Meschede/Bestwig/Eslohe/Schmallenberg. Die Feiertage und gutes Wetter stehen vor der Tür. Wir haben mit vier Hotels über den Neustart und die Buchungslage gesprochen.

Die hiesigen Hoteliers haben eine lange Durststrecke hinter sich. Doch nicht nur den Gastgebern fehlten die Gäste - andersrum war die Sehnsucht mindestens genauso groß. Das beweist die hohe Nachfrage nach Übernachtungen in Meschede und Umgebung seit das Land NRW den Erlass für Hotelöffnungen erteilt hat. Doch nicht jeder Hotelier ist mit der Buchungslage bedingungslos zufrieden.

Bei Deimanns geht es am 29. Mai wieder los

 Familie Deimann in Winkhausen bei Schmallenberg.
 Familie Deimann in Winkhausen bei Schmallenberg. © Friederike Hegner

Bei Deimanns Romantik- und Wellnesshotel in Schmallenberg-Winkhausen geht der Hotelbetrieb zwar erst am 29. Mai wieder los, doch schon jetzt trudeln wieder zahlreiche Buchungen ein. „Seit der Erlass für den Neustart des Tourismus raus ist, ist das Buchungsaufkommen wieder sehr hoch“, weiß Can Schmidt, Mitarbeiter im Reservierungsservice bei Deimanns.

Die Gäste hätten natürlich noch viele Fragen zum Hygienekonzept, zeigten sich aber vor allem für die Feiertage und die Wochenenden im Juni sehr buchungsfreudig.

Welcome-Hotel am Hennesee mit Schichtsystem

Eine ganz ähnliche Wasserstandsmeldung hat Andreas Behrmann vom Welcome-Hotel am Hennesee durchgegeben. Auch dort haben sich für die kommenden Feiertage und Wochenenden bereits zahlreiche Touristen eingebucht. Im Gegensatz zu den Schmallenberger Kollegen hat Behrmann seine Hoteltüren bereits seit Montag geöffnet und wird schon am Himmelfahrt-Wochenende die erste große Bewährungsprobe unter Corona-Auflagen erleben.

Wer eine Reise an den Hennesee plant, muss sich aber nicht vor abgepacktem Frühstück auf dem Zimmer oder gravierenden Einschränkungen fürchten: Im Welcome-Hotel wird ab sofort in drei Schichten gegessen, um die Abstandsregeln im Speisesaal einhalten zu können.

Auch interessant

Sauerländer Hof wartet hoffnungsvoll auf Hotelgäste

An Platz mangelt es Walter Beckmann vom Sauerländer Hof in Wenholthausen in erster Linie nicht. Sowohl auf der Terrasse, als auch im Innenbereich stehen den Gästen auch unter Einhaltung aller Corona-Regeln zahlreiche Plätze zur Verfügung. „Der Restaurantbetrieb ist am Wochenende soweit gut angelaufen“, freut sich Beckmann. Seit Montag ist nun auch der Hotelbetrieb wieder im Gange, da sieht er jedoch noch viel Luft nach oben. „Unsere Haupt-Zielgruppe ist ja 50 plus, da wird der Faktor Zeit eine Rolle spielen, bis wieder normal verreist und gebucht wird“, sieht er einen möglichen Grund für Stornierungen und ausbleibende Buchungen in der Angst seiner Gäste.

Walter Beckmann, Inhaber vom Sauerländer Hof in Wenholthausen.
Walter Beckmann, Inhaber vom Sauerländer Hof in Wenholthausen. © Frank Selter

Bis sich der Hotelbetrieb im Sauerländer Hof wieder normalisiert, dauert es nach Einschätzung von Inhaber Walter Beckmann daher noch ein Weile. Um wieder voll durchzustarten und die acht Wochen ohne Umsatz reinholen zu können, wünscht er sich mitunter mehr Unterstützung durch die Tourismusverbände: „Die haben doch viel bessere finanzielle Möglichkeiten fürs Marketing. Da fehlt aktuell wirklich noch das Konzept.“

Auch interessant

Waldhaus Föckinghausen in Bestwig startet am Feiertag

Antonius Knippschild vom Waldhaus Föckinghausen in Bestwig geht mit Restaurant- und Hotelbetrieb ab Himmelfahrt wieder an den Start. Am vergangenen Wochenende gab es bereits einen Testlauf im Restaurant, der den Gastronom durchaus positiv gestimmt hat, und auch die Buchungen für die kommenden Wochenenden und Feiertage seien zufriedenstellend.

Antonius Knippschild.viom Waldhaus Föckinghausen.
Antonius Knippschild.viom Waldhaus Föckinghausen. © Privat

„Die Frage ist aber letztlich, wie der Standardbetrieb abseits der Feiertage läuft, ob sich das dann auch lohnt“, gibt Antonius Knippschild zu bedenken. Denn auch im Waldhaus Föckinghausen gilt, dass vorerst alle Veranstaltungen flach fallen und im Innenbereich nur 50 Prozent der eigentlichen Plätze besetzt werden dürfen. Auf der Terrasse sieht die Lage da deutlich besser aus. „Ich habe aber das Gefühl, dass die Leute sich darauf freuen, wieder zu uns zu kommen und den Zirkus mitmachen werden“, schaut er optimistisch in die Zukunft.

Worauf sich Hotelgäste einstellen müssen:

  • ein Einbahnstraßen-System in zahlreichen Hotels
  • feste Zeiten für die Mahlzeiten
  • längere Wartezeiten durch den Hygieneaufwand
  • Beachtung des bestehenden Kontaktverbots