Meschede. Die Lücke bei der Kinderbetreuung in Meschede soll jetzt geschlossen werden: Entsteht dafür im Norden oder im Süden eine neue Kindertagesstätte?

Eine wegweisende Entscheidung für die weitere Kinderbetreuung in Meschede wird am Donnerstag im Kreisjugendhilfeausschuss getroffen. Dort soll abschließend beraten werden, wo in der Kernstadt von Meschede eine neue Kindertagesstätte entstehen soll. Überraschend ist dabei ein zweiter möglicher Standort aufgetaucht.

Arbeiterwohlfahrt plant mit Betonwerk-Grundstück

Aktuell fehlen, wie berichtet, rund 30 Kita-Plätze in Meschede. Dieses Betreuungsproblem soll in der Stadt durch einen Neubau gelöst werden. Die neue Kita soll bereits im August 2021 in Betrieb gehen.

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Bislang hatte sich die Arbeiterwohlfahrt darum beworben, die neue Kita in Meschede bauen zu können. Sie plant, wie berichtet, die Umsetzung in dem neu entstehenden Baugebiet im Bereich des ehemaligen Betonwerks/Ziegelei an der Waldstraße - mit einer Zufahrt zur Kita vom Gleiwitzer Weg aus. Die AWO Hochsauerland-Soest als möglicher Träger plant eine Kita mit bis zu sieben Gruppen.

DRK will Kita an Grundschule bauen

Formal hat der Hochsauerlandkreis für den Kita-Neubau ein so genanntes Interessenbekundungsverfahren durchgeführt, um mögliche weitere Bewerber zu finden. Und tatsächlich: Jetzt bewirbt sich auch das DRK in Meschede um die Trägerschaft einer neuen Kita. Das DRK plant demnach seinen Neubau an der Straße Am Rautenschemm - auf einem Grundstück zwischen der Grundschule Unter dem Regenbogen und der schmalen Zufahrt zum Südfriedhof. Das DRK plant eine Kita mit vier Gruppen.

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Von Ute Tolksdorf, Jürgen Kortmann, Oliver Eickhoff, Frank Selter, Alexander Lange, Christina Schröer

Stadt bevorzugt Lösung im Mescheder Norden

Die Konstellation zwischen AWO und DRK hatte es 2018 bereits schon einmal gegeben: Bei der Frage, wer die neue Kita in Berge bauen sollte, hatte sich das DRK durchgesetzt. Für Meschede ist die AWO jetzt im Vorteil, weil sie schon baureife Pläne für das ehemalige Betonwerk-Grundstück hat. Mit dem Soester Unternehmen „Materio“ gibt es schon einen Investor, die AWO würde die Kita dann mieten und betreiben.

Auch die Stadt Meschede hat sich im Vorfeld für eine Umsetzung der AWO-Pläne ausgesprochen: Im Mescheder Norden sei die Dichte an zu betreuenden Kleinkindern höher als im Mescheder Süden, durch das Baugebiet an der Ziegelei werde der Bedarf kurzfristig noch steigen. Beim DRK-Plan am Rautenschemm sieht die Stadt auch Verkehrsprobleme, weil die Zufahrt zu einer dort entstehenden Kita über den Schulparkplatz erfolgen müsste.

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Ganz kippen möchte die Stadt das DRK-Projekt aber auch nicht: Denn mittelfristig könnte sich wiederum im Süden ein zusätzlicher Bedarf an Betreuungsplätzen ergeben, wenn die ebenfalls geplanten Baugebiete am Langeloh und/oder am Krankenhausberg umgesetzt würden.

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