Bestwig. Die Bestwiger CDU wird bei der Kommunalwahl im September einige neue Gesichter ins Rennen schicken. Die Vorbereitungen laufen.
Die Bestwiger Christdemokraten setzen bei der Kommunalwahl auf eine Mischung aus Erfahrung und frischem Wind: Sie werden im September neun erfahrene Ratsmitglieder und fünf Neulinge als Kandidaten für die einzelnen Wahlbezirke ins Rennen schicken.
Mehr Einigkeit und Harmonie als bei der Aufstellungsversammlung im großen Saal des Bestwiger Rathauses ist schwer möglich. Sämtliche Wahlen endeten mit einstimmigen Ergebnissen. Entsprechend erhielt auch Ralf Péus ein eindeutiges Votum: Mit 100 Prozent der Stimmen wählte ihn die Mitgliederversammlung des CDU-Gemeindeverbands Bestwig zum Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl am 13. September. „Das ist ein Ergebnis mit dem ich ganz gut leben kann“, witzelte Péus im Anschluss.
„Ich bleibe 19 Jahre“
Bereits im Oktober hatte Péus gegenüber unserer Zeitung angekündigt, bei der Kommunalwahl für eine weitere Amtsperiode kandidieren zu wollen. Damals - wie auch in seiner Rede bei der Versammlung - erinnerte er an ein altes Versprechen. Bei einer Podiumsdiskussion vor seiner ersten Wahl im Jahr 2005 sei er von der SPD gefragt worden, wie lange er denn jetzt an der Gemeindespitze bleiben werde – seinerzeit ein Seitenhieb auf seinen Vorgänger Christof Sommer, der, obwohl er erst ein Jahr zuvor gewählt worden war, nach Lippstadt wechselte. Ralf Péus hatte damals selbstbewusst geantwortet: „Ich bleibe 19 Jahre.“ Dieses Versprechen würde sich, ein erneuter Wahlsieg vorausgesetzt, in der nächsten Amtszeit erfüllen.
Das allein sei aber aber nicht seine Motivation für eine erneute Kandidatur. Vielmehr habe ihm das Amt des Bürgermeisters zu jeder Zeit viel Spaß gemacht, er sei weiter hoch motiviert und habe sich selbst noch einige Ziele für die nächsten Jahre gesetzt. Zudem glaube er, sagen zu können, dass sich die Gemeinde in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt habe, gleichzeitig unter geänderten Rahmenbedingungen aber auch noch deutliches Entwicklungspotenzial bestehe, so Péus bei der Versammlung.
Ziele und Herausforderungen
Zu den Zielen und Herausforderungen der Zukunft zähle unter anderem die Schulsituation. „Auch wenn der Bestand unserer drei Grundschulen mittelfristig gesichert ist, dürfen wir nicht die Augen davor verschließen, dass wir demnächst kein Schulangebot der Sekundarstufe I mehr in eigener Trägerschaft haben werden, so der Bürgermeister.
Aufgabe werde es also sein, das Schulzentrum, in das ebenso wie in die Grundschulgebäude in den letzten Jahren viel Geld investiert worden sei, auch weiterhin bestmöglich mit anderen schulischen Angeboten zu bespielen. Der Umzug der Bildungsakademie für Therapieberufe sei da nur ein erster Schritt. Weitere müssten folgen, um auch weiterhin einen attraktiven Schulstandort in der Gemeinde zu haben. Viel Geld werde in den nächsten Jahren zudem in die Feuerwehrhäuser investiert.
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„Um- und Anbauten, teilweise auch Neubauten werden unvermeidbar sein“, so Péus. Und auch das Thema Sportstätten müsse in der nächsten Zeit intensiv angepackt werden, indem das Sportstättenkonzept unter den Gesichtspunkten demographisch bedingter neuer Rahmenbedingungen und eines gewissen Sanierungsstaus fortgeschrieben werde, so Péus vor den 40 Mitglieder bei der CDU-Gemeindeverbandsversammlung.
Noch kein Wahlprogramm
Um Inhalte oder ein konkretes Wahlprogramm sei es bei der Versammlung noch nicht gegangen, wie Ulrike Mikitta, Schriftführerin des CDU-Gemeindeverbandes auf Nachfrage bestätigte. Das werde zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Fest stehe aber bereits: Wegen der Corona-Pandemie werde der Wahlkampf in diesem Jahr deutlich anders erfolgen müssen als in der Vergangenheit. Wegen der nach wie vor bestehenden Kontaktbeschränkungen setze die CDU hier verstärkt auf die sozialen Netzwerke wie Instagram und Facebook und auch auf Flyer.
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Es werde mit dem gebotenen Abstand sicherlich auch persönliche Ansprachen geben, sagt Mikitta. „Stand heute sind allerdings zum Beispiel keine Info-Stände vor den Supermärkten geplant“, sagt sie. Bei weiteren Lockerungen sei aber denkbar, dass man sich hier kurzfristig noch einmal anders entscheiden werde. Wie für alle anderen Parteien wird der Wahlkampf vor allem auch für die neuen Kandidaten in den einzelnen Wahlbezirken eine echte Herausforderung, wenn es darum geht, sich bekannt zu machen. Mit Schützenfesten und anderen öffentlichen Feierlichkeiten fallen wegen der Corona-Krise wichtige Plattformen weg.
Ungeduld wächst
Geplant war die Aufstellungsversammlung der CDU bereits für Ende März. Wegen der Corona-Lage hatte die Zusammenkunft verschoben werden müssen. „Zuletzt hat man gemerkt, dass die Ungeduld und die Lust auf den Wahlkampf wächst“, sagt Ralf Péus. Es sei gut, dass es nun endlich losgehe.
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Grundsätzlich sieht sich die CDU gut aufgestellt für den Wahlkampf und auch für die Kommunalwahl selbst, sagt Ulrike Mikitta. Viele neue Gesichter werden im September für die Christdemokraten in den einzelnen Wahlbezirken ins Rennen gehen. Außerdem stehen mit Eva Wiese, Leonie Bracht, Britta Blanke und Nadine Kretschmer vier junge Frauen auf vorderen Listenplätzen.
Antreten werden in den einzelnen Wahlbezirken folgende Kandidaten:
Nuttlar: Markus Sommer und Barbara Besse (neu)
Ostwig: Alexander Brockhoff (neu) und Holger Deutschbein
Bestwig: Martin Kettner und Christian Hegener (neu)
Velmede: Burkhard Hogrebe, Johannes Meschede (neu), Peter Eikeler, Martin Bracht
Andreasberg: Ulrike Mikitta
Ramsbeck: Paul Schüttler, Thomas Heimes
Heringhausen: Bruno Kaminski (neu)
Als Kandidat für den Kreistag wird Martin Bracht antreten. Sein persönlicher Vertreter ist Alexander Brockhoff. Die Altersspanne der Kandidaten liegt laut CDU zwischen 30 und 61 Jahren.