Meschede. Die Kommunen Meschede, Schmallenberg und Bestwig müssen sich hinter Eslohe nicht verstecken, wenn es um die Seniorenfreundlichkeit geht.

Die Bestnote für die Seniorenfreundlichkeit ging beim Heimat-Check unserer Zeitung zwar an die Gemeinde Eslohe. Allerdings können sich auch die Noten für Meschede, Schmallenberg und Bestwig durchaus sehen lassen.

Meschede

Auch in Meschede erreicht die Seniorenarbeit gute Noten – kein Wunder, meint Manfred Breider, Vorsitzender des Seniorenbeirates. „Es gibt hier so viele Institutionen, die sich gezielt mit Seniorenarbeit beschäftigen.“ Seine eigene Liste umfasst dafür 42 Adressen: „Meschede ist richtig gut strukturiert, was diese Dinge angeht.“ Das gelte sowohl für die Kernstadt als auch für die Ortsteile. Seniorenarbeit falle im ländlichen Raum leichter als in Großstädten - alles sei viel persönlicher: „Man kennt sich, zu Veranstaltungen kommt man nie als Fremder hin.“

Auch interessant

Einsamkeit oder Vereinsamung seien hier kein gesellschaftliches Thema - „es sei denn, man möchte eben ganz bewusst seine Ruhe haben“. Angebote für Ältere gebe es genug, „man muss sie nur annehmen“. Der große Vorteil seien funktionierende Nachbarschaften. Breider schmunzelt ein wenig dabei: „Sie können bei uns nicht unbeobachtet bleiben!“ Diese funktionierenden Nachbarschaften hätten sich auch in der Coronakrise bewährt, als Jüngere für Ältere zum Beispiel die Einkäufe miterledigt haben. Die Arbeit des Mescheder Seniorenbeirates ruht seit Beginn der Krise: „Sobald wir wieder dürfen, werden unsere Vorträge für Senioren fortgesetzt.“

Schmallenberg

Anne Brüggemann von der Schmallenberger Caritas hält die Note (2,51) für gerechtfertigt. „Ja, das kommt schon hin, so hätte ich die Seniorenfreundlichkeit hier auch eingeschätzt.“ Denn in Schmallenberg werde auf das Wohl aller Generationen, und damit auch auf das Wohl der Ältesten, großer Wert gelegt, sagt Brüggemann: „Wenn ich zum Beispiel an die Geschäfte denke, dann sehe ich, dass die alle barrierefrei sind und problemlos mit einem Rollator besucht werden können.“

Auch interessant

Auch beim Einkaufen in Corona-Zeiten sei die Einkaufswagenpflicht für Senioren mit Rollator aufgehoben worden, so Brüggemann: „Das kenne ich aus keiner anderen Stadt. Hier gibt es einen großen Zusammenhalt zwischen den Generationen.“ Lediglich das Kopfsteinpflaster mache dem ein oder anderen, der schlechter zu Fuß sei, zu schaffen: „Aber das gehört zum Stadtbild, das ist schon in Ordnung.“

Bestwig

Wie in vielen anderen Kommunen bieten auch in der Gemeinde Bestwig vor allem die Caritas-Konferenzen in den einzelnen Orten viele Aktionen für die Senioren an. Und die werden in der Regel auch sehr gut angenommen, sagt Marianne Klauke als Vorsitzende der Caritas-Konferenz Velmede.

Auch interessant

Seien es Bildernachmittage, Fahrten oder einfach nur Kaffeetrinken - die Stimmung dabei sei stets gut. Geklagt werde wenig. Wenn überhaupt, dann gehe es höchstens mal um die Einkaufsmöglichkeiten, die mit steigendem Alter und eingeschränkter Mobilität mehr und mehr zur Herausforderung würden. Eine Gesamtnote von 2,55 für die Seniorenfreundlichkeit der Gemeinde Bestwig hält sie für gerechtfertigt. Unterm Strich laufe es ganz gut. Fakt sei aber auch: Ohne das enorme ehrenamtliche Engagement in vielen Bereichen sei ein solch üppiges Senioren-Angebot nicht aufrecht zu erhalten.

Auch interessant

Es seien ja keineswegs nur die Caritas-Konferenzen, die sich engagieren, sagt Klauke und nennt beispielhaft auch die Katholische Frauengemeinschaft und die Schützenvereine. Sie könne nur immer wieder aufrufen, sich ehrenamtlich zu beteiligen. „Je mehr Menschen bereits sind, sich zu engagieren, desto größer kann am Ende das Angebot sein.“

Was die Ehrenamtler aus Eslohe zu ihrer Bestnote sagen, lesen sie hier.