Eslohe. Trotz der Erlaubnis für die Wiedereröffnung in Corona-Zeiten bleibt das Museum vorerst weiterhin geschlossen. Und das hat seine guten Gründe.
16 ehrenamtliche Mitarbeiter hat das Museum. Das Problem: Der allergrößte Teil der Mannschaft ist älter als 60 Jahre und zählt damit zur so genannten Risiko-Gruppe. Zuständig ist das ehrenamtliche Team unter anderem für die Besetzung der Kasse und für die 60- bis 90-minütigen Führungen. „Wir müssen unsere Leute schützen“, sagt Gudrun Schulte als Vorsitzende des Museumsvereins. Das sei aber nur der eine Grund, warum das Museum aktuell noch nicht wieder geöffnet wird.
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Weil die Einrichtung in erster Linie ein touristisches Ausflugsziel ist, habe man im Vorstand entschieden, das Museum erst dann wieder zu öffnen, wenn auch Hotels und Pensionen den Betrieb wieder aufnehmen dürfen. Nach aktuellem Stand der Dinge soll das der 18. Mai sein. „Vorher macht eine Öffnung für uns keinen großen Sinn“, sagt Schulte.
Vorgaben umsetzen
Ob das Museum unmittelbar parallel zu Hotels und Pensionen wieder geöffnet sein wird, ist derzeit noch fraglich. Denn auch die ehrenamtliche Museumstruppe hat im Vorfeld zunächst zahlreiche Vorgaben umzusetzen, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Sei es der Einbau eines Spuckschutzes im Kassenbereich, das Anbringen von Markierungen auf dem Boden oder die Sicherstellung der Corona-Hygienestandards. Aktuell sei man dabei, all die erforderlichen Vorgaben umzusetzen, sagt Schulte.
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Fest steht bereits: Nach einer Öffnung des Museums wird es - voraussichtlich bis zum Ende der Saison im November - keine Führungen geben. Mit Rücksicht auf die Gesundheit und die Sicherheit der Museumsmannschaft soll vorerst nur der Kassenbereich besetzt werden. „Wir wollen und müssen hier kein Risiko eingehen“, sagt Schulte und ergänzt: „Im Gegensatz zu anderen Museen - etwa dem Sauerlandmuseum in Arnsberg oder dem Sauerländer Besucherbergwerk in Ramsbeck - hängen bei uns an der Museumsöffnung keine Arbeitsplätze.“
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Dennoch trifft die Krise auch das Esloher Museum finanziell - auf der einen Seite gibt es keine Einnahmen durch Eintrittsgelder, auf der anderen Seite fallen aber laufende Kosten an, weil die riesigen Hallen weiter geheizt werden müssen, obwohl sie menschenleer sind. Was aber viel schwerer wiegt, ist laut Schulte der Ausfall der Dampftage, die Ende Mai hätten stattfinden sollen. Mit einer Besucherzahl von im Schnitt 2000 Gästen ist die Veranstaltung eine große und wichtige Einnahmequelle. Ob wenigstens die zweiten Dampftage im September stattfinden können, ist noch fraglich und hängt von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie ab.
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Weil es vorerst keine Führungen geben wird, soll künftig wieder verstärkt die Museums-Rallye zum Einsatz kommen. Dabei gilt es, Objekte im Museum zu suchen und Fragen zu beantworten. „Auf diese Art und Weise erfahren vor allem jüngere Besucher eine ganze Menge zusätzlich über unsere Ausstellung“, sagt Gudrun Schulte. Die Vorsitzende des Museumsvereins hofft mit Blick auf die nahenden Sommerferien und weiterhin geltende Reise-Einschränkungen verstärkt auf Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung. „Ich gehe davon aus, dass sich viele wieder ein bisschen mehr auf das besinnen, was vor ihrer Tür liegt, wenn sie nicht in den Urlaub fahren wollen oder können“, sagt Schulte.
- Mehr als 10.000 Besucher strömen jährlich ins Esloher Dampf-Land-Leute-Museum. Führungen, Kassenbetrieb, Reparaturen, Instandhaltung - all das wird ehrenamtlich gestemmt.
- Wer Interesse hat, das Esloher Museumsteam ehrenamtlich zu unterstützen, kann sich telefonisch im Dampf-Land-Leute Museum unter 02973/2455 (Anrufbeantworter) oder per Mail an info@museum-eslohe.de melden. Auch über Spenden freut sich der ehrenamtlich arbeitende Museumsverein jederzeit.
- Willkommen ist jeder. Ein Museumsführer muss keineswegs zwingend ein Esloher sein. Und auch Geschichte muss ein Museumsführer nicht studiert haben. „Man muss bedenken, dass 90 Prozent der Besucher auch keine Experten sind, die wissenschaftliche Ausführungen erwarten“, sagt Gudrun Schulte. Die einzigen Voraussetzungen, die ein Museumsführer mitbringen müsse: Er muss anderthalb Stunden am Stück laufen können und gerne erzählen.