Schmallenberg. Dank der Corona-Lockerungen darf das Fitnessstudio „Active Sports“ in Schmallenberg wieder öffnen: Was ab jetzt anders ist.

Die Zahl der Gewichte an einigen Hantelstangen sei jetzt geringer, das Tempo auf vielen Laufbändern langsamer. Bei manchen Gästen merke man schon, dass das Fitnessstudio so lange geschlossen gewesen sei, sagt Martin Heidschötter. Er ist Mitinhaber des Fitness- und Gesundheitsstudios „Active Sports“ in der Schmallenberger Bahnhofsstraße: „Einige sind natürlich aus ihrem Trainingsplan herausgekommen, müssen teilweise von vorne wieder anfangen.“ Die Freude, dass Fitnessstudios seit Montag wieder öffnen dürfen, sei aber groß - beim Personal, wie auch bei den Kunden.

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Anhand des Bauplans habe er eingezeichnet und abgemessen, welche Geräte benutzt, welche aufgrund der Corona-Schutzverordnung abgesperrt werden müssen: „Die Gäste müssen im Studio drei Meter Abstand halten, in den Kursräumen zwei Meter.“ Anfangs habe er mit einer Abstandsregel von 1,5 Metern gerechnet - „wie man es aus der Öffentlichkeit kennt.“

Von Maskenpflicht befreit

Beschweren nütze aber nichts, man nehme die Auflagen, wie sie kommen: „Die Lage ist nicht schön, aber besser, als geschlossen zu haben.“ Desinfizieren müsse man „bis zum Abwinken“, so Heidschötter. Die Geräte werden zweimal täglich durchs Personal gereinigt, zusätzlich ist jeder Studiobesucher angehalten, nach Benutzung das Gerät erneut zu desinfizieren. Nahezu jedes zweite Gerät ist mit Flatterband abgesperrt, Eingänge und Ausgänge mit Schildern gekennzeichnet. Von etwa 100 Großgeräten im „Active Sports“-Studio seien knapp 40 aktuell benutzbar. Duschen und Kabinen dürfen nicht genutzt werden: „Wir sagen den Leuten schon vorher, dass sie am besten direkt in Sportklamotten kommen sollen.“ Name, Uhrzeit und Anschrift der Besucher werden im Eingangsbereich notiert, um mögliche Infektionsketten nachzuverfolgen.

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Im Studio selber seien die Gäste aber von der Maskenpflicht befreit. Heidschötter, der auch als Physiotherapeut und Heilpraktiker arbeitet: „Ich habe es selber probiert, mit Maske zu trainieren. Das ist grenzwertig, deshalb begrüßen wir es, dass man die Masken im Studio nicht aufsetzen muss. Man bekommt mit Maske deutlich schlechter Luft.“

Entfallene Zeit als Gutschein

Persönlich gehe es ihm in der Corona-Krise schlechter als zuvor, sagt Heidschötter. Das sei klar: „Wir wurden ja direkt auf Null gestellt. Aber es geht natürlich allen Studiobetreibern, allen Leuten gleich.“

In dieser schweren Zeit komme es auf die Mitglieder an, so Heidschötter. „Als wir schließen mussten, haben natürlich auch einige der Lastschrift des Mitgliedsbeitrages widersprochen. Wir haben die dann kontaktiert und unsere Lage geschildert.“ Viele hätten Verständnis gehabt, aber nicht alle: „Wir haben uns auf das System abgestimmt, dass die zwei Monate, die wir jetzt geschlossen haben, als Gutschein an das Vertragsende angeschlossen werden, quasi hintendran gehängt werden.“

Die Mitglieder des „Active Sports“-Studios werden anhand von Hinweisschildern an die Abstandsregel der Coronaschutzverordnung erinnert.    
Die Mitglieder des „Active Sports“-Studios werden anhand von Hinweisschildern an die Abstandsregel der Coronaschutzverordnung erinnert.     © Alexander Lange

Würden alle ihr Geld auf der Stelle zurückhaben wollen, gäbe es das Studio nicht mehr - „über alle Maßnahmen informieren wir die Kunden über unsere Homepage, über Facebook und Twitter.“ Drei Trainer hätten während der Corona- und Schließungszeit auch Trainingsprogramme für Zuhause erstellt - „damit unsere Mitglieder trotz des geschlossenen Studios fit bleiben können und zumindest im Rahmen der Möglichkeiten trainieren können“, so Heidschötter.

Die Übungen seien über die eigene App des Studios veröffentlicht worden: „Einige haben sich natürlich bei uns gemeldet, mit denen waren wir die ganze Zeit in Kontakt. Von anderen hörst du nichts, so ist das eben.“ Ob die zweimonatige Schließung Folgen für die Zukunft des Studios habe? „Wir hoffen es natürlich nicht“, sagt Heidschötter: „Aber wir wissen selber ja nicht, ob die Leute wiederkommen oder sagen: Hey, wir waren jetzt zwei Monate im Wald laufen, das führen wir fort und kommen nicht wieder ins Studio.“

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Andererseits könne es auch sein, dass der ein oder andere sich über die Corona-Zeit ein paar Kilos zu viel angefuttert habe und sie jetzt wieder loswerden wolle - „alles möglich, wir warten es ab.“

Keine Gefahr der Überfüllung

Dass nur so viele Studio-Mitglieder Einlass erhalten, wie auch Geräte frei sind, ist Heidschötter bewusst: „Ich glaube die Gefahr der Überfüllung besteht bei uns nicht.“ Das Personal kontrolliere am Eingang „und wenn es dann mal voller wird, dann muss man solange draußen warten, bis eben wieder jemand herauskommt. Das ist woanders ja genauso.“

Täglich geöffnet

Das „Active Sports“-Studio versteht sich als Fitness- und Gesundheitsstudio.

Dabei geht es nicht nur um den Aufbau von Muskulatur, sondern ebenso beispielsweise um die Behandlung von Rücken- oder Gelenkproblemen.

Das Studio ist täglich zu unterschiedlichen Zeiten geöffnet.

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