren könne.
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Am Ende saßen doch alle zusammen im Auto. Er als Fahrer, der zweite junge Mann auf dem Beifahrersitz, vier Damen auf der Rückbank, eine im Kofferraum. Nach knapp 300 Metern, die Fete insgesamt nur einen Kilometer entfernt, kommt der Fahrer von der Fahrbahn ab, rutscht in die Bankette - vermutlich, weil er einem entgegenkommenden Fahrzeug ausweichen wollte.
Zufall, dass es keine Toten gab
Der Wagen touchiert einen Baumstumpf, überschlägt sich, trifft einen Strommasten und bleibt am Ende auf dem Dach liegen. Das Ergebnis: Sieben Verletzte, zwei davon schwer, 20.000 Euro Schaden, 14 Rettungsfahrzeuge vor Ort. „Ich wollte damals kein Spielverderber sein und die Leute im kalten Regen stehen lassen“, so der junge Fahrer vor Gericht. Das letzte was er vom Unfall wisse? „Wie die Steine in den Radkasten geschlagen haben.“
„Das war Zufall, dass es keine Toten gab“, nahm sich Richter Fischer nicht nur den Fahrer, sondern auch die Mitfahrer und Zeugen zur Brust: „Vor 30 Jahren wäre aus diesem Auto niemand lebend rausgekommen.“
Absolute Lebensgefahr
Dass im Sauerland schon einmal mehr Leute in einem Auto mitgenommen würden, als erlaubt, gehe vielleicht 1000 Mal gut, so Fischer: „Aber bei ihnen war es dann das 1001 Mal. Das war halbjugendlicher Leichtsinn, aber ich muss ihnen wie auch allen Zeugen den gleichen Vorwurf machen. Das geht gar nicht, da bestand absolute Lebensgefahr.“
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Zwei Zeuginnen litten noch immer unter den Folgen des Unfalls, aber auch der Unfallverursacher zeigte von Beginn an Reue: „Ich war danach selber total von der Spur.“ Dass er noch unter deutlichem Einfluss des Unfalls stand, erkannte die Staatsanwaltschaft ebenso wie Fischer als vorsitzender Richter.
Keine Vorbelastung beim Verursacher
Zudem gebe es keine Vorbelastungen, weshalb auf ihn nun 40 Tagessätze a 70 Euro warten. Auf ein von der Staatsanwaltschaft ausgesprochenes Fahrverbotsurteil verzichtete Fischer: „Das ist eine Ausnahme, weil sie einsichtig sind.“